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1004 - Das Phantom in der Fremde

1004 - Das Phantom in der Fremde

Titel: 1004 - Das Phantom in der Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirbelte herum, weil er sofort an einen Angriff dachte, aber es stand nur die Frau mit dem Hut auf der Schwelle. Sie wirkte wie ein Dragoner. Das Strickzeug hatte sie unter den linken Arm geklemmt.
    »Wann bin ich endlich an der Reihe?«
    »Sie müssen noch warten, Mrs. Caltbright.«
    »Wie lange noch?«
    »Am besten ist es, wenn Sie morgen wiederkommen«, sagte der junge Arzthelfer.
    »Da kann ich doch schon tot sein!« erklärte sie mit schriller Stimme. »Ich spüre schon wieder diese Hitzewellen.«
    »Das liegt am Wetter.«
    »Woher wollen Sie das denn wissen?«
    »Ich kenne Ihre Krankenberichte doch, Mrs. Caltbright.«
    »Ha.« Sie schaute sich um und bedachte besonders Suko mit einem bitterbösen Blick. Schließlich hatte sie sich entschlossen, dem Rat zu folgen, drehte sich um und ging.
    Beide Helfer atmeten auf. »Die ist furchtbar«, sagte der junge Mann. »Wir nennen sie Mrs. Moliere.«
    »Die eingebildete Kranke?«
    »Ja, Mister.«
    »Aber die andere Frau – ich werde zu ihr müssen. Wo finde ich Ihre Chefin?«
    Die beiden warfen sich einen Blick zu. »Ich weiß nicht, ob das gut ist«, sagte die Helferin. »Frau Doktor möchte nicht gern bei ihrer Arbeit gestört werden.«
    »Das kann ich verstehen, aber in diesem Fall verhält es sich anders. Außerdem bin ich Polizeibeamter. Wo also?«
    »Kommen Sie mit.«
    Suko folgte dem jungen Mann. Sie gingen durch die Tür, durch die er auch gekommen war.
    Dahinter lag noch nicht das Behandlungszimmer, sondern ein Vorraum, in dem eine Liege und ein paar Stühle standen, die zum Sitzen einluden. An der linken Wandseite sah Suko einige medizinische Geräte, über deren Funktion er sich nicht im klaren war.
    Eine weiße Tür führte in den eigentlichen Behandlungsraum. Der junge Mann öffnete sie, warf einen Blick hinein – und zog sich sofort wieder zurück. Dabei drehte er sich um. Suko sah sein blasses Gesicht.
    Er fragte erst gar nicht nach, sondern schob den jungen Mann zur Seite, um freie Bahn zu haben.
    Er hatte das Behandlungszimmer noch nicht betreten, als er das unheimlich klingende Röcheln hörte. Es drang aber nicht aus Alischas Mund, sondern aus dem der Ärztin.
    Alischa lag auf der Behandlungsliege. Einen Arm hatte sie in die Höhe gestreckt, und die Finger umklammerten den Hals der Ärztin mit eisenhartem Griff…
    ***
    Suko sah, daß das Gesicht der Frau bereits angelaufen war. Die Augen der Frau waren so groß geworden, daß sie schon unnatürlich wirkten. Sie hielt den Mund offen.
    Sie stand unter Druck. Sie zuckte mit dem Körper, aber sie schaffte es nicht. Der Griff war zu hart. Auch als sie ihre Arme hob und sie ihre Hände um die Handgelenke drehten wollte, war es ihr nicht möglich, den Griff zu lösen.
    Suko war mit zwei langen Sprüngen am Ort des Geschehens.
    Wenn er nicht schnell eingriff, würde Alischa die Frau erwürgen.
    Das heißt, Alischa war sie nur äußerlich. In ihrem Innern mußte eine andere Person oder andere Kraft stecken.
    Suko warf ihr auch keinen Blick zu. Er wollte gar nicht sehen, wie sie aussah, er mußte nur den Griff lösen. Mit beiden Händen packte er zu.
    Es fiel ihm schwer. Die Finger hielten eisenhart fest. Suko versuchte, sie vom Hals der Frau wegzubiegen. Er hörte dabei die schrecklichen Geräusche dicht an seinem Ohr, aber er war auch froh darüber, denn noch lebte sie.
    Er schaffte es.
    Der Reihe nach bog er die Finger auf, die ihm jetzt vorkamen wie stabiler, dicker Draht. Die Ärztin war frei. Sie taumelte zurück, stieß dabei gegen ein Hindernis und warf es um. Was es war, sah Suko nicht. Er drehte sich auch nicht um, weil er sich um Alischa kümmern mußte.
    Ihr Würgearm war wieder zurück auf die Liege gefallen. Suko hatte ihr die Finger verdrehen müssen, und sie waren in diesen Haltungen geblieben. In seinem Rücken hustete die Ärztin. Ein Zeichen, daß es ihr wieder besserging.
    Im Gegensatz zu Alischa, denn um sie stand es schlimm. Suko konnte sich jetzt die Zeit nehmen und sie sich genauer anschauen.
    Er erschrak und fragte sich, was da für eine Gestalt vor ihm lag.
    War es noch ein Mensch, eine Frau? Oder befand sie sich bereits auf dem Weg in einen anderen Zustand? Sie wirkte so, als wäre sie bereits mumifiziert worden. Zumindest teilweise.
    Die Haut war eingefallen. Getrocknet. Falten und Runzeln zeichneten das Gesicht wie alte Rinde. Aus dem Mund war noch einmal Blut gequollen, aber nicht weitergeflossen. Auf den Lippen noch hatte es gestockt, und dort schimmerte auch die rotbraune

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