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1001 Nacht - und die Liebe erwacht

1001 Nacht - und die Liebe erwacht

Titel: 1001 Nacht - und die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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füllen.
    Die Gelegenheit, Ra’id von ihrem Baby zu erzählen, rückte allerdings in weite Ferne. Aber wenn sie nicht wenigstens in Ra’ids Nähe blieb, ergab sich womöglich überhaupt keine Möglichkeit, ihm ihr Geheimnis anzuvertrauen.
    Erst als Antonia zielstrebig auf die Stallungen zuschritt, bemerkte Ra’id, dass sie ein wenig zugenommen hatte. Es stand ihr gut, und sie strahlte nur so vor Gesundheit. Ihr Haar schimmerte leuchtender als je zuvor. Leider hatte sie es zu einem strengen, für sie unvorteilhaften Knoten gewunden. Auch ihr wild entschlossener Gesichtsausdruck missfiel ihm.
    Sie will also Krieg, dachte er, erwartungsvoll und amüsiert zugleich. Ausgezeichnet. Er freute sich schon auf die Schlacht.
    â€žKann es losgehen?“, fragte sie mit Blick auf den lammfrommen Wallach, den er für sie hatte satteln lassen. Dann betrachtete sie vielsagend seinen ungeduldig stampfenden Hengst.
    Der Wallach schien zu spüren, dass dies kein gemütlicher Ausritt werden würde, und ließ unsicher den Kopf hängen.
    Beruhigend klopfte Ra’id ihm auf den Hals, als Antonia aufsaß. „Alles in Ordnung?“, fragte er, weil er meinte, kurz Unsicherheit in ihrem Blick entdeckt zu haben. Offensichtlich fand sie die Aussicht, allein mit ihm durch die Wüste zu reiten, plötzlich gar nicht mehr so prickelnd. „Du hast doch hoffentlich einen Hut dabei? Vielleicht hast du bemerkt, wie heiß die Sonne hier brennt.“
    Wortlos zog sie einen Hut aus der Tasche und setzte ihn auf.
    â€žDer ist völlig ungeeignet.“
    â€žEtwas anderes habe ich aber nicht dabei.“ Herausfordernd tippte sie an die breite Krempe.
    â€žDu brauchst das hier“, erklärte er.
    Verächtlich beäugte sie das Tuch, das er ihr hinhielt, damit sie Kopf und Gesicht bedeckte. „Das kannst du selbst umbinden“, rief sie. Sie dachte gar nicht daran, etwas von ihm anzunehmen. „Mir genügt der Hut.“ Energisch drehte sie das Pferd herum.
    Eine Stunde und einen Sandsturm später bat sie ihn zerknirscht um das Kopftuch.
    â€žDu findest das wohl sehr witzig, was?“, fragte sie unwirsch, als er kühles, klares Wasser aus einer Kelle trank, die ein Beduine ihm gereicht hatte. Der Mann gehörte zu einer Gruppe, die ihr Lager vorübergehend in der Nähe eines Brunnens aufgeschlagen hatte.
    â€žGanz im Gegenteil.“ Ra’id hatte sich aus seinem langen Stofftuch gewickelt, das Kopf, Hals und Gesicht vor Sand und Sonne geschützt hatte, wohingegen Antonia einer Sandfigur glich. Nur ihre geröteten Augen verrieten, dass sie ein menschliches Wesen war. „Ich weiß, wie du das Zeug loswirst“, sagte er lächelnd.
    â€žJa?“ Neugierig betrachtete sie die Satteltaschen des Hengstes und fragte sich, womit Ra’id ihr helfen würde, sich von dem Sand zu befreien.
    â€žAber sicher.“ Im nächsten Moment schüttete er ihr einen Eimer Wasser über den Kopf. „Das reinigt und kühlt.“
    Entrüstet schüttelte sie sich und fluchte. „Was fällt dir ein, du …“
    â€žBestie?“, schlug er amüsiert vor, bereits auf dem Weg zu seinem Hengst, um das Kopftuch für Antonia zu holen.
    Inzwischen hatten die kichernden Beduinenfrauen Antonia geholfen, ihre Haare zu waschen, und baten sie jetzt in ein Zelt. Vermutlich, um ihr für den Ritt durch die Wüste geeignetere Kleidung herauszusuchen.
    Die Beduinen sind wirklich freundliche, großzügige Menschen, dachte Ra’id wieder einmal.
    Ungeduldig wartete er darauf, dass Antonia endlich wieder auftauchte. Während einer angeregten Unterhaltung mit den Männern, blickte er immer wieder unauffällig zu dem Zelt, in dem Antonia mit den Frauen verschwunden war. Er traute ihr nicht. Womöglich kam sie auf die Idee, ein Kamel zu stehlen und sich darauf aus dem Staub zu machen.
    Mit finsterer Miene sah er vor sich hin, als Antonia das Zelt verließ und auf ihn zukam – stolz und entschlossen wie eh und je. Sie trug ein Gewand und eine Kopfbedeckung, die jeden Millimeter ihres Körpers verhüllten und vor Sand und Sonne schützten. Trotzdem wirkte sie dabei sexy. Die Beduinenfrauen wussten genau, worauf es ankam. Aber sie passt nicht hierher, dachte Ra’id. Je eher sie das einsah, desto besser.
    â€žFertig?“ Friedlich schwang sie sich auf den Sattel des Wallachs. Von Rache keine

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