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0992 - Bestienrummel

Titel: 0992 - Bestienrummel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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untersuchte das Gestein. Es war fest, aber von der Struktur eines Schwammes.
    „Leichter als Blutwurst", murmelte der Mann. „Also schwimmt es."
    Mit dem Säkel stocherte er in der Wand herum, bis sich ein Brocken löste, der fast drei Meter durchmaß. Er war so leicht, daß Bletz ihn mit beiden Händen anheben konnte.
    Er schob ihn zu dem See, der ihm den Weg versperrte. Der Schwammstein ragte zu mehr als drei Vierteln über die Wasseroberfläche hinaus.
    „Ein Schwimm, der schwammt", murmelte er, während er behutsam versuchte, auf dem Brocken einen sicheren Platz einzunehmen. „Oder umgekehrt. Egal, es hört sowieso niemand zu."
    Der Säbel diente ihm als Ruder. Er kam nur sehr langsam voran. Seine Augen waren ständig auf die Wasseroberfläche gerichtet, weil er mit neuen Angreifern rechnete.
    Aber alles blieb ruhig. Auch die seltsamen Leuchtwesen ließen sich nicht mehr blicken.
    Nach einer halbstündigen mühsamen Paddelfahrt erreichte er das gegenüberliegende Ufer. Erleichtert atmete er auf. Die Höhle setzte sich hier fort. Auch stieg der Boden wieder an.
    Der Luftzug war noch deutlicher spürbar als am Anfang seines beschwerlichen Weges.
    Bletz schöpfte neuen Mut. Er setzte seinen Weg fort. Der Boden war hier feinsandig, als ob er vor Zeiten unter Wasser gestanden hatte, dessen Ablagerungen zurückgeblieben waren.
    Die Wände glühten sanft, so daß er auf sein Feuerzeug weiter verzichten konnte.
    Das Licht reichte aus, um die Kiste sofort zu erkennen. Er nannte das Ding spontan Kiste, denn es war ein Quader von etwa einem halben Meter Kantenlänge. Im Gegensatz zu der Umgebung strahlte er keinerlei Licht aus.
    Er lag einfach da auf seinem Weg.
    Bletz nahm erneut sein Feuerzeug zu Hilfe. Die Kiste war von einer dünnen Schicht harten Gesteins überzogen, das aber die regelmäßigen Formen nicht verbergen konnte.
    Es gelang ihm trotz stärkster Bemühungen nicht, das Gestein an auch nur einer Stelle anzukratzen. Dafür erkannte er an zwei gegenüberliegenden Seiten deutliche Griffe.
    Sie waren gut 30 Zentimeter breit und ragten weit nach außen. Fr menschliche oder menschenähnliche Hände waren sie viel zu groß.
    „Eine überdimensionale Wurstkiste auf einer Welt des ...", murmelte er und brach ab.
    Ein tiefer und durchdringender Laut klang an sein Ohr. Er kam aus der Richtung, in der er seinen Weg eigentlich fortsetzen wollte.
    Er klang gefährlich und laut. Er klang bekannt.
    Bletz lief ein eiskalter Schauder über den Rücken. Das Feuerzeug erlosch in seiner zitternden Hand. D, ie andere Hand suchte unwillkürlich nach dem Griff des Säbels.
    „Verschimmelte Dauerwurst Anson Argyris’ Tiefkühlkeller", flüsterte er leise. „Gurs! „ Ein unangenehmer Geruch drang in seine Nase. Er wagte sich keinen Schritt weiter, denn jetzt wußte er, wohin dieser Weg ihn führen wurde.
    „Direkt in die Drachenhöhle!"
     
    6.
     
    Mountvador setzte seinen Plan sich persönlich mit dem Jagdklub „Drachenblut" über die Einstellung der Gurjagdzu einigen, in die Tat um. Wenn erst Callon und Karvist seinem Vorschlag folgen würden, würden sich die anderen Klubs der GAVÖK-Sonnensucher und der GAVÖK-Genialreisen diesem anschließen. Schließlich war „Drachenblut" das größte und einflußreichste Unternehmen von Bestienrummel.
    Er nahm Gornim und Mesenanda, die als Pilotin des Gleiters fungierte, auf den Flug mit.
    Die beiden Überschweren-Frauen Grisa und Kaptha standen vor dem Verwaltungsgebäude des Jagdklubs und genossen die Nachmittagsstrahlen der Sonne Bullauge. Sie blickten den Ankömmlingen schweigend entgegen.
    Der Ara druckste nicht lange herum.
    „Ich möchte Callon sprechen. Es geht um die Einstellung der Jagd auf die Gurs."
    „Wir nehmen das zur Kenntnis", sagte Grisa spitz.
    „Was?" Mountvador war verwirrt.
    „Na, daß Sie Callon sprechen wollten."
    „Wollten? Ich will ihn immer noch sprechen."
    „Ich fürchte, Herr Wissenschaftler", meinte Kaptha, „daß sich das nicht einrichten läßt."
    Der Ara-Wissenschaftler lief rot an. „Können Sie sich vielleicht etwas deutlicher ausdrücken?"
    „Können schon." Kaptha lächelte spitzbübisch. „Die Frage ist doch, ob wir es wollen."
    Mesenanda trat vor und deutete ihrem Chef an, zu schweigen.
    „Es geht um ein Problem, bei dem wir alle in Mitschuld geraten können", sagte sie ruhig. „Daher müssen wir unbedingt mit Callon oder Karvist sprechen. Wo finden wir sie?"
    Grisa zuckte mit den Schultern. „Calon ist mit ein paar Jagdteams

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