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1001 - Die Jäger von Chircool

Titel: 1001 - Die Jäger von Chircool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den anderen Jahren war das nicht einwandfrei zu erkennen."
    „Was hat St. Vain gesagt?" fragte Scoutie mißtrauisch.
    Doc Ming zuckte die Schultern.
    „Er hat mich mehr oder weniger hinausgeworfen", sagte er grimmig. „Die Vorstellung, daß Millionen von diesen Bestien auf der Wanderschaft sind, paßt nicht in sein Weltbild.
    Er hat mich sogar dazu gezwungen, euch gegenüber zu schweigen."
    „Manchmal möchte ich wissen, wie es in seinem Kopf überhaupt aussieht", bemerkte Surfo Mallagan bitter. „Aber er wird hoffentlich zur Vernunft kommen, ehe die Chircools uns erreichen. Wir müssen das Dorf verlassen und abseits vom Wanderweg der Bestien abwarten, bis die Gefahr vorbei ist."
    „Das wäre eine Möglichkeit", nickte Doc Ming. „Wie aber sollte man wohl die Betschiden dazu bewegen, ihre sicheren Hütten aufzugeben?"
    „Ehe sie sich von den Chircools umbringen lassen ..."
    „Du vergißt, was mit Lars und Djin passiert ist! Früher hatten wir solche Fälle häufiger, und besonders schlimm war es, nachdem die Chircools am Dorf vorbeigezogen waren.
    Damals gab es nur noch ein knappes Dutzend Jäger, und das Wild war selten geworden. Ein paar von den anderen gingen hinaus, und etliche davon hat es erwischt."
    Mallagan sah zu Jörg hin. Der Junge tat ihm leid. Er war gerade fünfzehn Jahre alt geworden, Djin und Lerana waren im selben Alter. Von Anfang an hatte sich abgezeichnet, daß diese drei ein Team bilden würden. Sie hatten sich hervorragend ergänzt, und sie mochten einander. Es würde schwer, sehr schwer für den Jungen werden, neue Jagdge-fährten zu finden.
    „Was ist mit Djin passiert?" fragte Jörg.
    Doc Ming wich den Blicken des katzenhaften Jungen aus und kratzte sich hinter dem Ohr. Er sah aus, als hätte er sich vor dieser Frage schon seit geraumer Zeit gefürchtet.
    „Er ist krank", antwortete er gedehnt „Sehr krank!"
    „Ich möchte zu ihm."
    „Das geht jetzt nicht, Jörg. Er braucht Ruhe."
    Der Junge saß ganz still da. Plötzlich aber sprang er auf, ohne daß man ihm seine Absichten vorher hätte ansehen können. Mit einem weiten Satz war er bei Brether Faddon, der ihm den Weg zur Tür versperrte, stieß ihn zur Seite und war auch schon verschwunden.
    „Verdammt!" stieß Doc Ming hervor. „Er wird zu ihm rennen, und wenn er Djin so sieht - er darf ihn nicht losbinden!"
    Die drei jungen Jäger waren schon aus dem Zimmer heraus.
    Jörg würde ohne die entsprechenden Erklärungen niemals glauben, daß Djin an den Pfahl in der dunklen Hütte gefesselt war, weil man kein anderes Mittel kannte, ihn am Le-ben zu erhalten. Er würde die Fesseln lösen - und den Jungen damit töten.
    Sie hielten sich nicht mit den Stufen auf, die zur Hütte hinaufführten, sondern sprangen einfach seitlich davon auf den Boden hinab. Für einen Augenblick sahen sie Jörg, der be-reits bei der kleinen Hütte war und im nächsten Augenblick die Tür aufreißen würde. Dann hörten sie das schrille Kreischen, das aus der entgegengesetzten Richtung aufklang.
    Sie drehten sich um, und sie hielten die einfachen Waffen in den Händen, ehe sie die Chircools überhaupt zu Gesicht bekommen hatten. Das Kreischen der Bestien kam aus der Richtung, in der die Bordküche stand.
     
    5.
     
    Es war später nicht schwer, die Zusammenhänge zu erkennen und das Geschehen zu rekonstruieren.
    Jene Betschiden, die in der Bordküche arbeiteten, hatten nicht nur die Aufgabe, die Speisen zuzubereiten, sondern auch alle Abfälle, die sie nicht selbst verarbeiten konnten, in extra dafür hergerichtete Gruben zu schichten und mit bestimmten Blättern zu bede-cken. Nichts davon ging verloren. Die Häute, die Knochen, selbst das Gedärm der erleg-ten Tiere waren zu wertvoll, als daß man sie wegwerfen konnte.
    Während der trockenen Jahreszeit fiel es den Leuten in der Küche meistens nicht schwer, die von den Jägern - und der Vernunft - diktierten Auflagen zu erfüllen.
    Diesmal aber war die Regenzeit besonders hart gewesen, und es zeigte sich, daß es zumindest in einer Hinsicht keinen großen Unterschied zwischen den Betschiden und den zehnbeinigen Bewohnern des Planeten gab: Der Anblick von frischem Fleisch raubte ih-nen schier den Verstand.
    Sie nahmen sich diesmal nicht die Zeit, die Abfälle sorgsam zu bedecken. Sie taten das ganze Zeug nicht einmal in die Gruben. Sie öffneten statt dessen die rückwärtige Tür und warfen alles Ungenießbare einfach hinaus. Dann machten sie die Tür wieder zu und wid-meten sich der Zubereitung der

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