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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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bet­tel­ten. Ich wuß­te ih­nen nicht zu hel­fen, al­so igno­rier­te ich sie; wie ver­mut­lich je­der and­re auch.
    Dann kam ich zu Al­bert Qua­y­les Haus.
    Ge­blä­se­an­la­gen teil­ten den Ne­bel zu ro­tie­ren­den Schwa­den. Ich konn­te es durch einen mat­ten Dunst­schlei­er er­ken­nen: es war ein pom­pö­ser Bau aus röt­li­chem Alublech, mit brei­ten, aus­la­den­den Fens­tern. – Ei­ne große Sa­che für ein großes Tier; und ein sol­ches war Al­bert Qua­y­le.
    Ich schritt den asche­be­streu­ten Weg hin­auf. Mir war, als wan­del­te ich in ei­nem Zier­gar­ten da­heim auf der Er­de.
    Aus den Wän­den er­goß sich über einen Sam­mel­tank ein Strom hei­ßen Was­sers; er lief durch ze­men­tier­te Be­cken und Rin­nen und mün­de­te in ei­nem Kak­teen­wald.
    Der Pfad stieg leicht an. Ich kam auf ei­ne Brücke, die sich über ein Blu­men­beet spann­te. Un­ter mir schlän­gel­te sich damp­fend ein Bach da­hin.
    Bei ei­nem so kost­spie­li­gen Auf­wand konn­te man Qua­y­le schwer­lich vor­wer­fen, daß er sich Ge­blä­se­an­la­gen leis­te­te; was blieb ihm an­de­res üb­rig, woll­te er dem Gan­zen die Mög­lich­keit ge­ben, auch ge­se­hen zu wer­den.
    Das Was­ser fiel na­tür­lich nicht vom Him­mel; es kam aus dem Luf­ter­neue­rungs­sys­tem, und ir­gend­wo­hin muß­te es schließ­lich. Aber der Park, der Mi­nia­tur­strom, die Brücke – das kos­te­te Geld.
    Und das war es, was Qua­y­le hat­te; das und noch mehr … Dia­ne!
    Ich klin­gel­te. Die Tür öff­ne­te sich. Da stand sie.
    Ich sah auf die Kar­te in mei­ner be­hand­schuh­ten Rech­ten. »Frau Qua­y­le?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Ich su­che einen Job.«
    Ei­ne Fi­gur wie ei­ne Sän­ge­rin in ei­nem Nacht­klub; Au­gen so trost­los wie die Tie­fen der Höl­le; Lip­pen, die auf tra­gi­sche Wei­se ein­lu­den …
    Ich riß mei­nen Blick von ihr los und zwang ihn zu­rück auf die Kar­te. »Ihr Mann – im Bü­ro sag­te man mir, er kön­ne mir hel­fen.«
    »Ih­nen hel­fen?« Ih­re Stim­me war wie ein bit­te­res Schlum­mer­lied. »Er hilft sich selbst. Aber er ver­schafft Ih­nen einen Job, wenn es das ist, was Sie wol­len …«
    Und dann wuß­te ich, daß ich sie lieb­te. Und ich wuß­te, was das be­deu­te­te. Denn schon zu die­sem Zeit­punkt – kaum vier­und­zwan­zig Stun­den auf der Ve­nus – wuß­te ich, wer Al­bert Qua­y­le war … Nicht der Mann je­den­falls, der mit sich spa­ßen ließ, nicht hier in Gren­doon, nicht, wenn man am Le­ben blei­ben woll­te.
     
    *
     
    Aber ich ließ mich trotz­dem mit ihm ein. O ja! Ich nahm ihm das ein­zi­ge weg, wor­auf er kei­nen Wert leg­te.
    Dia­ne er­griff mei­ne Hand. Sie zit­ter­te. »Oli­ver«, flüs­ter­te sie, »Oli­ver! Sieh nur!«
    »Ich weiß.«
    »Die­ser Di­cke da – er ar­bei­te­te für Al­bert.«
    »Ich weiß.«
    »Er ist hin­ter uns her. Uns bei­den! Oli­ver, ich hät­te es nicht so­weit kom­men las­sen dür­fen. Es ist das En­de.«
    »Ich weiß.«
    »So hör doch auf mit dei­nem ›Ich weiß‹!« schrie sie.
    Ich tät­schel­te ih­re Hand durch den Stoff des Ther­mo­an­zugs, als Zei­chen da­für, daß ich ver­stan­den hat­te. Sanft führ­te ich sie die Bö­schung ent­lang, hin­un­ter zu der Stel­le, wo die Men­ge am dich­tes­ten war.
    »Ver­zeih, Oli­ver«, flüs­ter­te sie plötz­lich. »Am liebs­ten wür­de ich ihn um­brin­gen.«
    »Du kannst es nur nicht.«
    »Ich weiß, aber ich wünsch­te, ich könn­te es. Wä­ren wir bloß nicht kon­di­tio­niert …!«
    Ich sag­te: »Ver­giß es. Wir sind mit ihm fer­tig. So­bald dei­ne Schei­dung rechts­kräf­tig ist, wer­den wir hei­ra­ten. Und da­mit hat es sich!«
    Ich sah auf mei­ne Uhr un­ter der durch­sich­ti­gen Hül­le des Hand­schuhs. »Nur noch ei­ne Stun­de.«
    »Oh, Oli­ver!«
    Das war schon bes­ser. Sie glich jetzt ei­ner Braut, die mit zucker­süßem Lä­cheln über den Hoch­zeits­ku­chen auf die Ta­fel her­abblickt.
    Nur noch ei­ne Stun­de, dann wä­re die vor­ge­schrie­be­ne War­te­zeit um. Kaum zu glau­ben, aber es wa­ren be­reits elf Stun­den ver­gan­gen, seit­dem wir Qua­y­le mit un­se­rer Lie­be kon­fron­tiert hat­ten.
    Bei­na­he froh­ge­mut misch­ten wir uns un­ter die aus­ge­las­se­ne Men­ge. Es war ein Fest; die

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