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099 - Im Reich der Satansaffen

099 - Im Reich der Satansaffen

Titel: 099 - Im Reich der Satansaffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Kammerdiener.
    Sie aßen jeder für sich. Campanella, trank Tee, um seinen Durst zu löschen, und dann legte er sich auf den Boden, um ein wenig zu dösen. Er wußte, daß es im Unterholz des Dschungels Giftschlangen gab – Kobras, Vipern und Klapperschlangen –, aber er versuchte, nicht an diese Gefahr zu denken, sonst hätte er sich nie mehr aus dem Wagen gewagt.
    Ein dicker Ast hing über Campanella.
    Jedenfalls konnte man das im ersten Moment meinen, aber bei genauerem Hinsehen war zu erkennen, daß der Ast nach unten »wuchs«. Er strebte dem dösenden Mann entgegen.
    Der Ast war eine gefährliche Python!
    Campanella wußte nicht, in welcher Gefahr er schwebte. Auch Bridget Sanders und Mike O’Neill hatten keine Ahnung.
    Bridget lehnte an einem Baum. Sie war froh, daß ihr Mike O’Neill geglaubt hatte, und sie war entschlossen, von nun an die Finger von Phil Campanella zu lassen. Ein zweitesmal wäre die Sache mit Sicherheit nicht gutgegangen. Es war vernünftiger, wenn sie ihre Leidenschaft ein wenig im Zaum hielt.
    O’Neill hatte es sich neben ihr bequem gemacht. Sein Kopf ruhte in ihrem Schoß. Sie kraulte sein blondes Haar. Er dachte, es wäre eine Liebkosung, aber sie tat es ohne Gefühl, völlig gedankenverloren. Sie dachte sich überhaupt nichts dabei.
    Etwas anderes beschäftigte sie: Der Schatz!
    Wenn sie ihn wiedergefunden hatten, konnte sich vieles in ihrem Leben ändern. Bridget fragte sich, ob sie mit Mike zusammenbleiben sollte. Es gab tollere Männer als ihn. Wenn Bridget ihn hereinlegte, gehörte ihr alles, was sie aus der Dagoba holten, allein. Es faszinierte sie, mit niemandem teilen zu müssen. Seit ihrer frühesten Jugend war sie immer nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht gewesen. Warum sollte sie sich ändern? Mike zuliebe? Er war nur eine Episode in ihrem Leben. Männer wie Mike waren austauschbar. Wenn man von ihnen genug hatte, gab man ihnen den Laufpaß und legte sich den nächsten feurigen Liebhaber zu. Bridget war seiner schon ein wenig überdrüssig. Er erhob zu große Besitzansprüche auf sie, und das gefiel ihr nicht. Außerdem war der Reiz des Neuen bereits verblaßt. Bald würde es mit Mike langweilig werden. Bevor es dazu kam, wollte sich Bridget von ihm trennen. Sie haßte nichts mehr, als sich mit einem Mann zu langweilen.
    Die Python baumelte einen halben Meter über Campanella. Ihr dicker Körper kam noch weiter nach unten. Der verhältnismäßig kleine Kopf hob sich ein Stück.
    Es war Zufall, daß Campanella die Augen öffnete.
    Als er die Riesenschlange über sich sah, traf ihn vor Schreck fast der Schlag. Er hatte nicht den Mut, sich zu bewegen. Das Buschmesser lag zwar in Griffnähe, aber wenn er die Hand danach ausgestreckt hätte, hätte sich die schwere Schlange wahrscheinlich auf ihn fallen lassen.
    Campanella dachte an O’Neills Revolver, aber er wagte nicht, ihn aus dem Gürtel zu ziehen. Er lag da, als wäre er von Totenstarre befallen. Sein Herz raste, und der Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Seine Kehle war so eng, daß er O’Neill nicht rufen konnte. Er versuchte es nicht einmal, um die Python nicht zu reizen. Er konnte nur hoffen, daß sich die Riesenschlange bald zurückzog.
    Es war Bridget Sanders, die die Katastrophe auslöste.
    Sie bemerkte die Python und stieß einen krächzenden Schrei aus. Damit veranlaßte sie die Riesenschlange, sich fallenzulassen. Schwer landete das große Reptil auf Phil Campanella.
    Die Riesenschlange begrub ihn förmlich unter sich.
    Bridgets Schrei hatte O’Neill alarmiert. Er setzte sich verwirrt auf. »Verdammt!« entfuhr es ihm, als er die Python sah, und er griff sogleich zum Buschmesser.
    Nervös sprang er auf. Sie waren hier im Urwald aufeinander angewiesen, deshalb stand O’Neill dem unter der Python liegenden Mann bei. Die Starre wich aus Campanellas Körper, sobald die Riesenschlange auf ihn fiel. Er versuchte, von dem Tier wegzukommen, wälzte sich nach links, aber er konnte nicht aufspringen, denn die Python drückte ihn auf den Boden. Sie wand sich um ihn, wollte ihn erdrücken.
    »O’Neill!« röchelte Campanella in seiner Verzweiflung.
    »Du hast Glück, daß wir uns nicht auf dem Rückweg befinden«, zischte Mike O’Neill und schlug mit dem Buschmesser zu. Er brachte der Riesenschlange einige unbedeutende Verletzungen bei, die das Tier nur noch aggressiver machten. Campanellas Rippen knackten.
    »Hilf mir, O’Neill… hilf!« schrie er.
    Mike O’Neill versuchte, den Kopf des Tiers zu erwischen.

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