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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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nach kei­ne Ver­bre­chen sind, ver­ges­sen wir sie ein­fach. Bei Er­pres­sun­gen da­ge­gen wer­den wir sehr un­an­ge­nehm. Wenn al­so Jo­nes mit Smit­hs Frau schläft, schreit er nicht gleich ›In­tim­sphä­re‹, wenn wir ihm in die Que­re kom­men. Ganz im Ge­gen­teil, er sagt uns al­les, was wir wis­sen wol­len; manch­mal so­gar mehr, als uns in­ter­es­siert, und dann las­sen wir ihn in Ru­he. Soll­te Smith je ein Licht auf­ge­hen, dann hat er es si­cher nicht von uns er­fah­ren.«
    »Und Sie mei­nen, das er­klärt den phä­no­me­na­len Er­folg des SOD?«
    »Zu ei­nem gu­ten Teil, ja.«
    McKin­lay dach­te nach. »Ich glau­be nicht, daß auf der Er­de so et­was je durch­führ­bar wä­re.«
    Mor­gan zuck­te die Ach­seln. »Wir be­haup­ten nicht, die SOD-Me­tho­den sei­en über­all wirk­sam. Al­les, was wir wis­sen, ist, daß sie auf un­se­rem Pla­ne­ten funk­tio­nie­ren. Die Ge­sell­schaft be­kommt die Art von Ge­setz, die sie ver­dient.«
    »Könn­ten Sie mir ei­ni­ge Bei­spie­le nen­nen?«
    »Na­tür­lich. Ver­gan­ge­ne Wo­che tauch­te ein ver­schwun­de­ner Dia­mant auf. Wä­re es auf der Er­de ge­sche­hen, wä­re die Po­li­zei­ar­beit gleich zu Be­ginn lahm­ge­legt wor­den, weil die Frau, die ih­re Ver­si­che­rung in An­spruch neh­men woll­te, der Po­li­zei ge­sagt hät­te: ›Spre­chen Sie mit mei­nem Rechts­an­walt!‹ – und der Mann, der ihr ur­sprüng­lich den Stein schenk­te, aber mit ei­ner an­de­ren ver­hei­ra­tet war, er­klärt hät­te: ›Ich ha­be nichts da­zu zu sa­gen‹, und der Mann, der den Stein zu ver­kau­fen ver­such­te, be­haup­tet hät­te, er ha­be ihn auf der Stra­ße ge­fun­den, und so wei­ter. Aber wie dem auch im­mer sei …«
    Jo­ans Stim­me klang kläg­lich durch die Schlaf­zim­mer­tür: »Bring mir bit­te et­was zu trin­ken, Greg.«
    »Komm her­aus und hol es dir selbst«, sag­te McKin­lay, ob­wohl er wuß­te, sie war jetzt Opals Dou­ble.
    »Ekel!« rief sie, und ih­re Schrit­te ent­fern­ten sich.
    Es war 8 Uhr 44 ein­halb.
     
    *
     
    Als sie sich un­ter ei­nem Stein hockend wie­der­fand, hob Opal Con­way ih­ren Rock in die Hö­he und lös­te den Sack, den sie un­ter­halb ge­tra­gen hat­te. Sie ließ ihn lie­gen, wo er in den Sand ge­fal­len war. Jo­an wür­de sich um ihn küm­mern.
    Sie hin­ter­leg­te einen Zet­tel, auf dem sich die Ein­zel­hei­ten ih­rer nächs­ten Zu­sam­men­ar­beit be­fan­den. Sie be­müh­te sich sorg­fäl­tig, sich so we­nig wie mög­lich zu be­we­gen, da sie er­war­te­te, spä­ter un­ter­sucht zu wer­den. Und Sand in ih­ren Haa­ren oder Schu­hen könn­te sie schwer­lich er­klä­ren.
    Jetzt aber, wo sie wuß­te, wel­che Art von Ver­steck Jo­an aus­ge­wählt hat­te, konn­te sie ein paar­mal zum Strand von Van­na ge­hen, und even­tu­el­le Fra­gen über Sand in ih­ren Haa­ren wür­den be­ant­wor­tet sein, ehe sie über­haupt ge­stellt wur­den.
    Jo­an wog um ei­ni­ge De­ka­gramm mehr als Opal. Und da Opal nicht mehr die Beu­te trug, muß­te sie ihr Ge­wicht er­gän­zen. Sie trank da­her viel Was­ser aus der Fla­sche, die Jo­an ihr hin­ge­stellt hat­te.
    Nach­dem sie ge­trun­ken hat­te, war sie be­reit. Sie be­müh­te sich nicht, die Land­schaft in ihr Ge­dächt­nis ein­zu­prä­gen. Sie konn­te je­der­zeit wie­der her­tele­por­tie­ren.
    Opal muß­te sich nur bei der zwei­ten Um­wand­lung ver­set­zen, Jo­an hat­te al­les an­de­re zu ma­chen.
    Opal ge­stat­te­te sich nur so viel Zeit, wie Bill be­nö­tig­te, um Jo­an in ei­ne an­de­re dunkle Ecke der Hal­le zu füh­ren. Dann bau­te sie müh­se­lig die gan­ze Sze­ne in ih­rem Ge­dächt­nis auf – Platz, Tem­pe­ra­tur, Sicht, Ge­räusche, Bill …
    Und sie war wie­der in Bills Ar­men.
     
    *
     
    »Nein, wir ha­ben ziem­lich viel Mör­der«, sag­te Mor­gan.
    McKin­lay hob die Au­gen­brau­en. »Ich dach­te, die wä­ren hier längst aus­ge­merzt? Ich war im­mer der Mei­nung, Vo­kis sei ein Platz, auf dem sich Mord nicht loh­ne.«
    »Wenn ein Mann zum Mör­der wird, spielt es für ihn kaum ei­ne Rol­le, ob man ihn er­wi­scht oder nicht. Es kommt sel­ten vor, daß je­mand tö­tet und wirk­lich er­war­tet, un­ge­straft da­von­zu­kom­men. Ver­dammt we­ni­ge Mor­de,

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