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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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werden.«
    »Wenn Artglys mit Dyfed ein Bündnis eingehen will, muß er warten«, hielt ihm Corryn vor. »Wir haben soviel Zeit damit zugebracht, den Plan heranreifen zu lassen, da werden wir ihn doch jetzt nicht einfach aufgeben. Und welche Wahl hätte Artglys denn? Er hat keine.«
    Der andere zuckte mit den Schultern. »Die Krieger von Ceredigion sind gut ausgebildet und bereit zum Kampf. Wir können sofort in den Krieg ziehen.«
    Corryns Stimme klang herausfordernd. »Glaubst du denn etwa, daß in Dyfed Schwächlinge leben? Wie oft ist Ceredigion schon gegen Dyfed in den Krieg gezogen? Seit Ceredigs Zeiten habt ihr immer neidisch auf dieses Königreich geschaut. Oft habt ihr versucht, es zu erobern, aber es hat euch widerstanden. Es wird sich nicht bezwingen lassen, nur weil Ceredigion in die Schlacht zieht; es wird nur durch eine List zu erobern sein. Also wollen wir uns schön an den Plan halten, den wir so sorgfältig ausgearbeitet haben.«
    Der Dritte schob zornig die Kinnlade vor. »Der Plan wird befolgt, solange mein Lord Artglys es sagt!«
    »Dann solltest du besser deinen König fragen, ob er an dem Bündnis noch interessiert ist oder nicht.« Corryn wandte sich ab.
    »Und du solltest Clydog nach seinen Absichten fragen!« rief ihm der Krieger zu.
    Corryn drehte sich rasch um. »Clydogs Absichten sind nicht die meinen!« fuhr er ihn barsch an. »Geh nur und teile Artglys’ Handlanger, dem guten Morgan, mit, daß er mit der nächsten Stufe des Plans beginnen sollte. Wir müssen dafür sorgen, daß Gwlyddien selbst bald loslegt. Offensichtlich braucht es noch ein paar Leichen mehr, um seine Wut zum Überkochen zu bringen. Noch ein paar niedergemetzelte Mönche am Strand könnten ihn vielleicht in Rage versetzen. Verstehst du?«
    Der dritte Mann schien zu zögern. »Nun gut«, sagte er dann. »Ich begreife jetzt, warum man dich die Spinne nennt, mein Freund. Warten, Ränke schmieden, beobachten, und dann … Wollen wir hoffen, daß wir Geduld bewahren. Ich werde Artglys sagen, was du wünschst.«
    Ohne ein weiteres Wort ließ er die anderen beiden stehen und ging zu seinem Pferd. Er saß auf und verschwand im Dunkel der Nacht, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Iestyn stand noch neben Corryn und hielt die Laterne hoch, so als würde er dem Davonreitenden hinterherblicken.
    »Ist das ein arroganter Kerl, mein Herr«, sagte der Bauer abschätzig.
    »Ein wahres Wort«, stimmte ihm Corryn zu. »In den kommenden Tagen sollten wir uns ein Urteil über ihn bilden. Denk daran, daß es sich hier nicht um einen foedus amorum handelt, sondern um einen Vertrag zu unserem Nutzen, der aufgelöst werden kann, sobald das Ziel erreicht ist.«
    »Vertraust du Clydog, Herr?«
    »Überhaupt nicht.« Corryn lachte laut. »Sein Vater tut das wohl auch nicht, wie mir scheint. Hat er Clydog nicht losgeschickt, um in Dyfed Unruhe zu stiften und nicht in seinem Haus? Da fällt mir ein, daß ich zu ihm muß. Gibt es sonst noch etwas Neues von dieser Frau … der Gwyddel und ihrem sächsischen Freund?«
    »Sie sind wieder da und haben sogar mich und Iorwerth ausgehorcht. Die Gwyddel interessiert sich aber mehr für Mairs Mörder als für unsere Machenschaften.«
    »Könnte Iorwerth etwas ausgeplaudert haben, was sie auf unsere Spur führt? Dieser Idiot aus Ceredigion hätte nicht sein Pferd in Iorwerths Schmiede beschlagen lassen dürfen.«
    Iestyn schüttelte schnell den Kopf. »Was sollten sie erfahren haben? Geheime Informationen überbringen wir im geheimen. Iorwerth hat damit nichts zu tun; es besteht keine Möglichkeit, unserem Plan zuvorzukommen.«
    Corryn schwieg eine Weile. »Du hast vielleicht recht, mein Freund. Doch die Schwester ist keine Närrin. Ich habe gehört, daß diese Richter an den Gerichten von Éireann sehr listenreich und findig arbeiten. Sie sicher auch. Und der Sachse ebenso. Mir ist es unbegreiflich, wie leicht sie Clydog reinlegten und aus seinem Lager fliehen konnten. Doch es ist ihnen gelungen!«
    »Wenn die Zeit reif ist, wirst du mit ihnen abrechnen können, Herr«, sagte Iestyn. »Jedenfalls haben sie keine Ahnung.«
    »Trotzdem, Iestyn, mir gefällt es nicht, daß sie hier die Leute verhören.«
    Iestyn lachte in sich hinein. »Mich mögen sie befragen, Herr. Hab keine Angst. Der Plan ist sicher. Sie scheinen sich nur für Mairs Tod zu interessieren.«
    »Ich verlasse mich auf dich, Iestyn«, erwiderte der andere, »denn du weißt, was dir Verrat einbringt.«
    Auf einmal herrschte Schweigen zwischen

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