Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1002 - Höllenqualen

1002 - Höllenqualen

Titel: 1002 - Höllenqualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Lade noch nie so nahe gewesen war. Denn aus der Bibel war bekannt, daß die Bundeslade im Tempel des Salomo gestanden hatte. Nur ihretwegen sollte der Tempel gebaut worden sein.
    Wahnsinn.
    Aber auch Freude. Es war seltsam, aber ich freute mich plötzlich darauf, die Stadt betreten zu können. Nur würde ich in meiner Kleidung auffallen, und ich wußte auch nicht, wie ich mich so verständigen sollte.
    In jener Zeit war Hebräisch gesprochen worden. Davon konnte ich nur ein paar Worte.
    Egal, ich mußte das Abenteuer wagen.
    Und so machte ich mich auf den Weg in das von König Salomo beherrschte Jerusalem…
    ***
    Es gibt manchmal glückliche Momente im Leben, und ein solcher Moment traf mich.
    Vor der Stadt hatten Händler ihre Waren ausgebreitet. Warum man sie nicht eingelassen hatte, wußte ich nicht. Aber ich sah, daß viel verkauft wurde, auch Kleidung, und ich entschloß mich, mir einen langen Umhang oder ein Gewand zu besorgen, in dem ich nicht so auffiel.
    Für einen Markt herrschte recht wenige Betrieb. Es war auch nicht so laut. Keine Verkäufer, die ihre Waren schreiend anpriesen, niemand, der Kunden herbeilockte, alles ging eher verhalten über die Bühne. Es konnte auch an der Sonne liegen, die so heiß vom Himmel schien. Zwar spendete die Stadtmauer Schatten, aber die Steine hatten sich aufgeheizt und gaben nun die Hitze wieder ab.
    Um in die Stadt zu gelangen, mußte ich durch ein Tor. Aber erst wollte ich die Kleidung haben, denn ich fiel bereits auf. Man bedachte mich mit forschenden Blicken, sprach mich aber nicht an. Die Leute schreckten vor dem Fremden zurück, vielleicht auch wegen meiner Größe, denn ich überragte die meisten Menschen hier bei weitem.
    Vor dem Stand eines alten Mannes blieb ich stehen. Er verkaufte nichtnur Kleidung, sondern auch Öle, die er in Tonkrügen aufbewahrte. Der Geruch gefiel mir, und er schien den ständig in der Luft schwebenden Staub zu binden.
    Der Händler hatte seinen Platz gut gewählt, denn er stand bereits im Schatten der Stadtmauer.
    Mißtrauisch schaute er mich an. Seine Haare waren schlohweiß. Er trug eine Kopfbedeckung, die ihn vor der Sonne schützte. Das Gesicht war sehr faltig, der Mund klein und verzogen.
    »Willst du etwas kaufen, Fremder?«
    »Das hatte ich vor.«
    Auf einmal wurde ich blaß. Ich war über mich selbst erschrocken und hielt zunächst mal die Luft an. Ich wunderte mich über mich selbst. Ich war in einer fremden Sprache angesprochen worden und hatte auch in dieser Sprache geantwortet, also sprach ich hebräisch.
    »Ich habe Öle und Stoffe. Feines Tuch, kühlendes Linnen. Was möchtest du kaufen?«
    »Ich brauche ein Gewand in meiner Größe.«
    »Schau sie dir an.«
    Er ließ mich in Ruhe auswählen. Mir ging es auch wieder besser, denn ich hatte den Schreck überwunden. Ich brauchte nur etwas zum Überstreifen, damit ich nicht auffiel. Am liebsten hätte ich mich von meinen Klamotten getrennt, denn sie waren viel zu warm.
    Während ich suchte, beobachtete mich der Händler. Mir fiel auf, daß er seinen Blick länger als gewöhnlich auf dem Schwert ruhen ließ und immer dann schnell wegschaute, wenn sich unsere Blicke trafen.
    Die Auswahl an Gewändern war wirklich groß. Ich entschied mich für das längste. Es war beige und schlicht.
    Als ich es überstreifte, lächelte der Händler und meinte, daß ich damit zufrieden sein würde.
    So recht war ich davon nicht überzeugt. Eigentlich hätte mir das Gewand bis zu den Knöcheln reichen sollen, aber bei mir endete es bereits an den Knien, doch damit konnte ich leben.
    Kopfbedeckungen konnte ich hier nicht kaufen. Die gab es woanders. Allerdings tauchte ein anderes Problem auf. Ich hatte kein Geld, um zu bezahlen. Wenn ich mich recht erinnerte, zahlte man zu dieser Zeit mit Piastern, doch herzaubern konnte ich sie nicht, so hob ich die Schultern und wollte erklären, daß ich im Moment nicht flüssig war. Der Händler ließ es nicht soweit kommen. Er hob einen Arm und streckte mir die Hand entgegen. »Ich weiß, daß du keine Mittel hast, um mich bezahlen zu können, deshalb schenke ich dir die Kleidung.«
    So etwas war ich nicht gewohnt und fragte erstaunt: »Warum tust du das?«
    »Weil du gekommen bist und das Schwert trägst.«
    Er mußte mein Erschrecken mitbekommen haben, denn er lachte plötzlich. »Keine Angst, ich werde dich nicht verraten. Wenn du Geld hast, wirst du zurückkommen und deine Kleidung bezahlen. Ist das ein Wort?«
    »Ja, ja«, stotterte ich, »und darüber

Weitere Kostenlose Bücher