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1 - Schatten im Wasser

Titel: 1 - Schatten im Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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Uniform.
    »Bei der Leitung eines solchen Besitzes brauchen Sie sicher eine große Anzahl von Personal. Haben Sie viele Leute? Sind es alles Schwarze?«, fragte sie listig.
    Er nickte. »Al es Zulus. Gute Leute. Ein bisschen faul gelegentlich, aber ich habe sie im Griff.«

    Wie interessant! »Und Sicelo, was macht er? Ist er so etwas wie Ihr Butler?«
    Er lachte fröhlich. »Butler? Ach, um Himmels wil en. Ich wüsste nicht, was ich mit einem Butler anfangen sollte. 0 nein, uns verbindet etwas ganz Besonderes, mehr als Freundschaft. Wo ich hingehe, dahin geht auch er.«
    Vorerst gab sie sich damit zufrieden. Das Leben als Hausherrin auf einem solchen Anwesen, von einer Schar von Bediensteten umsorgt, müsste außerordentlich angenehm sein. Nicht die übelste Alternative, falls Salvatore Strassberg ihrem Ansinnen unerwarteterweise ablehnend gegenüberstand. Natürlich rechnete sie nicht im Entferntesten damit, aber es war immer gut, einen anderen Plan parat zu haben. Neugierig ließ sie sich jetzt von Johann Steinach zeigen, wie man seine Zunge wölben musste, um diesen Klicklaut hervorzubringen. Vergnügt übten sie für die nächste Viertelstunde, und Johann lächelte dabei auf eine Art auf sie hinunter, als denke er über etwas nach.
    »Inqaba«, sagte sie und brachte einen herrlichen Klicklaut zustande.
    Johann Steinach blickte sie hingerissen an und suchte deutlich aufgeregt nach Worten. »Fräulein le Roux«, stammelte er.
    Catherine aber erkannte nicht, dass er ihr etwas von großer Wichtigkeit sagen wollte. Vom Vertrauen erweckenden Ausdruck seiner dunklen Augen ermutigt, ließ sie sich dazu verleiten, ihn zu bitten, ihr bei der Suche nach Konstantin zu helfen. »Graf von Bernitt ist«, hier zögerte sie kurz, »ein Freund der Familie und plant, sich am Kap eine Existenz aufzubauen. Es ist mir sehr wichtig, ihn zu finden«, setzte sie hinzu.
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    Johanns Gesichtsausdruck verschleierte sich. Nach kurzem Schweigen erfragte er eine Beschreibung Konstantins. Dabei vermied er es, sie anzusehen.
    Arglos malte sie Konstantins Bild mit vielen Worten, lebhaften Gesten und verräterisch glänzenden Augen und bemerkte nicht den Schatten, der sein Gesicht immer mehr verdunkelte. Mit unbewegter Miene versprach er ihr nachzuforschen, dann geleitete er sie mit dem Hinweis, dass er sich noch um die Vorräte für seine Farm kümmern müsse, zurück zum Haus der Simmons'. Während des ganzen Weges sprach er nur über Be-langlosigkeiten wie das Wetter und den Zustand der Straße.
    Catherine lächelte noch immer, als sie Wilma in ihrem Zimmer aufsuchte. »Seine Ländereien sind riesig, und er besitzt ein großes Haus.
    Seine Manieren sind manchmal etwas altmodisch, fast unbeholfen«, erzählte sie aufgeregt, »aber er ist voller Kraft und Wahrheitsliebe. Ich mag ihn. Sehr.« Dass er nach Konstantin von Bernitt forschen wollte, verschwieg sie ihrer Gesellschafterin.

    Wilma zog ihre Mundwinkel noch weiter herunter, als sie ohnehin schon hingen. »Er ist kein Umgang für eine Baronesse le Roux. Wo kommt er denn schon her? Was meinst du, welches Leben die Familie eines Sägemühlenbesitzers im tiefsten Bayerischen Wald führt? Sieh dir nur den groben Stoff seines Rocks an. Ärmlich würde ich den nennen«, näselte sie.
    Sie war um vieles standesbewusster als ihr Schützling.
    Ihr hochnäsiges Gehabe stachelte Catherines Trotz an. »Ach, Schnickschnack. Ich bin sicher, seinem Haushalt fehlt nur eine liebende Frau. Er wird den ganzen Tag über seine Ländereien reiten und seine Leute beaufsichtigen, da wird er keine Zeit haben, um auf die Feinheiten seiner Kleidung zu achten. Außerdem ist sein Gehrock aus gutem, solidem Wolltuch, und ein Sägemühlenbesitzer mit großen Ländereien wird auch einen gehobenen Platz in der Gesellschaft haben. Hör auf, ihn schlecht zu machen.« Aufgebracht lief sie hin und her, ihr Rock fegte über den Holzboden, ihre Schuhe schlugen Trommelwirbel. Al es würde sie daran setzen, frei zu bleiben, aber wer wusste schon, was das Leben für sie noch in der Hinterhand hatte? Diesen Johann Stei-150
    nach sollte sie sich vielleicht näher ansehen. Es war immer gut, eine Hintertür offen zu halten. So lange, bis sie Näheres über das Schicksal von Konstantin erfuhr, würde er ein angenehmer Zeitvertreib sein.
    Sie schaute über die Dächer Kapstadts hinaus in die blaue Unendlichkeit. Wie immer traf sie jeder Gedanke an Konstantin wie ein brennender Schlag und brachte ihr Herz zum Stolpern. Je weiter sie

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