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0989 - Das Erbe der Fremden

0989 - Das Erbe der Fremden

Titel: 0989 - Das Erbe der Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hin – oder?«
    ***
    Drei Messer hatten sich gelöst. Und drei Messer flogen auf drei verschiedene Ziele zu.
    Auf Dragon, auf Head und auf die Ratte!
    Sie hatten es noch nicht richtig begriffen. Sie wußten überhaupt nichts mehr. Sie hatten einfach nur ihren Spaß mit der gutgebauten, jungen und auch wehrlosen Frau haben wollen. So wie sie es konnten und auch gewohnt waren. Dann hatten sie erleben müssen, daß sie die normalen Kräfte der Physik gegen sie stellten, und plötzlich war wieder alles anders. Da flogen die Messer vom Körper der Frau weg, als hätte sie jemand berührt.
    Die Messer trafen.
    Fast gleichzeitig erreichten sie drei Ziele, aber Dragon erwischte es zuerst. Er konnte nicht glauben, daß sich plötzlich ein glühender Pfahl in seinen Leib bohrte. So etwas Schreckliches hatte er noch nie erlebt. In dem Moment, als er von der Klinge erwischt wurde, da war ihm auch klar, daß der Tod bereits seine knöcherne Klaue nach ihm ausgestreckt hatte und dessen Skeletthand jetzt auf seiner Schulter lag. Schreien wollte er. Es misslang ihm. Die Kehle war zugedrückt. Es blieb nur ein Röcheln. Zugleich nahm die Welt für ihn einen grauen Farbton an, der sich innerhalb kürzester Zeit veränderte und zu einem tiefen Schwarz wurde. Das Loch des Todes saugte ihn auf. Er ging noch einen Schritt nach hinten, das bekam er nicht mehr mit, auch nicht das Zusammenbrechen, und er hörte nicht den Schrei seines glatzköpfigen Kumpans.
    Head war ebenfalls erwischt worden. Nicht in der Brust, sondern höher und etwas versetzt. Er, der so stolz auf seinen Körper war, ihn immer trainierte und Muskeln beinahe wie Mr. Universum bekommen hatte, mußte akzeptieren, daß die Klinge tief im Fleisch seiner Muskeln steckte. Sie hatte die gesamte Breite der Schulter durchdrungen und steckte fest wie ein hart geschlagener Nagel. Der Schläger war totenbleich geworden. Er schielte nach links, wo ihn die Klinge erwischt hatte. Er sah den Griff und das Blut, das aus der Wunde sickerte. Es war ein Anblick, der seinen Schock noch erhöhte und ihn kollabieren ließ. Plötzlich war es auch für ihn vorbei. Die Beine gaben nach. Alles an und in ihm wurde schwach, und er fiel dort zu Boden, wo er eben noch gestanden hatte. Direkt neben der wimmernden Ratte blieb er liegen.
    Zuerst hatte die Ratte nur geschrien. Bei ihm war das Messer wie eine Säge schräg von oben nach unten in den Oberschenkel gejagt, hatte zuerst eine blutige Furche hinterlassen und war schließlich im Fleisch steckengeblieben.
    Die Schmerzen hatten ihn fast umgebracht. Seine Schreie waren durch das alte Haus gedrungen und auch in den Hof hinein, aber es war niemand da, der sich darum kümmerte. Schließlich waren sie versiegt. Geblieben war ein elendiges Wimmern, das die Ratte bald um den Verstand brachte. Aus seinem Mund war nur mehr dieses Jaulen zu hören, als läge dort eine verletzte Katze. Das Blut wurde von dem Hosenstoff aufgesaugt.
    Nur eine war normal geblieben – Celia Wayne!
    Sie kam sich vor wie jemand, der überhaupt nicht dazugehörte.
    Eine Beobachterin. Nur einfach dastehen, schauen, ohne es gefühlsmäßig aufzunehmen. Dabei nur rational denkend. Es war getan worden, was hatte getan werden müssen. Fertig, aus – basta.
    Sie lagen da. Zwei waren stumm, nur einer wimmerte, die Ratte.
    Er hatte es auch geschafft, den Kopf zur Seite zu drehen, um so in die Höhe zu schauen.
    Celia blickte nach unten. Sie sah Rattes Gesicht. Es war schweißüberströmt. Es zeigte eine wahnsinnige Angst.
    Celia nahm den scharfen Geruch von Urin wahr. Ratte hatte nicht mehr an sich halten können. Die blanke Todesangst hatte seine Körperfunktionen beeinträchtigt. Er war nur mehr ein wimmerndes Bündel.
    Auch Celia erwachte wie aus einem tiefen Traum. Sie ließ die Arme sinken, die Haare nahmen wieder die normale Form an und sackten allmählich zusammen. Sie blieben feucht und gekräuselt auf ihrem Kopf liegen, und allmählich kehrte sie wieder zurück in die Normalität. Wobei sich Celia die Frage stellte, ob sie es wirklich war, die für dieses Ende gesorgt hatte.
    Die eigenen Messer steckten in den Körpern der drei Hundesöhne.
    Sie hatte die Waffen zunächst nicht nur angezogen, sondern auch dafür Sorge getragen, daß sie wieder den umgekehrten Weg nahmen und die Ziele fanden. Bin ich das wirklich gewesen? schoß es ihr durch den Kopf. War ich es, die das tat?
    Celia erschrak vor sich selbst. Sie kam mit den Dingen nicht mehr zurecht und mußte sie erst

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