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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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dann den Text. Stär­ker, sein Be­wußt­sein durch­flu­tend, deut­li­cher.
    Im­mer nur im­mer, ein­mal so; im­mer nur im­mer, und dann so. Wie es die Me­lo­die ver­lang­te. Jetzt war sie nicht län­ger stö­rend. Ky­an hör­te sie ger­ne. Und erst den Text! Im­mer nur im­mer …
    Sein Ver­stand nahm die Me­lo­die zur Kennt­nis; an­statt sich aber mit ihr aus­ein­an­der­zu­set­zen, mit ihr ab­zu­quä­len, be­kam er den Text. Der Ver­stand ver­such­te, die Me­lo­die zu se­zie­ren. Der Ver­stand ver­such­te, den Text zu ana­ly­sie­ren. Aber mit bei­den zu­gleich konn­te er sich nicht be­fas­sen. Bei­de Nen­ner wa­ren un­lo­gisch. Al­so nahm sie das Hirn bei­de nicht auf.
    Ky­an hat­te freie Hand.
    Er spür­te, wie ihm heiß wur­de. Ad­rena­lin!
    Er nahm zwei Glä­ser und öff­ne­te ei­ne Fla­sche, dann gab er in die Glä­ser je ei­ne Zi­tro­nen­schei­be. Die­se wa­ren ver­gif­tet, bei­de, aber das Gift wür­de sich nur un­ter ei­ner be­stimm­ten Be­strah­lung auf­lö­sen.
    Er füll­te die bei­den Glä­ser. Dann dreh­te er sich um.
    »So, jetzt he­ben wir mal einen«, sag­te er zu Dr. Meck­lan. Er hielt dem Psych­ia­ter ei­nes der Glä­ser hin. Die­ser saß da und starr­te wie hyp­no­ti­siert auf das Glas – das im­mer nä­her kam. Dann hob er wil­len­los die Hand. Aber Ky­an schätz­te den Psych­ia­ter rich­tig ein. Noch ehe die­ser das Glas er­grei­fen konn­te, hat­te Ky­an schon einen Schluck aus sei­nem ge­nom­men. Plötz­lich setz­te er es ab und be­trach­te­te das Glas, das er Dr. Meck­lan hat­te ge­ben wol­len.
    »Oh«, sag­te er ent­schul­di­gend, »es ist ein klei­nes In­sekt dar­in … Das kön­nen Sie na­tür­lich nicht trin­ken. Neh­men Sie mei­nes … Ach, nein, das geht ja auch nicht, dar­aus ha­be ich ja schon ge­trun­ken. War­ten Sie, ich schen­ke Ih­nen ein neu­es ein.«
    Dr. Meck­lan wur­de plötz­lich äu­ßerst re­ge. »Nein, nein«, sag­te er, sich über­has­pelnd, »las­sen Sie nur, das macht nichts.«
    Na­tür­lich hat­te er an Gift ge­dacht! Ky­an reich­te ihm sein ei­ge­nes Glas. Aber das höf­li­che Lä­cheln, das er auf sei­ne Lip­pen zwang, wirk­te hart und ge­spannt. Sei­ne emo­tio­na­le Sper­re er­for­der­te al­le Wil­lens­kraft. Und dann spür­te er, noch wäh­rend er das Glas hielt, wie sein Kör­per steif wur­de. Sei­ne Fin­ger krampf­ten sich um die glä­ser­ne Wan­dung. Da­bei brauch­te es sich Dr. Meck­lan nur zu neh­men! Wie in Zeit­lu­pe schi­en der Psych­ia­ter da­nach zu grei­fen. Wenn er es be­rühr­te, wür­de sich ein Fern­se­h­au­ge ak­ti­vie­ren und sein Bild wei­ter­lei­ten, dann sich ein Strahl ein­schal­ten, auf Dr. Meck­lan kon­zen­trie­ren, das Glas tref­fen …
    … das Gift auf­lö­sen. Ein töd­li­ches Gift.
    Mord.
    Sei­ne Fin­ger ver­krampf­ten sich noch mehr.
    Mord.
    Die Me­lo­die war aus­ge­schal­tet. Warum be­weg­te sich der Psych­ia­ter nur so lang­sam? Sei­ne Fin­ger hat­ten das Glas er­reicht. Aus der Zi­tro­nen­schei­be lös­te sich ei­ne kaum wahr­nehm­ba­re Flüs­sig­keit, ver­misch­te sich mit dem Scotch.
    Kyans Fin­ger krümm­ten sich zu­sam­men. Die Seh­nen tra­ten an sei­nem Hand­ge­lenk her­vor. Er durf­te Dr. Meck­lan doch nicht aus dem Glas trin­ken las­sen!
    Ihn mor­den!
    Er sah Meck­lans Au­gen, aus de­nen die Angst ge­wi­chen war, er­staunt auf sich ge­rich­tet. Er wun­dert sich, warum ich das Glas so fest hal­te! Der Ge­dan­ke schi­en als Echo durch den Raum zu hal­len.
    Und dann ge­sch­ah al­les so schnell, so furcht­bar schnell. Dr. Meck­lan hat­te das Glas an die Lip­pen ge­führt. Kyans Hand zer­drück­te das Glas, das sie hielt, als er mit ei­ner ein­zi­gen Re­flex­be­we­gung dem Psych­ia­ter den töd­li­chen Trank ent­rei­ßen woll­te. Ein Schluck sei­nes Op­fers, dann schwapp­te die Flüs­sig­keit aus Kyans zer­bro­che­nem Glas über die Au­gen des Arz­tes.
    Ky­an sah noch, wie die­ser ab­weh­rend die Hän­de hob. Dann schwank­te er, brach zu­sam­men. Sei­ne Hand blu­te­te. Dr. Meck­lan blu­te­te nicht.
    Er lag in ei­ni­ger Ent­fer­nung von Ky­an und hielt das schwar­ze Samt­tuch an ei­nem Zip­fel in der Hand. Es war Ky­an ge­lun­gen …
    Mord!
     
    *
     
    Er lag am Bo­den. Ei­ne

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