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1002 - Höllenqualen

1002 - Höllenqualen

Titel: 1002 - Höllenqualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mußte mit großer Wucht gegen die Wand gefahren worden sein. Darüber hätte ich mir Gedanken machen können, wenn mein Vater nicht gewesen wäre. Auf ihn konzentrierteich mich, denn so wie er aussah, hatte er etwas vor.
    Er entfernte sich von seinem Auto. Ein Ziel sah ich nicht. Es war auch fraglich, ob es überhaupt eines gab, aber mein Vater ging weiter. Er kümmerte sich um nichts, auch nicht um die hellen Augen, die plötzlich um ihn herum waren.
    Augen wie Totenlichter. Augen, die zu Schatten gehörten und für mich nur sehr schwer auszumachen waren.
    Etwas schimmerte. Der Reflex störte mich, so daß ich die Augen schloß. Ein Fehler möglicherweise. Als ich sie wieder öffnete, lag mein Vater am Boden. Und zwar auf dem Bauch.
    Und die Augenpaare zusammen mit den dazugehörigen Schatten schwebten über ihm. Aber nicht, um ihn anzuschauen, sie hatten etwas anderes vor, die wollten ihn töten.
    JA, TÖTEN!
    Und das bekam ich mit.
    Immer wieder fuhren schattenhafte Hände nach unten und schlugen Gegenstände wie Messer in den Körper meines Vaters hinein.
    Ich erlebte seine Ermordung mit, seinen schrecklichen Tod. Aus dieser Falle hatte er sich nicht befreien können.
    Ich schrie!
    Schrie ich tatsächlich, oder bildete ich mir das nur ein?
    Ich brüllte meine Angst hinaus.
    Es war niemand da, der mich hörte, denn der Tunnel der Zeit verschluckte den Schrei.
    Aus meinen Augen rannen die Tränen. Ich wollte weg von diesem verdammten Rad und meinem Vater zu Hilfe eilen oder ihn zumindest noch einmal in den Arm nehmen, aber ich hing fest. Das Rad ließ mich nicht los, es war für mich das Gefängnis, so daß ich mich einzig und allein seinen Gesetzen beugen mußte.
    Für mich war der Teil der Welt innerhalb der Vergangenheit zu einem Kabinett des Grauens geworden. Es war mir nicht möglich, meine Gefühle zu beschreiben. Dieses Zuschauen müssen, wie ein geliebter Mensch starb, ohne ihm helfen zu können. Wie schwere Hammerschläge wuchteten immer wieder dieselben Worte durch meinen Kopf, die einen Satz bildeten.
    DER FLUCH DER SINCLAIRS!
    Ich erlebte ihn, ohne ihn aufhalten oder vernichten zu können. Donata hatte mich gewarnt, ich hatte mich darauf einstellen können, was mir schwergefallen war, und ich hatte auch an die Erfüllung nicht mehr so recht glauben wollen, weil der Kelch damals an unserer Familie vorübergegangen war.
    Diesmal jedoch nicht.
    Jetzt hatte er meinen Vater erwischt, und ich, der Sohn, war Zeuge dieser Bluttat geworden.
    Die Augen hatten sich etwas zurückgezogen, aber sie waren noch vorhanden. Wie kalte, unheimliche Glotzer schwebten sie in der Nähe. Totenwächter, die alles unter Kontrolle hielten.
    Mein Weinen war schlimm. Es war einzig und allein die Folge der echten Trauer, die ich über den Tod meines Vaters empfand. Ich wollte auch nicht an eine Halluzination glauben. So etwas hatte das Rad nicht nötig, denn ich befand mich tatsächlich auf dem Weg in die Vergangenheit.
    Es gab keinen Horace F. Sinclair mehr, aber es gab noch eine Mary Sinclair, meine Mutter.
    Was war mit ihr?
    Der Gedanke an sie ließ die Trauer verschwinden. Sie wurde durch den heißen Schreck abgelöst, der mich vom Kopf bis zu den Zehenspitzen durchfuhr. Gleichzeitig war mir klar, daß ich mich auch weiterhin in diesem schrecklichen Alptraum befand, dessen Beendigung nicht in meiner Kraft stand.
    Zwar war mein Blick durch die Tränen nicht mehr klar wie sonst, aber erkennen konnte ich schon etwas und sah deshalb, daß die Umgebung nicht so leblos oder tot war, wie sie eigentlich hätte sein müssen. Ein Geräusch hörte ich nicht, alles hatte sich wie ein Stummfilm vor meinen Augen abgespielt, und ich mußte auch davon ausgehen, daß mich mein Vater nicht hatte sehen können, wie auch meine Mutter nicht, die es geschafft hatte, eine Autotür aufzustoßen.
    Die Augen waren da.
    Das kalte Totenlicht beobachtete Mary Sinclair. Ich wollte sie warnen, ihr zuschreien, daß sie verschwand, und obwohl ich rief, hörte ich meine eigenen Stimme nicht.
    Es war alles anders geworden. Ich konnte nichts daran ändern, nur zuschauen. So sah ich auch das Schreckliche, was mein Verstand einfach nicht fassen wollte, denn es hingen einfach zu viele Gefühle daran.
    Meine Mutter mußte vom Wagen aus den Tod ihres Mannes mitbekommen haben. Nur reagierte sie wie ein Frau, die es nicht wahrhaben wollte. Sie mußte sich erst davon überzeugen, aber sie war einfach zu schwach, auf den eigenen Füßen zu stehen.
    So sah ich zu, wie

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