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1006 - Das Palladium

1006 - Das Palladium

Titel: 1006 - Das Palladium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gebrannt.
    Nur erhielt ich keine Antwort, wie ich sie gewohnt war. Hector de Valois streckte abermals seinen Arm aus. Er berührte mich leicht und zog mich zugleich herum.
    »Komm bis zur Tür, aber nicht weiter.«
    Ich folgte ihm. Sie stand so weit offen, daß wir beide in die Kapelle schauen konnten. Zudem blickte ich noch über den Kopf des silbernen Skeletts hinweg.
    Wir sahen die Kerzen, das flackernde Licht, wir sahen auch die Eingangstür, aber die Bundeslade lag im toten Winkel.
    Dafür passierte das, was Hector de Valois schon vorhergesagt hatte. Die Tür der Kapelle wurde so weit wie möglich aufgezogen. Wie Gestalten aus einem Alptraum malten sich die Templer hinter dem Eingang ab. Sie sahen die Lade wahrscheinlich zum erstenmal, und sie mußten diese Tatsache erst fassen.
    Die Angst war schnell überwunden. Hintereinander betraten sie auf leisen Sohlen die Kapelle.
    Ich hörte wieder die Stimme des Hector de Valois in meinem Kopf.
    »Sie werden sterben – alle…«
    ***
    Es waren Worte, die mir nicht mehr aus dem Kopf, wollten. Wenn sie tatsächlich zutreffen sollten, dannmußte es auch Mörder geben, die für den Tod der Templer sorgten.
    Mörder? Oder nur ein Täter. Sicherlich nur einer. Und damit war die Lade gemeint.
    War sie tatsächlich eine Mörderin? Konnte das, was als Allerheiligstes verehrt wurde, andere vernichten? Ich wollte da nicht zustimmen, denn es paßte nicht in meine Denk- und Glaubensstruktur hinein. Nur mußte ich auch in Betracht ziehen, daß die Zeit, in der die Bundeslade gebaut worden war, nicht eben zu den friedlichsten gezählt hatte. Da war vieles im Umbruch gewesen. Da hatte man nicht nur an einen Gott geglaubt, sondern an viele Götter und Götzen. Der Baal-Kult hatte in höchster Blüte gestanden. Die Menschen hatten einfach neue Götter gesucht, die ihnen Halt und Schutz gaben.
    Beinahe so wie heute…
    Meine Gedanken kehrten wieder zurück zur Lade. Als Kriegswaffe war sie ge- oder mißbraucht worden. Menschen waren durch eine Berührung getötet worden. Nicht ohne Grund hatte nach Fertigstellung der Lade ein Mindestabstand eingehalten werden müssen. Diese Botschaft hatte Moses vom Berg Sinai mitgebracht.
    Ich konnte es drehen und wenden wie ich es wollte. Eine Antwort bekam ich durch das reine Überlegen nicht. Hier mußte schon etwas passieren, um mir das Wissen zu vermitteln.
    Die Templer waren die Spitze. Sie alle hatten sich in die Kapelle hineingeschoben. So mordlüstern sie sich außerhalb des Hauses auch gezeigt hatten, jetzt hielt keiner der Männer eine Waffe in der Hand. Sie waren sich sehr wohl bewußt, welchen Raum sie betreten hatten, und sie machten auf mich den Eindruck einer ehrfurchtsvollen, leicht ängstlichen Gruppe.
    Ich blickte noch einmal zur Kapellentür hin, weil ich Mikail vermißte.
    Er war nicht zu sehen und kam auchnicht als Nachzügler. Nicht einmal an der Tür ließ er sich blicken, was mich schon etwas nachdenklich machte.
    Wollte oder konnte er nicht kommen? Er wollte sicherlich nicht, weil er sich auskannte oder der Lade eben einen zu großen Respekt zollte.
    Das silberne Skelett rührte sich nicht von der Stelle. Es wartete ab.
    Es schaute in dieselbe Richtung wie ich, obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, daß es für Hector de Valois etwas zu sehen gab. Ich glaubte einfach nicht daran, denn in den Höhlen seiner Augen lag nichts, nur Leere.
    Und trotzdem bekam er alles mit. Auf eine geheimnisvolle, magische und nicht erklärbare Art und Weise wurde auch er Zeuge gewisser Vorgänge. So wartete er ebenfalls ab und beobachtete die Templer.
    Sie standen zusammen und tuschelten. Sie schauten sich an, und immer dann, wenn jemand etwas Bestimmtes gesagt hatte, drehten sie die Köpfe, um einen Blick auf die Lade zu werfen, die für uns nach wie vor unsichtbar war.
    Sie waren noch unsicher. Sie trauten sich nicht. Wahrscheinlich fehlte ihnen auch der Anführer. Hinzu kam, daß auch sie über die Vergangenheit der Lade informiert waren und jetzt nach einem Weg suchten, alles richtig zu machen.
    Uns hatten sie nicht gesehen. Selbst die schmale Tür war ihnen nicht aufgefallen. Die Kerzenlichter ließen unsere Gegend ziemlich im Schatten, was auch gut war.
    Ein Templer löste sich von der Gruppe. Er schlich mit abgehackten Schritten auf die Lade zu. Mir kam der Mann vor wie jemand, der mit verbundenen Augen über irgendwelche Hindernisse stieg.
    Hector de Valois »sprach« mit mir. »Er wird sterben.«
    »Warum?«
    »Ich weiß es. Die Lade

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