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1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

Titel: 1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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macht ihn sehr glücklich.“
    „Bist du wenigstens als Kind mit deiner Familie am Meer gewesen?“
    Schweigend blickte er in die Ferne. Weshalb antwortete er nicht? Wenn ich wüsste, warum er sich immer wieder verschließt, könnte ich ihn und a uch Mark vielleicht besser verstehen, überlegte sie.
    „Was macht er denn jetzt?“ Justin wies auf den Fels en, auf dem der Junge jetzt stand und in einen kleinen See starrte.
    „Wahrscheinlich hat er eine Krabbe oder einen Seestern entdeckt. Die habe ich als Kind dort auch immer beobachtet.“
    „Hat das Cottage deinen Eltern gehört?“
    „Meinem Großonkel Joe. Er war ein wunderbarer Mensc h und hat mich nach dem Tod meiner Eltern großgezogen. Ich war zwölf, als sie gestorbe n sind. Er hat mich nicht nur bei sich aufgenommen und mir ein Zuhause gegeben, sondern noch viel mehr für mich getan. Meine Eltern, die ich sehr geliebt habe, waren sehr konservativ, ziemlich streng und steif. Ich fühlte mich sehr eingeengt. Joe war ganz das Gegenteil von ihnen, lebenslustig und unkonventionell. Er lachte gern und oft, und ihm war egal, was andere dachten.“
    Lächelnd stützte sich Justin auf den Ellbogen und s ah Evie an. „Ich wette, du warst von ihm begeistert.“
    „Ja“, erwiderte sie. „Für mich war plötzlich alles viel heller und freundlicher. Joe glaubte, es wäre völlig falsch, das zu tun, was andere Leute vo n einem erwarteten, und hielt es für eine Tugend, täglich mindestens einen Menschen zu beleidigen.“
    „Ah ja, jetzt weiß ich, weshalb du mich …“
    „Nein, ganz so weit bin ich nie gegangen“, unterbra ch sie ihn.

„Vielleicht nur bei mir?“, fragte er und zog eine A ugenbraue hoch.
    „Ich beleidige nur die Menschen, die es verdient haben. Darf ich weiterreden?“
    „Ja, ich bitte sogar darum.“
    „Ich wollte nicht mehr hier weg und habe mich zunäc hst geweigert, aufs College zu gehen, bis Joe die Geduld verlor und mich beinah hinausgeworfen hätte. Wenn ich diese Chance nicht wahrnähme, brauchte ich mich bei ihm nicht mehr sehen zu lassen, hat er mir an den Kopf geworfen. Deshalb habe ich schließlich nachgeg eben und war nur noch in den Semesterferien hier. Für mich ist es der schönste P latz auf der Welt.“
    Plötzlich wurde sie traurig. „Vor kurzem ist er ges torben und hat mir das Cottage vererbt. Leider hatte er hohe Schulden, wovon ich nichts wusste. Seit ich angefangen habe zu arbeiten, habe ich ihn finanziell unterstützt, aber offenbar hat er das ganze Geld in Wettbüros ausgegeben. Das war seine große Schwäche, und ich n ehme jetzt an, dass es noch schlimmer geworden ist, nachdem ich weg war. Jetzt muss ich das Cottage verkaufen, weil ich die hohen Hypotheken nicht bezahlen kann. Eigentlich bin ich nur hier, um meine persönlichen Sachen zu holen und Abschied zu nehmen.“
    „Wie bitte? Du willst das Haus verkaufen?“ Er richt ete sich auf.
    „Ja, es muss sein. Zuerst wollte ich versuchen, die Hypotheken abzutragen, doch ich kann es mir beim besten Willen nicht erlauben.“
    In dem Moment läutete ihr Handy. Sie zog es aus der Tasche und meldete sich. „Oh, hallo, Sally.“ Dann folgte eine kurze Unterhaltung. Nachdem das Gespräch beendet war, sagte Evie: „Das war meine Redakteurin. Es ging um ein Buch, das bald herauskommt.“
    „Dann war es nicht Andrew. Hat er dich hier schon angerufen, seit du hier bist?“
    „Nein, ich bin doch erst vor zwei Tagen angekommen.
    „Und er hat noch nichts von sich hören lassen?“, ha kte Justin erbarmungslos nach. „Frag mich bitte nicht aus.“
    „Okay, das ist auch eine Antwort. Wenn ich in eine Frau verliebt wäre, würde ich bestimmt nicht vergessen, sie anzurufen.“
    „Vielleicht will er sich keine Blöße geben. Wir hat ten einige Probleme. Hier haben wir mehr Zeit füreinander, wir können uns aussprechen und al les wieder in Ordnung bringen.“ „Ist es nicht etwas zu früh dafür?“
    „Ich weiß nicht, was du damit sagen willst.“ Sie wü nschte, er würde das Thema fallen lassen. Doch das würde er natürlich nicht tun, obwohl ihm k lar sein musste, wie unangenehm es ihr war.
    „Dass ihr euch aussprechen müsst, obwohl ihr noch g ar nicht zusammenlebt, kann nur eins bedeuten: Er ist nicht der richtige Mann für dich.“
    „Das entscheide ich lieber selbst, deinen Rat brauche ich nicht.“
    „Entscheide dich, wie du willst, er ist trotzdem der falsche Mann für dich. Warum trennst du dich nicht von ihm? Befürchtest du, eine alte Jungf er zu

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