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1002 - Höllenqualen

1002 - Höllenqualen

Titel: 1002 - Höllenqualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht erst groß suchen zu müssen. So näherte er sich auf dem direkten Weg und entdeckte sehr bald die Lücke im Fels.
    Breit war sie wirklich nicht, aber ein Mensch paßte schon hindurch, ohne sich großartig anstrengen zu müssen.
    Bevor sich der Abbé in den Fels hineinschob, schaute er sich um.
    Von Alet-les-Bains war nichts mehr zu sehen. Sein Blick glitt nur über das steinige Feld hinweg, das er endlich hinter sich gelassen hatte, das jetzt wieder menschenleer war, denn niemand aus dem Ort war ihm gefolgt, auch kein Templer.
    Die beiden Säulen waren da. Aber nicht gut zu erkennen, denn die Schrift gab es ebenfalls nicht mehr.
    Durch einen tiefen Atemzug stellte sich der Abbé auch innerlich darauf ein, die Schlucht zu betreten, und schon nach wenigen Schritten hielt ihn eine ungewöhnliche Dunkelheit umfangen.
    Es mochte auch an der Kühle liegen, die aus den Wänden strahlte und einen bestimmten Geruch abgab. Es roch nach altem Gestein, nach Staub, aber auch nach kaltem Kerzenwachs. Hoch über ihm wuchsen die beiden Felsseiten so weit zusammen, daß nur mehr ein sehr schmaler Streifen zu sehen war.
    Später, wo die Schlucht endete, warer dann ganz verschwunden, um dem dort liegenden silbernen Skelett den nötigen Schutz zu bieten vor den Unbillen des Wetters.
    Es war still wie in einem Grab. Und mit einer schmalen Gruft hatte dieser Durchlaß auch Ähnlichkeit. Die Gestalt des Templers verschmolz mit der Dunkelheit, aber er holte keine Zündhölzer hervor, um die Dochte der Kerzen anzuzünden, die in den kleinen Nischen in den Wänden ihren Platz gefunden hatten.
    Er ging seinen Weg.
    Tiefer hinein in die Schlucht. Dem Ziel näher. Er spürte die Zunahme der Nervosität. Der Abbé wußte selbst nicht genau, was er sich von einem Besuch bei Hector de Valois’ silbernem Skelett erhoffte.
    Er hatte nur den Drang verspürt, hierher gehen zu müssen, denn auf der anderen Seite war das Skelett auch so etwas wie ein Warner vor unheimlichen und im Verborgen blühenden Vorgängen.
    Früher war die Kathedrale der Angst einmal verflucht gewesen, heute nicht mehr. Dafür hatten die Templer gesorgt, und auch der Abbé kam sich nicht zu fremd vor.
    Er hatte nur den Eindruck, immer mehr mit den hier wohnenden Schatten zu verschmelzen und selbst zu einem Teil dieser finsteren Schlucht zu werden.
    Seine Schritte hatte er nicht gezählt. Nur kannte sich Bloch recht gut aus. Da konnte er durchaus auf sein Gefühl »hören« und dann stoppen, wenn es ihm in den Sinn kam.
    So wie jetzt.
    Er hielt an und schaute zur Decke. Der Templer mußte sich schon sehr anstrengen, wenn er den schmalen, grauen Spalt sehen wollte, der die Lücke zwischen den beiden Felswänden gebildet hatte.
    Noch war sie vorhanden, aber einpaar Meter weiter würde sie sich geschlossen haben.
    Ein wenig bewegte er sich nach rechts, bis seine Hand über die Innenwand streifte. Er brauchte auch nicht lange zu suchen, denn die Nische war vorhanden und ebenso die Kerze, die darin stand. Bloch ertastete sogar noch eine zweite und löste Kerzen vom Boden, wo sie festklebten.
    Erst dann holte er seine Zündhölzer hervor. Er rieb mit dem Kopf über die Fläche. Etwas sprühte auf, dann tanzte plötzlich die kleine Flamme und erhellte die Umgebung.
    Die fette Schwärze wurde zerrissen. Schattenspiele verschwanden und zogen sich stückweise in die Dunkelheit zurück. Er hatte jetzt Licht, und der erste Kerzendocht war gierig auf die Flamme. Sie züngelte an ihm hoch, tanzte ein wenig. Wieder entstanden Schatten, die durch die Nische glitten wie tanzende Geister.
    Er zündete auch einen zweiten Kerzendocht an, um mehr Licht zu bekommen. Die Kerzen verteilte er auf seine Hände, schaute nach vorn und nahm seinen Weg wieder auf.
    Mit langsamen Schritten, um nur nicht auszurutschen und zu stolpern. Er konnte nicht auf die Flammen und damit auch nicht auf seine Füße schauen, dafür blickte er über die Feuerzungen hinweg nach vorn.
    Er würde den Sarg bald sehen können. Es war ein nicht geschlossener Sarg, denn in ihm lag das Skelett des alten Templers de Valois, das zwar tot war, aber trotzdem lebte, denn unter gewissen Bedingungen fing es an, sich zu bewegen.
    Bloch wußte nicht, ob er den richtigen Zeitpunkt gewählt hatte, aber dieses Risiko mußte er einfach eingehen, denn zuviel war mittlerweile geschehen.
    Er ging Schritt für Schritt weiter. Innerlich zitterte er. Äußerlich hielt ersich ruhig, und die beiden Flammen brannten daher ruhig.
    Die Finsternis vor

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