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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Gren­doo­ni­er lach­ten und san­gen, glück­lich wie Kin­der. Es er­in­ner­te mich an Io­wa – an mei­ne Ju­gend­zeit. Wenn dort die Flüs­se zu­fro­ren, kam die gan­ze Stadt her­un­ter zum See – die Er­wach­se­nen, um zu­zu­schau­en, die Tee­na­ger, um Schlitt­schuh zu lau­fen, die ganz Al­ten und die ganz Klei­nen, um steif­bei­nig über das Eis zu wan­dern; und sie al­le er­götz­ten sich an dem, was das Wet­ter voll­bracht hat­te. Hier ver­wan­del­te es den Ne­bel zu Was­ser – zu ei­ner hin­rei­chen­den Men­ge von Was­ser, um das Loch zu fül­len und es für ein paar Mo­na­te im Jahr zu ei­nem Teich zu ma­chen.
    Nie­mand trat schluch­zend an uns her­an. Sei­ne Stim­me war fle­hent­lich: »Bit­te, Herr! Ich bin hung­rig. Könn­ten Sie mir nicht ein we­nig hel­fen?«
    Dia­ne er­schau­er­te und klam­mer­te sich an mei­nen Arm. Einen Au­gen­blick lang war ich ver­sucht, et­was zu er­wi­dern, aber es ging vor­bei. Und dann, ganz plötz­lich, er­tön­te ein wir­rer Lärm, und der Nie­mand schwang her­um. »Ein Erd­ling!« rief er und sprang da­von.
    Dia­ne stell­te sich auf die Ze­hen­spit­zen. »Tat­säch­lich«, sag­te sie. »Schau, Oli­ver!«
    Und da war er – ein Erd­mensch, groß und braun­ge­brannt von der ul­tra­vio­let­ten Strah­lung ei­nes son­ni­gen Pla­ne­ten; aber sein Ge­sicht hat­te jetzt ei­ne är­ger­li­che Rö­te an­ge­nom­men. Er stand mit dem Rücken zur Bö­schung, um­ringt von ei­nem Dut­zend Nie­man­ds, al­le fle­hend, kla­gend, scham­los um Hil­fe bit­tend, um Nah­rung – und es gab kaum et­was, um das sie nicht bet­tel­ten.
    Sein gol­de­nes Schild stach leuch­tend aus dem Ne­bel; das Wort TOU­RIST war in sei­ner fun­keln­den Pracht ei­ne Ein­la­dung an al­le ge­mie­de­nen Nie­man­ds von Gren­doon, denn nur ein Erd­ling konn­te so tief sin­ken, daß er mit ih­nen sprach.
    Da­zu ver­ur­teilt, im Dschun­gel nach Wur­zeln zu wüh­len und die Ge­fah­ren des Sump­fes, der Krank­heit und der mäch­ti­gen Sa­pro­sau­ri­er auf sich zu neh­men, lag des Nie­man­ds ein­zi­ge Über­le­benschan­ce dar­in, einen Ter­ra­ner zu fin­den, der ihm half.
    Die­ser Ter­ra­ner aber tat des Gu­ten zu­viel. Er bot ih­nen Geld an, was sinn­los war – wo­für konn­ten sie es schon brau­chen? Und schlim­mer noch: er schlug in sei­ner Ge­reizt­heit nach ih­nen aus! Es brach­te ihn bei­na­he auf ein und die­sel­be Stu­fe mit den Nie­man­ds.
    »Ich wer­de ihm wohl hel­fen müs­sen«, sag­te ich.
    Dia­ne nick­te.
    Fins­te­ren Blickes ging ich hin­über zu ihm. Die Nie­man­ds ver­flüch­tig­ten sich vor mir wie Ne­bel­schwa­den. Sie flo­hen schließ­lich, wim­mernd und kla­gend, als ich zu spre­chen be­gann.
    Noch im­mer ver­är­gert, er­wi­der­te er: »Dan­ke. Sa­gen Sie, was für ein Ort ist das ei­gent­lich?«
    »Tut mir leid, daß Sie be­läs­tigt wur­den. Wenn ich Ih­nen einen Rat ge­ben darf – schen­ken Sie ih­nen kei­ne Be­ach­tung. Sie ge­hen von al­lein.
    »Aber … Warum ?«
    »Wir ha­ben hier un­se­re ei­ge­nen Ge­pflo­gen­hei­ten«, er­klär­te ich ihm.
    »Hm!« Er sah mich ge­reizt an. Dann – das Ge­sicht auf­ge­bla­sen wie ein Fisch an Land – be­schwer­te er sich mit ho­her, schril­ler Stim­me: »Na, die Ve­nus kann mir ge­stoh­len blei­ben. Was für ein Schwin­del! Über neun­tau­send Pie­pen ha­be ich für die­se Rei­se aus­ge­ge­ben. Hät­te eben­so­gut zum Mond fah­ren kön­nen.«
    »Sie sind Ur­lau­ber?«
    »So hieß es je­den­falls, als man mir das Ticket ver­kauf­te«, murr­te er.
    »Tut mir leid.«
    »Nun, es ist nicht Ih­re Schuld«, be­kann­te er. Dann, nach ei­nem kur­z­en Blick auf mein Ge­sicht, ver­such­te er, ein we­nig freund­li­cher zu sein. »Sa­gen Sie«, mein­te er zu­trau­lich, »ist das hier der gan­ze Zau­ber? Ich mei­ne, das Kom­men des Was­sers, und dann die­ser Kar­ne­vals­geist in der gan­zen Stadt und über­all, wie es das Rei­se­bü­ro an­kün­dig­te?«
    »Das ist al­les.«
    »Mann!« Er schüt­tel­te reu­mü­tig den Kopf. »Aber gibt es da nicht – nun, ein Plätz­chen, wo man sich ein biß­chen mehr un­ter­hal­ten kann? Ich bin Mil­lio­nen Ki­lo­me­ter ge­reist. Ich ha­be jah­re­lang auf die­sen Ur­laub

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