1001 Versuchung
konnte – männlich, würzig.
Sie leckte sich über die Lippen. Das war ihre Chance. Arik würde sie nicht aufhalten, wenn sie jetzt ging. Sie konnte der Versuchung den Rücken kehren, sich an ihren eigenen sicheren Ort zurückziehen und sich auf die Lektionen berufen, die sie während der letzten drei Jahre gelernt hatte – Vorsicht und Zurückhaltung üben. Diese Vorsätze würden sie vor allem Kummer bewahren …
„Ich würde gern das Dessert probieren“, murmelte sie.
Ein blendendes Lächeln war ihre Belohnung. „Und das sollst du, Rosalie.“ Seine Stimme klang jetzt tiefer, kehliger. Rosalie zuckte zusammen, als er ihre Hand griff und zu seinem Mund führte. Ein erwartungsvoller Schauer erfasste sie, als er die Hand umdrehte und einen Kuss in die Handfläche setzte. Und als er mit der Zungenspitze leicht über die Mitte strich, da fuhr ein gleißender Blitz durch sie hindurch bis in jedes Nervenende. Abrupt wollte sie ihre Hand zurückziehen, doch Arik lächelte nur und hielt ihre beiden Hände fest.
„Kein Grund zur Hast, Rosalie. Wir haben den ganzen Nachmittag.“ Er gab sie frei und griff zur Obstschale. „Möchtest du etwas Obst?“
Sie starrte auf die Schale. „Ich … ja, gern. Danke.“ Ihre Kehle war trocken, sie musste sich räuspern. Hastig trank sie einen Schluck des eisgekühlten Saftes und versuchte verzweifelt, ihre aufgewühlten Gefühle unter Kontrolle zu bekommen.
Hatte sie die richtige Entscheidung getroffen? Bereute sie ihren Entschluss zu bleiben?
Sie horchte in sich hinein und wartete darauf, dass in ihrem Innern eiskalte Finger nach ihr griffen, wartete auf das ungute Gefühl im Magen. Doch alles, was sie spürte, war heißes Sehnen. Vorfreude darauf, dass sie schon bald in Ariks Armen liegen würde.
Sie unterdrückte ein kleines Lächeln. Nein, sie bereute es nicht.
„Pfirsich?“ Er hielt eine feine Scheibe an ihre Lippen. Die Frucht schmeckte süß wie der Sommer. Arik streifte mit der Fingerspitze flüchtig wie ein Hauch ihre Lippen, und dann zog er die Hand zurück.
Ihre Lippen prickelten von der Berührung.
„Isst du nicht?“, fragte sie, als er ihr ein zweites Stück anbot. Dieses Mal ließ er seine Finger eine Sekunde länger auf ihrem Mund liegen, mit dem Daumen strich er über ihre Unterlippe, und Hitze begann sich in der Mitte ihres Leibes auszubreiten.
„Das hängt davon ab.“ Sein Blick glitt vielsagend zu ihren Händen.
Wovon hing es ab? Rosalie, die seinem Blick gefolgt war, sah wieder in sein Gesicht, dann zu der Schale.
Von mir hängt es ab, wurde ihr jäh klar. Zögernd streckte sie den Arm aus und fasste eine Scheibe Pfirsich, glatt und samten und schlüpfrig vom Saft. Würde sie tatsächlich so … so provozierend sein und ihn füttern können?
Ihre Finger zitterten. Sie amtete tief durch, um sich zu beruhigen, doch als sie in seine Augen blickte und dort erkannte, was er dachte, begann ihr Puls erst recht zu rasen.
Sie bot ihm die Frucht an, das Zittern ihrer Hand war so stark, dass es sie nicht überraschte, als Arik seine Hand um ihre schloss, während er die Pfirsichscheibe zwischen seine Lippen sog. Er kaute, schluckte … und dann leckte er lächelnd ihre Fingerspitzen nacheinander ab.
Verlangen, jäh und heiß, schoss in ihr auf. Die Knospen ihrer Brüste richteten sich auf, und in ihrem Schoß begann es zu glühen.
„Köstlich“, flüsterte er heiser. Seine Miene verriet ihr, dass es ihm ebensolches Vergnügen bereitete wie ihr.
Es war eine Erkenntnis, die sie trunken machte. Sie hatte die Macht, solche Gefühle in ihm zu erwecken. Mit einem Seufzer schloss sie die Augen.
„Rosalie.“
Als er ihren Namen nannte, schlug sie die Augen wieder auf. Er lehnte sich zu ihr, bot ihr ein weiteres Stück an. Sie öffnete den Mund und sog das Fruchtstück ein. Saft tropfte von ihren Lippen. Sie wollte den Tropfen mit ihrer freien Hand abwischen, doch Arik war schneller. Er leckte den Tropfen von ihren Lippen.
Sie erschauerte bei der sinnlichen Berührung, hörte seinen schweren Atem und konnte selbst nur noch stoßweise Luft holen. Ihr schwindelte, als seine Lippen über ihr Kinn strichen, über ihren Mundwinkel, hin zu der empfindsamen Stelle an ihrem Ohr.
Sie bog den Kopf nach hinten, als er sie am Hals küsste, und gab sich ganz diesen herrlichen Empfindungen hin. Sollte er jetzt seine Hände auf ihren Körper legen, so würde sie ihn mit Freuden begrüßen und in dem Gefühl schwelgen.
Und dann war es plötzlich vorbei, er
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