1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen
durchflutete Samia, bebend nickte sie. Nun drang er langsam tiefer und tiefer in sie ein. Dann zog er sich wieder zurück. Als er erneut zu ihr kam, empfand sie keinen Schmerz mehr und entspannte sich. Seine Bewegungen wurden rhythmischer, wilder.
Der Schmerz war vergessen, und Samia drängte sich ihm entgegen, bis sie völlig miteinander verschmolzen. Unermüdlich beschleunigte er das Tempo, er atmete schwer, und seine Stirn war mit feinen Schweißperlen übersät.
Erwartungsvoll schlang Samia die Beine um ihn und stöhnte auf, weil eine unbeschreibliche Spannung sich in ihr aufbaute. Eine Welle der Lust, noch intensiver als zuvor, trug sie davon. Und während sie sich hilflos an Sadiq klammerte, wurden seine Stöße immer kraftvoller, bis auch er erlöst über ihr zusammensank.
Nach einer Weile wurde ihr Atem ruhiger, es gab nur noch ihre erfüllten Seufzer und das Pochen ihrer Herzen. Samia hatte die Beine um Sadiq geschlungen und genoss das Gefühl seiner Nähe.
Widerstrebend gab sie ihn schließlich frei, als er sich bewegte, sich neben sie legte und die Augen schloss. Auf einmal kam sie sich nackt und sehr verletzlich vor, sie wollte sich bedecken, doch Sadiq hielt sie davon ab.
„Alles in Ordnung? Hat es geblutet?“, fragte er so sachlich, dass sie betroffen war. Unsicher blickte sie an sich herab und entdeckte tatsächlich Blut auf der kostbaren Bettwäsche. Seltsamerweise fühlte sie sich auf einmal schuldbewusst und peinlich berührt. Von Sadiq schien jetzt ein kalter Hauch auszugehen, sie wollte allein sein und versuchen, das Geschehene zu verarbeiten.
Eben noch hatte sie allein schlafen gehen wollen … jetzt war sie keine Jungfrau mehr.
„Da ist ein Blutfleck“, sagte sie gefasst und wollte das Bett verlassen. „Ich werde das Laken säubern.“
Doch Sadiq hielt sie zurück. „Das mache ich.“
Er stand auf und schaltete die Beleuchtung ein, die seine athletische Nacktheit in strahlendes Licht tauchte. Völlig ungeniert verschwand er im Bad.
Auch Samia verließ das Bett und hob ihren Morgenmantel vom Boden auf. Mit bebenden Fingern streifte sie ihn über, knotete den Gürtel, hob Slip und Nachthemd auf und überlegte. Was nun?
Nackt, wie Mutter Natur ihn geschaffen hatte, kam Sadiq aus dem Bad. Verlegen wandte Samia sich ab. „Könntest du dir nicht etwas anziehen?“
„Dafür ist es ein bisschen zu spät, findest du nicht?“, bemerkte er trocken.
Erleichtert seufzte sie, als sie hörte, wie er den Reißverschluss schloss, und riskierte einen Blick. Sadiq knöpfte sich bereits das Hemd zu.
„Geh du jetzt lieber. Es wäre gegen die Etikette, wenn man dich an unserem Hochzeitsmorgen aus meiner Suite kommen sehen würde“, erklärte sie betont locker.
Erst als er Samia in die Augen sah, konnte Sadiq wieder klarer denken. Eine ganze Weile war er erschreckend verwirrt und benommen gewesen. So viel Lust hatte er noch nie erlebt, es hatte ihn völlig aus der Fassung gebracht.
Am liebsten hätte er Samia in die Arme gezogen, sie unter die Dusche getragen, um sie von Kopf bis Fuß zu waschen … und dann erneut mit ihr ins Bett zu gehen. Doch etwas an ihrer steifen Haltung hielt ihn davon ab.
Dieses starke, alles überwältigende Gefühl … sicher empfand er so, weil Samia noch unberührt gewesen war. Nicht einmal an Verhütung hatte er gedacht. Das war ihm bisher noch nie passiert.
„Du willst dich jetzt sicher auch frisch machen, habibti . Die Dusche ist frei.“
Verlegen senkte sie den Blick. Wenn er doch gehen würde! Sie wollte allein sein und in Ruhe über alles nachdenken. „Danke.“
Während der heiße Duschstrahl über Samias Körper rann, betrachtete sie die Hennaverzierungen, die teilweise verwischt waren. Sie würde Alia bitten müssen, sie zu erneuern. Würde die Zofe ahnen, was geschehen war?
Fast zärtlich strich Samia sich über ihren flachen Bauch und dachte an die vergangenen Liebesstunden. Ihr Herz schlug schneller. Hatte sie vielleicht Sadiqs Kind empfangen? Dann konnte er einen Punkt auf seiner ehelichen Zweckliste abhaken, während sie einer ungewissen Zukunft entgegenging. Sie hatte das ungute Gefühl, dass ihre Einstellung zur Liebe bald gewaltig auf die Probe gestellt werden würde.
9. KAPITEL
Am letzten Abend der Hochzeitsfeierlichkeiten war Samia erschöpft und an der Grenze ihrer Kräfte. Während einer kurzen Pause saß sie einen Moment allein im prunkvollen Bankettsaal, in dem sie und Sadiq am Vormittag die Ehegelübde ein zweites Mal abgelegt
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