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1002 - Das weiße Schiff

Titel: 1002 - Das weiße Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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höher vom Boden und schwebte davon. Das zweite Pelzwesen war neben dem Wolfslöwen weitergehüpft und nahm sich der nächsten Platte an.
    Doc Ming überlegte, ob er sich auf eine solche Platte schmuggeln sollte. Er zweifelte nicht daran, daß er auf diese Weise ins Schiff gelangen würde. Und dort würde er dann ganz genau erfahren, was mit den Betschiden geschah.
    Die Gefahr, daß er hinterher nicht mehr imstande war, etwas zur Rettung seiner Artgenossen zu unternehmen, ließ ihn dann aber doch unter der Treppe ausharren.
     Die Fremden räumten das Dorf völlig leer. Doc Ming huschte noch einmal hinaus und zählte die Betschiden, die auf einer solchen Platte lagen. Er kam zu dem Schluß, daß die Fremden knapp die Hälfte aller lebenden Betschiden in ihre Gewalt bekommen hatten und das innerhalb einer einzigen Nacht.
    Der Heiler wartete, bis die letzte Platte davonschwebte und die Fremden das Dorf verlassen hatten. Dann schlich er von einer Hütte zur nächsten und sah nach, und es war genau so, wie er es befürchtet hatte: Er entdeckte keinen einzigen Betschiden. Auch sein eigenes Haus war leer. Die Fremden hatten sich nicht gescheut, selbst die Kranken davonzuschleppen.
    Als er das letzte Haus am südlichen Ende der Straße verließ, füllte tiefe Verzweiflung ihn aus. Er war zu spät gekommen. Hätte er St. Vain eher ausgefragt, dann hätte er vielleicht noch eine Chance gehabt, das Schlimmste zu verhindern. Nun aber konnte er nur noch eines tun: Er mußte die überall im Wald verstreuten Betschiden suchen und dazu veranlassen, daß sie diese Gegend verließen und sich irgendwo versteckten. Er hoffte, daß das fremde Schiff irgendwann starten und diesen Planeten verlassen würde. Dann konnte man möglicherweise wieder in das Dorf zurückkehren.
    Für die Betschiden, die den Fremden in die Hände gefallen waren, konnte Doc Ming nichts tun. Den spontanen Gedanken, ins Schiff zu schleichen und die Gefangenen zu befreien, schob der Heiler energisch von sich. Wenn er nicht an der unsichtbaren Mauer scheiterte, die sich vor der Schleuse befand, dann würde man ihn drinnen erwischen und ebenfalls betäuben, um ihm irgendeinen fremden Parasiten unter die Haut zu setzen.
    Er vernahm ein leises Zischen und antwortete automatisch auf dieselbe Weise. Ein Schatten löste sich von einem Gebüsch, das am Wegrand stand, und kam auf ihn zu.
    „Ich bin es, Mallagan", flüsterte der Schatten. „Wir dachten schon, es hätte dich auch erwischt."
    „Hast du gesehen, was hier passiert ist?" fragte Doc Ming bedrückt.
    „Ja. Wir haben alles beobachtet. Zuerst wollten wir die Fremden angreifen."
    „Ein Glück, daß ihr es nicht getan habt! Sie haben Waffen, mit denen sie uns betäuben können."
    „Ich weiß. Diese Waffen reichen weiter als ein Pfeil. Zwei von uns waren im Dorf, als die Fremden plötzlich angriffen. Sie versuchten zu fliehen und hatten den Wald schon fast erreicht. Da zischte und summte es plötzlich, und die beiden Jäger fielen hin. Wir haben sie zu uns geholt. Sie sind bis jetzt nicht aufgewacht."
    „Haben die Fremden euch nicht bemerkt?" fragte Doc Ming verwundert.
    Surfo Mallagan zuckte die Schultern.
    „Das kann ich mir nicht vorstellen", murmelte er. „Ich glaube beinahe, sie sind an uns nicht interessiert."
    „Jetzt vielleicht noch nicht. Sie haben genug Opfer gefunden. Morgen werden sie im Dschungel nach uns suchen."
    „Das ist durchaus möglich. Aber wir sollten hier nicht herumstehen. Es ist zu gefährlich. Komm, wir haben ein gutes Versteck gefunden."
    Doc Ming dachte flüchtig an Lars O'Marn und die anderen, entschied aber, daß es ausreichte, wenn er sich am nächsten Morgen um diese Angelegenheit kümmerte. Lars würde noch für einige Zeit betäubt sein, und auch wenn er aufwachte und das Wasser ihm nicht half, konnte ihm nicht viel passieren. St. Vain und die anderen waren ohnehin in Sicherheit, solange sie keine Streifzüge auf eigene Faust unternahmen. Es war sicher, daß sie das nicht tun würden. Ihre Angst vor dem Dschungel war viel zu ausgeprägt.
    „Die Fremden haben nicht nur Waffen, die betäuben", berichtete Surfo Mallagan, während sie über die Felder liefen. „Kurz nach Einbruch der Dämmerung kamen ein paar Chircools dicht an das Dorf heran. Es muß sich um Tiere gehandelt haben, die weiter nördlich lebten und den anderen entgegenzogen. Wir wollten gerade eingreifen, da löste sich vom Schiff ein Lichtstrahl. Er traf die Chircools, und sie waren verschwunden. Wir haben

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