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10 - Die Angel Chroniken 3

10 - Die Angel Chroniken 3

Titel: 10 - Die Angel Chroniken 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
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laufen, die ich ganz bestimmt nicht erklären kann. Willow würde wahrscheinlich ohnmächtig, wenn sie wüsste, dass ich den halben Tag lang mit Cordelia Chase in irgendwelchen Wandschränken und leeren Klassen rummache, und die andere Hälfte des Tages davon träume, mit Cordelia Chase in Wandschränken und leeren Klassen rumzumachen.
    Oder in ihrem Auto.
    Er steckte die Nase wieder ins Buch, nur um etwas zu tun zu haben.
    Giles erhob sich hinter dem Tisch der Aufsicht, als er Angel die Treppe von der Galerie heruntersteigen sah. »Angel! Hast du die Kiste gefunden?« Bevor Angel antworten konnte, fiel Giles' Blick auf Buffy, die mit dem Kopf auf dem Schreibtisch in seinem Büro eingeschlafen war. »Wie es scheint, musste Buffy sich mal ausruhen«, flüsterte er.
    Beide blickten auf die Schlafende, Giles mitleidig, Angel verliebt. Sie ließen sie in Ruhe.
    »Ja«, meinte Angel. »Sie hat nicht gut geschlafen. Hat sich herumgewälzt.«
    Die anderen starrten ihn an.
    »Das hat sie mir erzählt«, stellte er beleidigt klar. »Sie kann nicht gut schlafen wegen ihrer Träume.«
    Das schien sie zufrieden zu stellen.
    Jeder wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
    Wegen ihrer Träume ...
    In einem weißen Kleid schwebte Buffy durch einen Raum, der von Kerzen erhellt war. Die Kerzen waren schon fast heruntergebrannt,
    Wachs tropfte von den reich verzierten Leuchtern. In die hohen Lehnen alter Stühle waren dunkle Blätter eingeflochten.
    Buffy kannte diesen Ort. Eine stillgelegte Fabrik, das Versteck von Spike und Drusilla. Als sie noch am Leben waren.
    Sie ging weiter. In der Ferne sah sie eine weibliche Gestalt, vielleicht ging sie ihr voraus, vielleicht floh sie vor ihr. Buffy folgte der Gestalt so gut es ging ...
    Und fand sich kniend vor einer Kiste wie jener, in der der Arm gelegen hatte.
    Dann sah sie, dass dort mehrere Kisten im Kreis standen.
    »Nun mal langsam«, sagte eine Stimme.
    Drusilla. Sie lebt.
    Buffy fuhr herum.
    »Finger weg von meinen Geschenken!«, schimpfte die verrückte Vampirin.
    Drusilla stand am oberen Ende der Treppe, auf einer Brücke, und lächelte siegesgewiss auf Buffy herab. Auch sie war in ein weißes Kleid gehüllt und in der Hand hielt sie ein scharfes Opfermesser... das gegen Angels Kehle gerichtet war. Während sie seinen Rücken an sich drückte und das Messer drohend vor seinem Hals funkelte, schaute Angel Buffy mit dem Blick eines zum Tode Verurteilten an.
    »Nein!«, schrie Buffy. »Angel!«
    Dann war sie wach, in der Bibliothek, in Angels Armen. »Buffy, ist ja gut. Ich bin hier. Ich bn ja bei dir«, versuchte er sie zu trösten. Sie schloss fest die Augen, aber vor ihrem inneren Auge sah sie immer nur hilflos die gleiche furchtbare Szene ablaufen.
    In ihren aufgerissenen Augen glitzerte die Vorfreude.
    »Musik!«, befahl Drusilla und klatschte in die Hände.
    Während sie in einem atemberaubenden scharlachroten Samtkleid die Treppe herunterstieg, wiegte Drusilla sich zur monotonen Musik eines dämonischen Balletts. Sie lächelte einem Gast freundlich zu und legte ihre Hand auf seine Schulter, lobte Dalton für die Art, wie er den Punsch servierte, und raffte ihre langen Schals. Sie ließ sie im Takt zur Musik flattern und wiegte sich glücklich im Tanz.
    »Schau, Kleines, was ich für dich habe«, gurrte Spike, der mit einer neuen Kiste im Schoß anrollte.
    Dru posierte mit ausgebreiteten Armen wie Fledermausschwingen, dann ging sie zu ihm und hob den Schatz von seinen Knien. »Ah. Das Beste zuletzt.« Sie übergab die Kiste an zwei Gefolgsleute.
    Vorsichtig trugen die beiden die Kiste zu den anderen, die so angeordnet waren, dass ihre Form vage an eine menschliche Gestalt erinnerte: zwei rechteckige Beine, ein Torso, zwei Arme. Die letzte Kiste sollte zweifellos den Kopf darstellen.
    Sobald sie diese an ihren Platz gestellt hatten, begannen die Scharniere der Kisten in gleißendem Licht zu leuchten. Das Knistern der Energie übertönte selbst die Musik, und Dru schnurrte vor Erwartung.
    Als das Licht plötzlich blitzte, sprangen die Kistendeckel auf und gaben einen riesigen blauen Dämon frei. Sein Fleisch war lederhart und von tiefen Furchen durchzogen, sein Gesicht breit und klobig. Er war von enormer Größe und roh zusammengesetzt, als habe man für Feinheiten keine Zeit gehabt. Energieströme wanderten über seinen ganzen Körper, von den gepanzerten Füßen bis zu den vier Hörnern, die er auf dem Kopf trug. Er war absolut gigantisch.
    Der Gigant öffnete die Augen. Sie waren

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