10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
der ganzen Sache«, sagte der Weganer.
»Der Achterdeck-Lagerraum hat keinen Ventilationsschacht«, fuhr Felton fort. »Er kann von außen versperrt werden. Auf diese Weise können wir den einen, der unter der Wirkung des Mittels steht, vor dem Formbaren schützen .
Wir werden auslosen, wer als erster drankommt. Dann werden wir ihn im Lagerraum einschließen, als Bewußtlosen, während die anderen beiden versuchen, den Formbaren aufzuspüren. Wenn die erste Suche keinen Erfolg hat, bekommt eine zweite Person das Mittel verabreicht. Irgendwann werden die beiden Unschuldigen zusammen sein, und es dürfte ihnen aller Wahrscheinlichkeit nach gelingen, das Ding aufzustöbern.«
Too-Char blinzelte nachdenklich.
»Hört sich ganz vernünftig an, finde ich«, sagte Bobby. »Ich bin damit einverstanden.«
»Es könnte ein Plan sein, um uns zu trennen und dem Mörder das Opfer in die Hände zu spielen«, brummte der Weganer.
Felton straffte sich. »Andererseits aber«, machte er sie darauf aufmerksam, »könnte eine Ablehnung des Plans als Zeichen der Schuld ausgelegt werden.«
Too-Char zuckte die Achseln. »Ach, hol’s der Teufel – ich versuche es!«
Sie schrieben ihre Namen auf kleine Papiei6treifen, rollten die Zettel zusammen und zogen sie nacheinander aus einer Schale. Bobby würde der erste sein; Felton der zweite. Too-Char lächelte zufrieden, als er sich als letzter sah.
Im Lagerraum durchsuchten sie jeden Winkel, sahen in die einzelnen Kammern, schauten hinter Kisten und Stapel – bis sie die beruhigende Feststellung trafen, daß der Formbare nicht darin verborgen sein konnte.
Felton verabreichte dem Jungen die Injektion, und sie warteten, bis Bobby völlig unter der Wirkung des Betäubungsmittels stand.
Zurück im Korridor, zitterte Feltons Hand unmerklich, als er den Schlüssel in das Loch steckte, um die Tür abzusperren … Dann, nachdem er ihn zurückgezogen und in seiner Tasche verstaut hatte, drehte er sich um.
Too-Char war verschwunden.
*
Ungehalten blieb der Elektronenphysiker stehen und lauschte; doch kein Laut drang an seine Ohren, der ihm die Richtung hätte anzeigen können, die der Weganer eingeschlagen hatte. Aber könnte er selbst jetzt sicher sein, fragte sich Felton, daß Too-Char der Mörder war? Hatte der andere ein Versteck aufgesucht, von dem aus er den Formbaren zur abschließenden Tat dirigieren konnte?
Oder hatte er sich nur aus dem Staub gemacht, um sich zu schützen – oder vielleicht, um nach einer Waffe zu suchen?
Felton dachte wieder sehnsüchtig an den Strahler, den Marner in den Abfallschacht geworfen hatte. Dann jedoch, ganz plötzlich erkannte er, daß der Captain sicherlich nicht eine Waffe weggeworfen hätte, die ihm später möglicherweise von Nutzen gewesen wäre. Bestimmt hätte er nur so getan, als werfe er sie weg!
Achterwärts rennend, stürzte er sich in den Maschinenraum. Too-Char war dort – hantierte gerade wie wild an der Luke des Abfallschachtes! Der Weganer war auf dieselbe Idee gekommen!
Feltons Hieb traf ihn in den Magen, und er flog von der Ausklinkanlage weg und schlitterte über den Boden, im selben Augenblick, als der Deckel aufsprang.
Der Strahler war tatsächlich noch im Schacht!
Er ergriff ihn, als Too-Char auf die Beine kam. Dann richtete er ihn auf den Weganer. »Na los – schieß!« Too-Chars Verzweiflung ließ erkennen, daß er sich Felton völlig ausgeliefert sah.
Aber Felton starrte ihn nur verblüfft an.
»Oder willst du deinen Formbaren herbeirufen?« fragte Too-Char bitter. »Hör auf mit dem Theater!« verlangte Felton. »Es ist jetzt an der Zeit, daß du die Karten auf den Tisch legst!«
Too-Char lachte hysterisch. Selbst noch bis in den Tod, dachte
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