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1002 - Höllenqualen

1002 - Höllenqualen

Titel: 1002 - Höllenqualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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freue ich mich auch. Ich werde es nicht vergessen.«
    Dann sagte er etwas, das ich nicht begriff. »Bring nur dem König das Schwert zurück, das er schon vermißt hat. Er wird dich sicherlich belohnen.«
    »Ah, das Schwert.«
    »Wo hast du es gefunden?« Er verbeugte sich leicht. »Verzeih mir meine Neugierde.«
    »Nun, ahm – ich habe…«
    »Es ist nicht schlimm, wenn du es mir nicht sagen willst. Sicherlich kommst du aus einem fernen Land. Ich kann dich gut verstehen. Aber der König hat seine Waffe schon sehr vermißt. Wir alle hier wissen das.«
    »Ich werde sie ihm geben.« Himmel, war das ein Ding! Ich schnappte nach Luft, der Händler schaute mich dabei an und wartete ab. »Ich komme wirklich von weit her. Aus dem Norden«, erklärte ich. »Ich war auf dem Wasser und muß den König natürlich finden. Ist Salomo in seinem Tempel?«
    »Ja, er ist nicht auf Reisen, Fremder. Obwohl eine gewisse Unruhe herrscht.«
    »Ach ja? Warum?«
    »Es geht um den Tempelschatz.« Er beugte sich über seine Theke hinweg. »Man hört, daß er weggeschafft wird. Es ist nicht gut, wenn er länger bei uns bleibt.«
    »Der Schatz.«
    »Du kennst ihn doch!« Bohrend schaute er mich an.
    Ich hatte blitzschnell nachgedacht. Es gab eigentlich nur einen Schatz. »Das ist die Lade, nicht wahr?«
    »Genau«, flüsterte er.
    Jetzt war ich froh, daß ich die Informationen des alten Paters erhalten hatte. »Will Azarius sie stehlen?«
    »Du weißt viel, Fremder.«
    »Ja, ich habe mich umgehört.«
    »Geh und tu deine Pflicht. Und möge der oberste Gott dir seinen Segen geben.«
    »Das hoffe ich.«
    Der alte Händler verbeugte sich zum Abschied und drehte sich von mir weg, da er sich um einen anderen Kunden kümmern mußte, einen kleinen Mann mit Halbglatze und fettem Gesicht.
    Ich zog mich zurück. Voll mit Gedanken. Dabei hatte ich das Gefühl, wie auf Eiern zu laufen. Viel hatte ich nicht erfahren, aber die wenigen Informationen mußte ich trotzdem erst verdauen.
    Der König vermißt also sein Schwert, weil es ihm gestohlen worden war.
    Innerlich mußte ich schon lachen, denn ich kannte ja den Dieb oder die Diebin. Donata hatte mir das Schwertgebracht, und im nachhinein würde sie noch für ein gutes Entree meinerseits suchen.
    Sicherlich würde der König begeistert sein, wenn er mich und das Schwert sah, das ich ihm zurückbrachte.
    Hinzu kam, daß ich einmal König Salomo gewesen war. Ob ich darüber mit im sprechen sollte?
    Nein, er würde es kaum glauben, obwohl man ihm den Beinamen der Weise gegeben hatte.
    Ich war wieder aus dem Schatten herausgetreten und spürte die warmen Sonnenstrahlen im Nacken. Zwar fiel ich jetzt weniger auf, aber die Menschen, die, ebenso wie ich, auf das nahe Stadttor zudrängten, schauten mich schon an, weil ich wegen meiner Größe stark auffiel.
    Ich schloß mich der allgemeinen Gangart an. Eilig hatte es hier wohl keiner. Auch die Wesen, die mit Waren beladene Wagen zogen, machten einen müden Eindruck und trotteten nur dahin. An den Wirrwarr der Stimmen hatte ich mich gewöhnt. Ich geriet in den Strom der Menschen hinein, die auf das Tor zudrängten. In der Nähe hatten sich keine Händler niedergelassen, wahrscheinlich wegen der vier Soldaten, die das Tor bewachten.
    Sie mußten ihren Dienst schon lange schieben. Außerdem standen sie in der prallen Sonne. Bewaffnet waren sie mit Lanzen. Auf den Köpfen trugen sie so etwas wie Helme, und ihre Oberkörper waren durch wulstige Panzer aus Fell oder Leder geschützt.
    Den Ankommenden warfen sie schläfrige Blicke zu. Hin und wieder pickten sie den einen oder anderen heraus, sprachen mit ihm oder untersuchten ihn auch.
    Ich schwamm im Strom mit, war umgeben von schwitzenden und fremd riechenden Leibern. Ich kam mir lächerlich vor, als ich mich kleiner machte, weil ich keinen der Menschen überragen wollte.
    Ich hörte Flüche und Verwünschungen, die den Wächtern galten, wenn sie ihre Lanzen wieder querstellten, aber der Pulk, in dem ich mich befand, wurde nicht kontrolliert. So konnte ich mich zusammen mit den anderen nach Jerusalem hineinschieben und atmete erst einmal auf, als ich mich im Schatten der inneren Stadtmauer ein wenig absonderte und Luft holte.
    Das war geschafft!
    Jerusalem war auch schon in biblischer Zeit eine große Stadt gewesen. Sie hatte im Lauf der Jahrhunderte und auch der Zeitenwende so einiges mitgemacht, war auch abgefackelt worden, doch hier befand ich mich im alten, ursprünglichen Jerusalem. Eine für die damaligen

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