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1002 - Höllenqualen

1002 - Höllenqualen

Titel: 1002 - Höllenqualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein.
    Auf dem Weg zum Wagen telefonierte er mit London, um Bericht zu erstatten, aber er wollte auch wissen, ob es irgendwelche Neuigkeiten gegeben hatte.
    »Nein, nicht«, wurde ihm von Sir James gesagt. »Ich habe versucht, den Abbé zu erreichen, was mir aber nicht gelang. Er hat das Haus verlassen.«
    »War das Ziel bekannt?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Okay, ich melde mich wieder«, sagte Suko und schaltete sein Handy aus.
    Der Wagen stand in einer abgeteilten Parkzone. Er war dunkelgrau lackiert; das entsprach genau Sukos Stimmung, der seine Reisetasche auf dem Rücksitz plazierte und dann den BMW startete.
    Es lagen rund fünfzig Kilometer vor ihm. Keine besonders lange Strecke, und darüber war er auch froh. Außerdem war die Straße gut zu befahren und auch in den Bergen nicht besonders kurvig. Aber Suko hatte keinen Blick für die Schönheiten der Winterlandschaft. Er freute sich mehr darüber, daß die Straße trocken und frei war.
    Suko war nervös, das mußte er sich leider selbst eingestehen. Er wußte nicht, was ihn in Lauder erwartete, aber einen Plan hatte er sich bereits zurechtgelegt.
    Er wollte sich zuerst die Stelle anschauen, wo die Sinclairs gestorben waren, sich danach mit den Kollegen in Verbindung setzen und sich anschließend im Haus umschauen.
    Er fuhr schnell. Manchmal zu schnell, aber Suko gehörte zu den sicheren Fahren, denen es außerdem noch Spaß machte, hinter dem Lenkrad zu sitzen.
    Auf der gut ausgebauten Straße herrschte zumindest im Winter nicht viel Verkehr. Da zog es keine Touristen in die hügelige und bewaldete Region, um sie zu durchwandern.
    Jetzt waren die Einheimischen unter sich.
    Nicht mal eine Stunde später sah er die ersten Häuser von Lauder, und sein Magen schien von Stacheldraht eingeschnürt zu werden.
    Er erinnerte sich daran, daß er oft genug hier bei Johns Eltern gewesen war. Nicht nur als Privatmann. Es hatte schon verdammt schwierige Fälle gegeben, bei denen Johns Vater nur mit Glück überlebt hatte. Aber er hatte überlebt, und jetzt war er tot.
    Suko schluckte. Der Ort kam ihm plötzlich leer vor, obgleich sich nichts verändert hatte. Der Betrieb ging weiter, die Menschen reagierten wie immer, aber trotzdem schien ein Schatten über der kleinen Stadt zu liegen.
    Suko bog nach rechts ab, wo auch der nicht sehr große Friedhof mit der Kirche lag. Er fand auch die Straße, die Horace F. und Mary Sinclair genommen hatten, nur kam er von der anderen Seite, fuhr jetzt langsamer, da er sich auf die Mauer konzentrierte. Suko suchte die Stelle, wo der Range Rover gegengefahren war.
    Ja, sie war zu sehen.
    An einer gewissen Stelle war die Mauer beschädigt. Sie wies zwar kein Loch auf und war auch nicht eingestürzt, aber doch beschädigt.
    Außerdem lagen dort einige Blumensträuße, die Freunde als letzten Gruß an die Verunglückten hingelegt hatten.
    Suko stoppte den BMW und stieg aus. Er mußte tief Luft holen, aber auch dies konnte den Druck in seinem Innern nicht lindern.
    Das Wissen darum, daß hier die Eltern seines besten Freundes gestorben waren, machte ihm schon zu schaffen.
    Er schaute sich die Mauer an. Es war kein besonders heller Tag.
    Große Wolkeninseln verdeckten meist die Sonne, aber einige auf dem Boden liegende Glassplitter waren nicht entfernt worden und schimmerten hin und wieder auf.
    Den Aufprall hatten die Sinclairs überlebt. Gestorben waren sie später, nachdem sie den Wagen verlassen hatten. Suko schaute sich suchend um, weil ihn genau dieser Platz interessierte.
    Er ließ sich Zeit. Dabei kreiste er den möglichen Tatort ein. Er ging davon aus, daß die beiden geblutet hatten, und sicherlich war das Blut auch auf dem Boden zu sehen. Deshalb suchte er nach den großen, dunklen Flecken.
    Einige sah er.
    Sie hatten das winterliche Gras gefärbt. Suko preßte hart die Lippen zusammen, als er sich vorstellte, daß es das Blut der Sinclairs war. Sinnlos vergossen, ebenso sinnlos wie der Tod dieser Menschen.
    Mochte man meinen.
    Aber das Schicksal hatte etwas anderes vorgehabt. Und vor allen Dingen die Gegner, die Suko und John unbekannt waren.
    Er ging wieder auf die Friedhofsmauer zu und erklomm sie. Suko wollte alle Möglichkeiten in Betracht ziehen; vielleicht hatten lebende Leichen, die ihre Gräber verlassen hatten, die beiden Menschen grausam getötet. Vielleicht, aufgewühlte Gräber sah er jedoch nicht.
    Dafür die Kirche, auch die kleine Leichenhalle, in der sehr bald die Trauerfeier stattfinden würde. Suko stellte sich

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