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0999 - Der Mitternachtsfluch

0999 - Der Mitternachtsfluch

Titel: 0999 - Der Mitternachtsfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen fliegenden Hubschrauber geben wird.«
    Sie schaute zu ihm hoch. »Dann hat doch unser David damit zu tun gehabt.«
    »Ich schließe es nicht aus«, gab er zu. Helen nickte. Sie war in Gedanken versunken. Sie fror auch und zitterte. »Es wird am besten sein, wenn ich bete.«
    McCormick überlegte nicht lange. »Ja, Helen, das ist wirklich eine gute Idee.« Er nickte ihr noch einmal zu, drehte sich um und verließ das Haus. Die Tür zog er wieder ins Schloß und atmete tief durch.
    Es war kalt. Dunst lag in der Luft. Als er einatmete, kam es ihm vor, als wäre die Luft mit einer Säure angereichert worden…
    ***
    Grace Felder war entsetzt. »Vater, nein!« Sie schüttelte den Kopf. »Du bist wahnsinnig!« Sie wollte zu ihm hinlaufen, aber ich hielt sie mit einem schnellen Griff zurück.
    »Lassen Sie ihn, Grace, lassen Sie ihn!«
    Sie drehte sich und zeigte mir ihr Gesicht. »Aber ich kann ihn doch nicht gehenlassen. Er wird die Kinder in den Tod treiben. Sollen wir das zulassen?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Eben. Und da…«
    »Wir müssen abwarten, Grace. Wir müssen alles auf uns zukommen lassen.«
    »Wie weit denn?« fuhr sie mich an. Ihre Augen funkelten. »Wollen Sie es bis zum letzten kommen lassen?«
    »Das sicherlich nicht. Aber begreifen Sie doch. Wir haben zuwenig in der Hand, um schon jetzt etwas unternehmen zu können. Lassen wir ihn die Vorbereitungen treffen. Ich habe die Stimmen gehört, kaum daß ich diesen Ort hier erreichte. Sie sangen nur dieses eine Lied. Christmas Day is Coming, und darauf sollten wir uns konzentrieren. Auf nichts anderes sonst, Grace. Bis zum Heiligen Abend haben wir noch einige Stunden Zeit.«
    Ihre Energie verlor sich. Sie erschlaffte, und ich konnte sie auch wieder loslassen.
    »Wenn das nur gutgeht«, flüsterte Grace und wischte dabei über ihre Stirn.
    »Es ist der Fluch der Familie. Sie sind seine Tochter, Grace. Hätte Ihr Vater noch einen Sohn gezeugt, so hätte er das Erbe übernommen, und alles wäre normal weitergegangen, aber die Felders scheinen jetzt auszusterben oder zumindest der Name. Daran müssen Sie sich schon gewöhnen, so schwer es Ihnen auch fallen mag.«
    Sie schluckte, aber sie schwieg. Dann schaute sie dorthin, wo ihr Vater stand. Er hielt sich in der Nähe des Fensters auf und schaute nach draußen, als wäre dort einiges zu erkennen.
    Ich ging zu ihm. Er hatte mich bemerkt, aber er drehte sich nicht um.
    »Was wollen Sie, Sinclair?«
    »Noch einmal mit Ihnen reden.«
    »Das hat doch keinen Sinn mehr. Ich muß meiner Aufgabe nachkommen. Ich bin der letzte Felder, und der Kreis hat sich endgültig geschlossen. Ich bin das hinterste Glied, Mr. Sinclair. Ein Zurück wird es nicht mehr geben. Mich kann auch niemand stoppen. Selbst Sie werden es nicht schaffen. Wer es dennoch versucht, wird verlieren, und zwar endgültig. Sein Leben wird ausgelöscht werden…«
    »Hören Sie, Mr. Felder. Es gibt immer wieder Möglichkeiten, etwas zu ändern.«
    Er lachte gegen die Scheibe, die deshalb beschlug. »Daran glauben Sie selbst nicht.«
    »Wäre ich sonst hier?«
    »Sie sind ein Phantast.«
    »Ihre Tochter will Sie zurückhalten.«
    Felder schaute an mir vorbei auf Grace. »Stimmt das, was Sinclair gesagt hat?«
    »Ja, wenn es nach mir ginge, würde ich dich zurückhalten. Dich sogar einsperren oder anketten.«
    Der Reverend lächelte verloren und schüttelte den Kopf. »Du bist naiv, Kind, sehr naiv. Du weißt nicht, mit welchen Feinden wir es hier zu tun haben. Sie sind anders. Es sind keine normalen Menschen, es sind mächtige Wesen. Man kann sich vor ihnen nicht schützen. Sie würden dich töten, wenn du es versuchst, mich daran zu hindern.« Er schaute auf seine blutige Hand, wo der Abdruck meines Kreuzes zu sehen war.
    Ich hatte es inzwischen gereinigt und wieder eingesteckt. »Ich bin ein Mann Gottes gewesen, doch das ist vorbei. Sie haben sich immer wieder Pfarrer ausgesucht. Sie waren raffiniert, denn nur so hat das Böse über das Gute gesiegt. Nur so konnten sie triumphieren.«
    »Wieviele Kinder sind es?« fragte ich.
    »Alle.«
    »Wieso?«
    »Die Kinder sind alle schwach geworden, aber heute abend werden sie die Kraft haben und zu mir kommen. Das kann ich euch versprechen. Heute werden sie über ihren eigenen Schatten springen und mir folgen wie die Ratten dem Fänger mit der Flöte.«
    »Glauben Sie denn, daß die Eltern der Kinder das so einfach zulassen werden?«
    »Bleibt ihnen eine Wahl, Sinclair? Nein, es bleibt ihnen keine. Sie kommen

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