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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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an­de­ren Gang­sei­te be­deu­ten? Und warum hängt er mit­ten im Kor­ri­dor?«
    Ky­an straff­te sich, und in sei­ne Au­gen trat ein Glit­zern. »Dies ist der Rah­men für mein Bild. Und er hängt so ver­schwen­de­risch mit­ten im Gang, weil er das letz­te Bild zie­ren wird; nach mir gibt es kei­nen Ky­an mehr.«
    »Sie mei­nen …«
    »Ja­wohl. Aber kom­men Sie!« Er ver­ließ den Kor­ri­dor, den Psych­ia­ter mit sich zie­hend.
    Sie ge­lang­ten in ei­ne große Hal­le mit schwe­ren Vor­hän­gen an den Wän­den. Ei­ne An­zahl Stüh­le wa­ren um einen großen Holz­tisch grup­piert.
    Der Raum be­saß kei­ne Fens­ter­öff­nun­gen, und er hat­te einen mo­de­ri­gen Ge­ruch.
    »Hier fan­den die Fa­mi­li­en­fes­te statt, oder auch wich­ti­ge Be­spre­chun­gen. Je nach den Um­stän­den. Aber der Raum wur­de schon lan­ge nicht mehr be­nutzt. Ich bin nun al­lein, und wenn ich mit mir ins rei­ne kom­men muß, dann brau­che ich kei­nen so großen Raum.«
    »Ha­ben Sie denn wirk­lich kei­ne Ver­wand­ten mehr?«
    »Nein.« Die Ant­wort kam schnell und hart.
    »Aber ei­ne so große Fa­mi­lie kann sich doch nicht ein­fach in nichts auf­lö­sen. Es muß doch noch ent­fern­te Ver­wand­te ge­ben.«
    Ky­an zog die Mund­win­kel her­ab. »Es gibt kei­ne Ryans mehr. Die an­de­ren ge­hö­ren dann zu den Meil­lans.«
    »Ah – des­halb!«
    Ky­an durch­quer­te den Raum. Er steu­er­te auf ei­ne Vi­tri­ne zu. »Kom­men Sie, Dok­tor?« frag­te er über die Schul­ter hin­weg.
    »Bin schon hier. Sie mach­ten so große Schrit­te.«
    »Wir müs­sen uns be­ei­len, wenn Sie noch al­les se­hen wol­len. Bald tref­fen die an­de­ren Gäs­te ein.«
    »Aber es wür­de mir nichts aus­ma­chen, ein an­der­mal vor­bei­zu­schau­en.« Dr. Meck­lan blick­te auf Ky­an.
    »Nein«, sag­te die­ser scharf. »Es muß heu­te sein.«
    Der Psych­ia­ter zuck­te un­merk­lich zu­sam­men. Ky­an faß­te sich schnell und sag­te mit ge­wohn­tem Lä­cheln: »Sie hör­ten ja – ich möch­te prah­len. Und zwar jetzt.«
    »Ich mein­te auch nur, die Zeit rei­che nicht mehr aus …«
    Ky­an blick­te auf die Uhr. »Doch, doch«, sag­te er. »Wir sind schon bei der Waf­fen­samm­lung an­ge­langt.«
    In der Vi­tri­ne la­gen al­le mög­li­chen Sor­ten von Mord­werk­zeu­gen. Von der Pis­to­le bis zum Gift­be­cher.
    »Ih­re Vor­fah­ren be­nutz­ten die­se Waf­fen?«
    »Ja. Das heißt, bis auf ei­ne. Mit die­sem Re­vol­ver dort schoß ich auf Lor­di­mer.«
    Dr. Meck­lan schluck­te. »Sie mei­nen den chrom­ver­zier­ten?«
    »Ja, den. Wol­len Sie ihn se­hen?«
    »Nein, dan­ke. An­sons­ten gern, aber …«
    »Ich weiß, die Zeit drängt. Au­ßer­dem fehlt hier noch ei­ne Waf­fe, Dok­tor.« Kyans be­lus­tig­ter Blick glitt über den Psych­ia­ter.
    Es war zum ers­ten­mal, daß der Psych­ia­ter sei­nen Blick vor je­man­dem senk­te. »Sie mei­nen – we­gen Ih­res Ver­spre­chens?« Sei­ne Stim­me klang un­si­cher. Ky­an wuß­te, daß den Psych­ia­ter nun Ängs­te be­fie­len. Rein in­stink­tiv. Aber Dr. Meck­lan woll­te es sich nicht ein­ge­ste­hen. Lie­ber schalt er sich einen Nar­ren, als daß er sich Ab­sur­des ein­re­de­te und den Rück­weg er­zwang. Ky­an kos­te­te die Angst sei­nes Op­fers voll aus. Nach ei­ner Wei­le schließ­lich sag­te er:
    »Ja, we­gen des Ver­spre­chens.«
    »Aber wird es Ih­nen ge­lin­gen? Ich mei­ne, die Spe­zi­al­be­hand­lung …«
    Wie er dem The­ma aus­wei­chen woll­te!
    Ky­an war jetzt ganz Ak­teur. Er sah sich auf der großen Büh­ne, und sein über­heb­li­ches Lä­cheln galt Tau­sen­den ima­gi­nären Zu­schau­ern. »Die Spe­zi­al­be­hand­lung?« Ein be­lus­tig­tes Ki­chern lös­te sich aus sei­ner Keh­le. »Ich ha­be sie über­wun­den. Ich hö­re die Me­lo­die nicht mehr. Mein ein­zi­ges Pro­blem ist noch, die Ge­burts­be­hand­lung zu be­sie­gen, aber das ha­be ich schon bis zu vierun­dacht­zig Pro­zent ge­schafft. Die rest­li­chen sech­zehn Pro­zent wer­den kein großes Hin­der­nis sein. Mei­nen Sie nicht auch?«
    Der Psych­ia­ter nick­te nur und starr­te Ky­an an. Die­ser straff­te sich un­merk­lich.
    »Und jetzt«, sag­te er lei­se, »ge­hen wir in den Kel­ler.«
     
    *
     
    Er leg­te dem Psych­ia­ter wie­der den Arm

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