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1002 - Höllenqualen

1002 - Höllenqualen

Titel: 1002 - Höllenqualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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woanders.
    Weiter südlich…
    In einer wüstenhaften Umgebung möglicherweise. Nahe der Wiege der Menschheit, wie man es auch formulierte. Afrika, auch der Orient – eine andere Zeit?
    Ein Schauer schüttelte mich durch, als ich daran dachte. Etwas blinkte schräg vor mir. Die Schwertklinge. Dieses Blinken gab mir ein wenig Mut. Ich fühlte mich besser und durch die Bewaffnung auch nicht mehr so »nackt«.
    Dann stand ich auf. Mit langsamen Bewegungen quälte ich mich förmlich in die Höhe. Den Kopf hielt ich dabei eingezogen, weil ich den Eindruck hatte, in einer Höhle zu stehen, wobei durch irgendwelche Risse und Spalten die warmen Sonnenstrahlen ihren Weg fanden.
    Auf der einen Seite tat es mir gut, mich wieder bewegen zu können. Die Steifheit war auch recht schnell verschwunden, und ich konnte normal stehen, denn über meinem Kopf schützte mich keine Höhlendecke, es war einfach ein Schatten, der mich traf. Und er wurde von einer Felswand abgegeben.
    Hergeflogen war ich nicht. Das Rad der Zeit hatte für diese Ankunft gesorgt. Wenn ich es jetzt wieder benutzte, mußte ich es selbst in Bewegung setzen.
    Ich drehte mich um.
    Mein Blick fiel gegen die Felswand.
    Sonst war da nichts.
    Das Rad der Zeit war weg!
    ***
    Und damit verschwand auch mein erster vorsichtiger Optimismus.
    Ich stand auf der Stelle, wie vom berühmten Blitzschlag getroffen.
    Der hochgeschossene Adrenalinstoß war rasch wieder verschwunden. Das Blut zog sich aus meinem Gesicht zurück, und in den Knien breitete sich eine gewisse Weichheit aus.
    Kein Rad der Zeit mehr. Es hattesich in seinem eigenen, möglicherweise magischen Umfeld aufgelöst.
    Guter Rat war teuer. Und wenn ich tatsächlich an das Schicksal glaubte, dann war wieder ein Teilsoll erfüllt worden. Ich befand mich jetzt da, wo man mich hatte hinhaben wollen. In einer anderen Zeit, in einem anderen, einem südlichen Land.
    Okay, damit mußte ich mich abfinden, würde ich auch, denn so etwas erlebte ich nicht zum erstenmal. Natürlich hatte ich die Bilder von der Ermordung meiner Eltern nicht vergessen, aber diese neue Situation verlangte es einfach, daß ich mich um mich selbst kümmerte.
    Zunächst um die Umgebung.
    Viel sehen konnte ich nicht, weil dieser warme, von der Sonne durchglühte Felsen nicht nur Schatten gab. Er nahm mir auch einen Teil der Sicht. Aber er war nicht laut, und so konnte ich mich darauf konzentrieren, was an meine Ohren drang.
    Geräusche und Stimmen…
    Nicht aus der Nähe. Weiter entfernt und möglicherweise auch tiefer liegend.
    Es brachte nichts, wenn ich hier noch länger stehenblieb. Ich wollte wissen, wie es weiterging, und ich setzte mich mit sehr langsamen Schritten in Bewegung. Das Schwert ließ ich zunächst einmal schräg im Hosengurt stecken, auch wenn mich die lange Klinge beim Gehen etwas behinderte, aber sie dauernd in der Hand zu halten, wäre schlimmer gewesen.
    Bereits nach wenigen Schritten hatte ich herausgefunden, wo ich mich befand. Auf einem Hügel mit flacher, großer Kuppe. Über mir lag der Himmel in einem prächtigen Blau, nur hin und wieder unterbrochen von hellen Tupfenwolken, aber vor und unter mir breitete sich eine große Stadt aus.
    Eine Stadt mit Mauern, mit kastenförmigen Häusern, mit kleinen Gassen und auch Toren – und von einemmächtigen Gebäude regiert, das an Höhe und Pracht alles andere überragte.
    Das war kein Kino-Center wie in meiner Zeit, dachte ich sarkastisch, das war ein Tempel, und zwar ein bestimmter.
    »Der Tempel des Salomo«, flüsterte ich. Wenn das stimmte, dann mußte die Stadt, auf die ich von hier oben schaute, Jerusalem sein.
    Ja, das alte Jerusalem, und dieser Gedanke ließ mich wirklich schaudern, auch vor Ehrfurcht.
    Welch eine Reise!
    Das alte Jerusalem. Ich schauderte noch immer, und ich dachte daran, daß ich diese Stadt kannte. Allerdings in meiner Zeit, und da lagen kleine Ewigkeiten dazwischen.
    In meiner Kehle war es ziemlich trocken, nicht nur, weil ich auch Durst verspürte. Ich mußte mich zunächst an den Gedanken gewöhnen, mich in dieser biblischen Zeit zu befinden, und ich würde auch mit ihr und den Umständen zurechtkommen müssen.
    Jerusalem zur Zeit des großen Salomo!
    Ich lachte auf, als ich daran dachte, daß ich das Schwert dieses Königs besaß. Wenn ich in die Stadt ging, konnte es durchaus passieren, daß ich ihm gegenüberstand. Einer Person, als die ich schon einmal gelebt hatte.
    Das mußte ich erst einmal verdauen. Es kam mir auch in den Sinn, daß ich der

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