1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen
Sonnenaufgang in wechselnden Farbspielen darbot, landeten sie in der Nähe einer bescheiden anmutenden Festung.
Sadiqs mürrische Stimmung war sicher darauf zurückzuführen, dass er eine ganze Woche mit ihr allein in der Wüste verbringen musste, vermutete Samia. Die alte Unsicherheit war wieder da. Wie konnte es anders sein? Sie war so unerfahren, er ein sexuell verwöhnter Mann. Die Nacht vor der Hochzeit musste eine Enttäuschung für ihn gewesen sein.
Und dann hatte sie ihm auch noch gezeigt, dass sie eifersüchtig war! Sicher, sie war angespannt und übermüdet gewesen, aber das durfte ihr nie wieder passieren.
Doch sobald sie das große, überraschend luxuriöse Schlafzimmer mit Blick auf die Wüste betraten, sah Sadiq sie verlangend an.
„Komm zu mir“, bat er rau, und Samia tat es halb furchtsam, halb erwartungsvoll.
Ehe sie wusste, wie ihr geschah, riss er sie in die Arme und betrachtete ihre Züge, als sähe er sie zum ersten Mal. Ungeduldig begann er, ihr Haar zu lösen, bis es ihr in weichen Wellen über den Rücken floss.
„Das ist besser. Auf dem Weg hierher habe ich kaum mit dir gesprochen, weil ich Angst hatte, ich würde dich küssen und dann nicht mehr aufhören können. Die letzten drei Tage waren die längsten meines Lebens.“ Er hob ihr Kinn und blickte ihr in die Augen. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie schwer es für mich war, dich in den aufregenden Kleidern zu sehen, ohne dich hinter einen Pfeiler zu zerren, sie dir vom Leib zu reißen und dich bis zur Besinnungslosigkeit zu lieben.“
Hitze durchströmte Samia; auf dieses Geständnis war sie nicht vorbereitet. „Aber gestern Abend bist du nicht … ich hatte, gehofft, du würdest mit mir schlafen“, gestand sie ihm verwirrt.
Sadiq lächelte gequält. „Es ist mir schwergefallen zu gehen, aber ich wollte warten, bis du dich erholt hast.“
Er küsste sie verzehrend und trug sie zum Bett –, auf einmal konnten sie es kaum erwarten, alles nachzuholen, was sie in den drei Tagen versäumt hatten.
Sehr viel später erwachte Samia, doch alles in ihr wehrte sich dagegen, die Augen zu öffnen. Sie lag nackt auf dem Bett und genoss noch im Halbschlaf jeden Augenblick …
„Guten Abend, habibti … wie fühlst du dich?“
Verklärt lächelte Samia, ohne einen Blick zu riskieren. Der Traum sollte noch nicht enden. „Ich werde mich nie mehr rühren können“, gestand sie seufzend.
Sadiq lachte sinnlich und küsste sie auf die Schulter, dann verließ er das Bett. Widerstrebend rang Samia sich nun doch dazu durch, die Augen zu öffnen und zuzusehen, wie ihr Ehemann nackt zum Bad ging. Diese Nacht hatte die erste noch weit übertroffen. Und das war erst der Anfang! Nicht einmal in ihren wildesten Träumen hätte sie sich vorgestellt, dass Sex so … überwältigend sein konnte.
Zufrieden rollte Samia sich auf den Rücken und blickte durch die offene Terrassentür. Die Abenddämmerung begann, sich über die fernen Dünen zu senken. Sie hatten den ganzen Tag im Bett verbracht. Und sie waren ganz allein – fern vom Trubel der Zivilisation –, bis auf wenige diskrete Angestellte und Sadiqs Sicherheitsleute, die in einem Nebengebäude untergebracht waren. Sie befanden sich mitten in der Einsamkeit der majestätischen Wüste von Al-Omar. Der nächste Ort war die dreißig Kilometer entfernte Oasenstadt Nazirat.
Die alte Festung, in der sie die Flitterwochen verbrachten, war vor dreihundert Jahren in einer kleinen Oase errichtet worden. Erst kürzlich hatte Sadiq Verschönerungen vornehmen und sie in eine wahre Luxusherberge umbauen lassen. Von Alia wusste Samia, dass einer seiner Vorfahren die Festung für seine Lieblingsfrau gebaut hatte, was Samia überaus romantisch fand.
Draußen konnte sie den bläulich schimmernden Privatpool und Diwanliegen mit einladenden Kissen und Handtuchstapeln sehen. In hohen Laternen flackerten Kerzen, und eine warme Brise wehte zu ihr herein. Ein nie gekanntes Gefühl der Zufriedenheit erfüllte Samia. Und Frieden.
Oder träumte sie nur?
Sadiq tauchte aus dem Badezimmer auf und kam zu ihr. Das begehrende Funkeln in seinen Augen sagte ihr, dass sie nicht träumte. Und falls es ein Traum war, wollte sie noch nicht aufwachen.
Ehe Samia ahnte, was ihr Mann vorhatte, hob er sie aus dem Bett und trug sie ins Bad. Duschdampf hüllte sie ein wie ein warmer Nebel, und Sadiq seifte sie so gründlich ein, dass er bald von Neuem erregt war.
Als Samia ebenfalls auf erotische Entdeckungstour gehen wollte,
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