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1001 Nacht - und die Liebe erwacht

1001 Nacht - und die Liebe erwacht

Titel: 1001 Nacht - und die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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gleiten. Das alles war entsetzlich deprimierend.
    Ursprünglich hatte man das Fort gebaut, um die nahe gelegene Wasserquelle zu bewachen. Genau die Quelle, zu der Ra’id ihr den Zugang verwehren wollte.
    Mit jeder verstreichenden Minute fühlte Antonia sich elender in dieser bedrückenden Atmosphäre. So hatte sie sich die alte Zitadelle nicht vorgestellt. Hier konnten sich nur Wüstenratten und Skorpione wohlfühlen. Das Gebäude war hässlich, lag fernab von jeglicher Zivilisation, und die Hitze war kaum auszuhalten. Der Gedanke, dieses bröckelnde Gemäuer restaurieren zu wollen, war völlig abwegig. Sie konnte keinem Menschen zumuten, in so einer verlassenen und unwirtlichen Gegend zu wohnen. Leider besaß sie keinen Zauberstab, mit dem sie die Ruine in ein gemütliches Heim für mittellose Eltern und ihre Kinder verwandeln konnte.
    Bei dem traurigen Anblick versagte selbst Antonias Zweckoptimismus.
    Wo steckte eigentlich Ra’id? Langsam machte sie sich Sorgen. In so einem alten Gemäuer drohte überall Einsturzgefahr.
    Schon sah sie ihn vor ihrem geistigen Auge unter einem Schuttberg begraben. Sie würde es sich niemals verzeihen, wenn ihm etwas zugestoßen war, nur weil sie sich eine fixe Idee in den Kopf gesetzt hatte. Wenn ihm wirklich etwas passiert war, wie sollte sie ihm dann helfen? Am besten wäre, so schnell wie möglich das Weite zu suchen.
    Erleichtert atmete sie auf, als er kurz darauf wieder auftauchte.
    â€žDu kannst jetzt hereinkommen“, rief er und versuchte, sein tänzelndes Pferd zu zügeln. „Antonia?“ Forschend schaute er sie an. „Hast du es dir anders überlegt? Ich dachte, du bist Feuer und Flamme, dir das hier alles anzusehen.“
    Als sie das verräterische Glitzern in seinen Augen bemerkte, wusste sie sofort, dass er sie auf die Probe stellen wollte. Offensichtlich erwartete er, dass sie sich entsetzt abwenden und auf schnellstem Weg in die Stadt zurückkehren würde. Den Gefallen konnte sie ihm natürlich nicht tun.
    â€žIch kann es kaum erwarten“, behauptete sie daher und drückte dem Wallach die Hacken in die Flanken.

13. KAPITEL
    Antonia saß ab und führte den Wallach in den gepflasterten Innenhof. Sie hatte keine Ahnung, was sie jenseits der dicken Festungsmauern erwartete, und wollte vermeiden, dass ihr Pferd womöglich stolperte. Vor Enttäuschung war ihr ganz elend zumute. Vielleicht lag ihr plötzliches Unwohlsein aber auch an der Schwangerschaft. Besorgt griff Antonia zur Wasserflasche und trank in langen Zügen.
    Sie spürte, wie Ra’id sie beobachtete. Hatte er Verdacht geschöpft? Ahnte er, dass sie schwanger war? Sie hatte keine Kraft mehr, sich gegen ihn zur Wehr zu setzen. All ihre Standhaftigkeit hatte sich in Luft aufgelöst. Wäre es nur um sie selbst gegangen, hätte sie sich dieses gewaltige Bauprojekt vielleicht zugetraut, doch sie musste an ihr Baby denken. Das Wohlergehen ihres Kindes bedeutete ihr mehr als alles andere auf der Welt. Erst jetzt erfasste sie zum ersten Mal richtig, wie unwirtlich und abgelegen die Gegend hier war.
    Erschöpft gab sie sich geschlagen, noch bevor sie richtig angefangen hatte, und wollte nur noch nach Hause. Das alte Fort war ein schrecklicher Ort. Es war unzumutbar, hier zu leben. Kein Wunder, dass Helena am Boden zerstört gewesen war. Was für eine Tortur für ein junges Mädchen, mitten in der Wüste sein Dasein fristen zu müssen!
    Nachdem sie den Wallach an einem Handlauf festgebunden hatte, sank Antonia auf einen harten Steinblock und barg den Kopf in den Händen.
    â€žGeht es dir nicht gut?“ Ra’id schien ernsthaft besorgt um sie zu sein. „Es ist dir doch nicht zu viel, oder?“
    â€žNein, es geht schon wieder“, entgegnete sie stur. „Aber im Gegensatz zu dir bin ich diese Hitze nicht gewohnt.“
    â€žDrinnen ist es wesentlich kühler.“
    Ra’id wickelte die Kopfbedeckung ab und enthüllte langsam sein schönes, markantes Gesicht. Fasziniert sah Antonia ihm dabei zu. Wieder einmal staunte sie darüber, wie sein Anblick augenblicklich heißes Verlangen in ihr entfesselte. Doch sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
    â€žDu hast recht“, gab sie zu, als würde sie nicht gerade von einer heißen Welle des Begehrens durchflutet. Ra’ids männliche Ausstrahlung setzte ihr sehr zu. Energisch rief sie sich zur Ordnung.

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