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100 Tage Sex

Titel: 100 Tage Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Brown
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hineingespritzt. Ich triefte vor Schweiß, keuchte schwer, die Venen an Bizeps, Unterarmen und Hals traten hervor. Ich stand auf. Annie musterte mich.
    »Ich mag feste Körper«, sagte sie.
    »Na ja, so weit bin ich noch nicht ganz, aber ich tu mein Bestes«, erwiderte ich. Ich sprang kurz in die Dusche, um den Schweiß abzuspülen, dann ließen wir ein extrem heißes Bad ein. Wir warfen eine »Sprudel«-Badebombe hinein und glitten in die Wanne. Alles war da: India Pale Ale und Kerzen auf dem Badewannenrand, der Duft von Patschuli, Lavendel und Ylang-Ylang im Wasser. Perfektes Glück.
    »Wieder eine Woche geschafft«, sagte Annie. Sanft fuhr sie mit den Füßen an meiner Hüfte entlang. »Allmählich glaube ich, schiere Erschöpfung ist der einzige Grund, warum Paare - oder zumindest wir - es nicht jede Nacht tun.«
    »Fürchtest du nie, dass die Lust ausbleiben könnte?«, fragte ich.
    »Nö, eigentlich nicht, obwohl ich das seltsam finde. Es hat ja schon Abende gegeben, wo ich erst keinerlei Lust auf Sex hatte und einfach nur schlafen wollte. Doch kaum hatten wir angefangen, kam ich auf Touren.«

    »Wenn man sich gegen die Müdigkeit wehrt, zieht sie den Schwanz ein«, sagte ich. »Sie ist ein feiger Tyrann.«
    »Müdigkeit ist ein feiger Tyrann«, staunte Annie. »Wie wahr! Diese Erkenntnis allein war das ganze Experiment wert.«
    Bevor ich ins Bad gesunken war, hatte ich eine Schachtel mit Massageprodukten hergerichtet, die ich Annie ein Jahr zuvor zum Geburtstag geschenkt hatte - samt dem Versprechen, sie »regelmäßig« zu massieren. Die Schachtel war ungeöffnet geblieben. Schuld daran war wieder der feige Tyrann. Ich hatte mir schon mehrmals fest vorgenommen, Annie zu massieren, aber dann hatten Knochen und Hirn auf Erschöpfung plädiert. Anstatt Annie durchzukneten, hatte ich noch ein bisschen gelesen und mich dann schlafen gelegt. Jetzt bereute ich, dass ich ihr so viele wohlverdiente Rückenmassagen vorenthalten hatte, aus einer Kombination von Nachlässigkeit, Abgestumpftheit und Faulheit. Ich fragte mich, ob wir öfter Sex gehabt hätten, wenn ich sie regelmäßig massiert hätte? Annie liebt es, massiert zu werden, und meistens hatte mich diese handgreifliche Beschäftigung mit ihrem nackten Körper erregt. Gelegentlich hatte sie auch zu Sex geführt.
    Nach dem Bad machte Annie es sich im Bett auf dem Bauch bequem. Ich legte eine CD mit dem Titel Tantric Lounge ein, die sie kürzlich gekauft hatte. Die Musik war eine Mischung aus indischen Klängen, Synthesizern und westlichen Beats. Ich goss mir Zimtöl aus dem Massageset in die Hand und begann, sie zu verwöhnen. Mit den Handballen suchte ich nach Verspannungen in ihrer Rückenmuskulatur und drückte. Ich knetete ihre Oberschenkel,
Unterschenkel, Oberarme und Schultern, ihren Hintern und ihre Fußsohlen.
    »Es erregt mich, dich zu massieren«, verriet ich, nachdem die Massage erst in Sex und dieser später in Kuscheln übergegangen war. »Dir den Rücken zu massieren, hat mich sofort geil gemacht. Wie ging’s dir?«
    »Ich sag dir das ja nur ungern, DJ, aber wenn ich eine Massage bekomme, denke ich nicht an Sex. Ich genieße es einfach nur, durchgeknetet zu werden«, erklärte sie. »Da unterscheiden sich Männer und Frauen wohl einfach.«
    »Wie?«
    »Bei Männern gehören Berührung und Sex viel enger zusammen. Du berührst meine Haut beim Massieren natürlich, und das erregt dich«, sagte sie.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Stimmt. Und, stört dich das?«
    »Überhaupt nicht«, sagte Annie. »Und, weißt du, gelegentlich wird eine Massage in Sex übergehen. Aber verlass dich nicht drauf.«
    »Außer die Massage findet während des Marathons statt.«
    »Genau.«

4
    Zusammenraufen
    VOM URKNALL EINMAL ABGESEHEN, dem sie ihre Existenz verdanken, haben Kinder und Sex nichts miteinander zu tun. Aber ihre Aufzucht führt definitiv zum Niedergang des Sexuallebens. Die letzten sieben Jahre war unser Leben hauptsächlich um die Kinder gekreist, mit Pflicht (trösten, beruhigen, zum Arzt gehen usw.) und Kür (mit den Kindern spielen, sie zu einer wachsenden Anzahl von Veranstaltungen fahren usw.).
    Familienverpflichtungen und Arbeit füllten unser Leben mit Verantwortung und Terminen wie nie zuvor. Früher erstreckte sich der Tag am Morgen offen vor uns. Schatz, was sollen wir mit diesem Tag anfangen? - Lass uns doch ein bisschen Backgammon spielen und dann spazieren gehen. Zeit war ein leeres Gefäß, das darauf wartete, von uns mit Vergnügungen

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