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0989 - Das Erbe der Fremden

0989 - Das Erbe der Fremden

Titel: 0989 - Das Erbe der Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ausdruck. Er hielt sich aber zurück. Wenn zwei Personen gesprochen hätten, wäre die alte Frau womöglich überfordert gewesen.
    Ich dachte an Glendas Theorie von der Entführung durch Außerirdische. Wenn ich mir zurückholte, was die alte Nonne da über das Licht und die ungewöhnlichen Vorgänge berichtet hatte, schien mir die Theorie nicht mehr so fern. Da hatte Glenda nicht mal so unklug gedacht.
    Aber konnten wir den Worten der Greisin trauen? Sie selbst war nicht mehr fit. Ihr Gedächtnis hatte gelitten. In zwanzig Jahren war viel passiert. Da konnten sich Märchen und Wunschvorstellungen in Tatsachen umwandeln. Den Eindruck hatte die Greisin auf mich jedoch nicht gemacht.
    Sie war geistesabwesend geworden. Um eine Reaktion zu erhalten, lächelte ich sie an, aber sie schwieg. Ich fragte sie weiter. »Wie lange war Celia weg?«
    Die Schwester weitete die Augen ein wenig. »Celia…?« dehnte sie murmelnd.
    »Ja, das Kind.«
    »Ich weiß es, mein Sohn, ich weiß es. Sie wurde geholt, glaube ich. Sie war weg und auf einmal wieder da. Wir haben nie darüber gesprochen und waren nur froh.«
    »Dauerte es Tage, Nächte oder Wochen?«
    »Nein, nicht lange, das weiß ich genau. Sie lag dann wieder in ihrem Bett.«
    »Das zuvor leer gewesen war?«
    »Natürlich war es leer.«
    »Pardon, aber ich mußte es fragen. Was haben Sie dann getan, Schwester Larissa? Können Sie sich daran noch erinnern? Was haben Sie oder die anderen unternommen?«
    »Daran kann ich mich nicht erinnern. Wir waren nur so froh, daß man uns Celia zurückgegeben hat. Wir haben dem Allmächtigen dafür gedankt. Sie ist immer unser kleiner Liebling gewesen. Jetzt muß sie schon groß sein.«
    »Ja, das ist sie.«
    »Du kennst sie?«
    Ich nickte.
    »Wie geht es ihr?«
    »Gut, sehr gut sogar.« Auch in der Kapelle rutschte mir die Notlüge glatt über die Lippen. »Ich werde ihr bestellen, daß Celia Sie einmal besucht, Schwester.«
    Sie lächelte weich und verloren in ihrer Erinnerung. »Das wäre wirklich schön.«
    Ich wollte natürlich mehr wissen und kam noch einmal zurück auf die Vergangenheit. »Als Celia wieder bei Ihnen war, ist sie euch ver ändert vorgekommen?«
    Schwester Larissa schwieg. »Das – ich – tut mir leid, aber ich verstehe dich nicht.«
    »Hat sie sich anders bewegt, sich nicht mehr normal benommen…?«
    »Sie war doch noch so klein.«
    »Konnte sie denn reden?«
    »Etwas.«
    Als ich die nächste Frage stellte, vibrierte die Stimme vor Spannung. »Hat sie über sich sprechen können?«
    »Nein. Nur wenige Worte. Sie sagte immer Licht und Sonne. Das war alles.« Schnaufend und auch laut atmete die alte Frau ein. »Ich möchte jetzt nicht mehr. Ich bin müde, so schrecklich müde. Ich will schlafen, bitte.« Sie hob eine Hand. »Ihr müßt jetzt gehen, und ich muß nach dem Schlafen noch nach meinen Kindern schauen. Sie warten doch auf mich. Die Kleinen müssen gefüttert werden, und den anderen muß ich beim Anziehen helfen. Die Schule beginnt gleich.«
    Diese Worte bewiesen uns, daß Schwester Larissa doch arg durcheinander war, auch wenn sie phasenweise auf uns nicht den Eindruck gemacht hatte.
    Wir hörten Schwester Sandra. Sie hatte sich von ihrem Stuhl erhoben. Ein ernstes Lächeln lag um ihre Augen. »Ich denke, daß es jetzt Zeit wird.«
    »Ja«, sagte ich nickend, »das denken wir auch. Herzlichen Dank noch einmal für alles.«
    »Gern geschehen.«
    Wir verabschiedeten uns von der jungen Schwester und verließen die doch kühle Kapelle. Das Frösteln auf meinem Rücken blieb. Der Grund dafür war nicht das Wetter, sondern die Worte der Greisin.
    Auch Suko dachte darüber nach und fragte: »Was stimmt, John, und was stimmt nicht?«
    »Es ist schwer zu sagen.«
    »Finde ich auch.«
    Ich ballte die rechte Hand zur Faust und streckte den Arm vor. »Irgend etwas muß damals geschehen sein. Ich will einfach nicht glauben, daß uns Schwester Larissa angelogen hat. Daß Celia für kurze Zeit einfach wie vom Erdboden verschwunden war, das hat schon einen bleibenden Eindruck bei ihr hinterlassen.«
    »Man müßte zur Sicherheit noch andere Nonnen fragen, die damals dabei gewesen sind.«
    »Müsste«, murmelte ich.
    »Das klang nicht begeistert.«
    »Ja, Suko, ich bin auch nicht begeistert. Ich möchte endlich Celia Wayne finden.«
    »Soll ich dir darauf eine Antwort geben?«
    »Nein, das mache ich schon selbst.«
    »Und wie lautet die?«
    »Peppermint.«
    »Die Disco?«
    Ich öffnete die Rovertür. »Irgendwo muß Celia ja

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