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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Ich ver­schwin­de hier!«
    Ich trat auf ihn zu, stand ihm Au­ge in Au­ge ge­gen­über. »Wo­her wis­sen Sie, daß ich Sa­wyer hei­ße?«
    Er­schüt­tert sah er mich an. »Wie – was?«
    »Ich ha­be Ih­nen nie mei­nen Zu­na­men ge­nannt.«
    »Aber …«
    »Macht nichts.« Ich hol­te tief Luft. »Qua­y­le! Komm hier her­aus! Ich weiß, daß du auf der In­sel bist. Du wirst dir doch nicht die Ge­le­gen­heit ent­ge­hen las­sen, Mes­ser zu be­kom­men – und au­ßer­dem hör­te ich dein Ka­nu.«
    Einen Mo­ment Stil­le, wäh­rend Dun­lap Au­gen und Mund auf­sperr­te.
    Dann das wei­che, gluck­sen­de Ge­räusch von Schrit­ten im Schlamm. Al­bert Qua­y­le kam ge­faßt auf uns zu, sein feis­tes Krö­ten­ge­sicht ei­ne Mas­ke. Flüch­tig sah er Dun­lap an, und die­ser zit­ter­te trotz der schwü­len Hit­ze auf die­ser klei­nen In­sel im Loch.
    Dann wand­te sich Qua­y­le mir zu. Er war­te­te.
    Hei­ter sag­te ich: »Schät­ze, wir kön­nen an­fan­gen. Qua­y­le ist da. Dun­lap ist da. Dia­ne und ich sind da. Bor­ton und die Zeu­gen …«
    »Zeu­gen?« Qua­y­les Lip­pen be­weg­ten sich nicht, ein­zig und al­lein das Wort knall­te aus dem Ne­bel und hing zwi­schen uns.
    »Zeu­gen ei­ner Er­mor­dung, Al­bert.
    Dei­ner Er­mor­dung. Du wirst jetzt ster­ben.«
    »Ha!« Er zeig­te Ver­ach­tung. »Du kannst mich nicht tö­ten. Ich bin hier ein wich­ti­ger Mann, Oli­ver. Wer soll­te mich auf dein Wort hin kalt­stel­len?« Ich schwieg. Dann, sanft: »Es gibt an­de­re Mit­tel und We­ge, je­man­den zu tö­ten.«
    Er zuck­te mit kei­nem Mus­kel. Ich ließ ihn einen Au­gen­blick nach­den­ken. Dann sag­te ich: »Vin­ce, hast du mir das mit­ge­bracht, worum ich dich bat?«
    Er reich­te mir et­was Kal­tes, Schar­fes. Es war schwer im Ne­bel aus­zu­ma­chen, aber ich wuß­te, was es war; und dann hielt ich es hoch, und sie al­le wuß­ten es.
    »Ein Mes­ser, Qua­y­le!« rief ich. »Das ist es doch, was du willst, nicht wahr? Ein Mes­ser, um die Sa­pro­sau­ri­er zu be­ste­chen, da­mit sie die Plan­ta­ge ei­nes an­de­ren heim­su­chen. Das war doch der Grund dei­nes Kom­mens – jetzt kannst du we­nigs­tens die­ses ei­ne da ha­ben!«
    Er war er­starrt. Ich wand­te mich um zu Dia­ne. »Auf bald!« flüs­ter­te ich. Sie wuß­te nicht, was ich da­mit mein­te, aber das war gut so. Wenn es sich her­aus­stel­len soll­te, daß sie es er­fah­ren muß­te, wür­de sie es von selbst wis­sen.
    Und dann sag­te ich laut zu Qua­y­le: »Ich ge­be dir jetzt das Mes­ser – wo es hin­ge­hört. Du ver­traust zu sehr auf die Kon­di­tio­nie­rung, glaubst, ich kön­ne mit dem Mes­ser nichts an­fan­gen. Viel­leicht aber irrst du.«
    Er be­feuch­te­te sich die Lip­pen.
    »Hast du schon ein­mal von ei­ner Be­ste­chung ge­hört?« frag­te ich. »Von ei­nem Mann, der kon­di­tio­niert sein soll­te – aber nicht war? Nun, du stehst ei­nem sol­chen ge­gen­über – und jetzt, Qua­y­le, hier hast du dein Mes­ser!«
    Und ich spann­te mich, und ich zwang mei­nen ei­ge­nen Kör­per, es zu tun; und ich sprang ihn an, mit er­ho­be­nem Mes­ser, um es ihm in die Brust zu sto­ßen.
    Das war das letz­te, was ich sah; be­sin­nungs­los stürz­te ich zu Bo­den; denn, se­hen Sie, was ich ihm ge­ra­de ge­sagt hat­te, war ei­ne faust­di­cke Lü­ge.
     
    *
     
    Ich er­lang­te das Be­wußt­sein wie­der, all­mäh­lich nur, un­ter vie­len Schmer­zen. Ei­ne lan­ge Zeit war ver­gan­gen. Der gan­ze Kör­per tat mir weh, so­gar an Stel­len, wo ich nie­mals einen Nerv ver­mu­tet hät­te. Ich war schwä­cher, als es ir­gend­ei­nem Sterb­li­chen zu­stand.
    Aber ich leb­te.
    Mehr brauch­te ich nicht zu wis­sen. Wenn ich leb­te, war al­les in Ord­nung; das war der Ein­satz mei­nes Spie­les ge­we­sen. Die Kon­di­tio­nie­rung ver­hü­tet nicht, nicht ganz. Sie be­straft nur. Ich hat­te die­se Be­stra­fung als Bluff an­ge­strebt, aber es war ein Bluff, der mich leicht das Le­ben hät­te kos­ten kön­nen.
    Dia­ne beug­te sich über mich. Ver­schlei­er­ten Blickes er­kann­te ich ihr Ge­sicht. Sie duf­te­te nach Mo­schus, ih­re Zü­ge wa­ren weich und ge­dul­dig. »Oli­ver«, hauch­te sie. »Es fehlt dir nichts. Kei­ne Ban­ge.«
    »Ich weiß«, flüs­ter­te ich. »We­nigs­tens ha­be ich es

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