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1006 - Das Palladium

1006 - Das Palladium

Titel: 1006 - Das Palladium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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härter, vielleicht sogar tödlich ausfallen.
    Die Templer waren noch immer nicht zu einem Entschluß gelangt.
    Sie redeten, sie schauten gegen die Lade, sie machten Pläne und zeichneten dabei die Wege in die Luft, als wolltensie schon einen Transportweg erkunden.
    Ich war sehr froh darüber, daß sie uns noch nicht entdeckt hatten.
    Wäre das der Fall gewesen, hätten sie zumindest mich als einen der ihren einsetzen können.
    Die Lade war geladen.
    Handelte es sich tatsächlich um Strom? Oder war es eine andere, eine fremde Kraft, die ebenso reagierte.
    Ich dachte noch einmal alles durch, während die Templer weiterhin diskutierten. Einiges aus der Bibel war auch bei mir ›hängengeblieben‹. Menschen waren gestorben, als sie nach der Lade faßten.
    Immer wieder bei ihren Transporten.
    War das Palladium tatsächlich ein geladener Akku? Dazu paßte die Beschreibung in der Bibel, denn dort war geschrieben worden, daß die Lade oft genug von sprühenden Funken umgeben war.
    Funken hatte ich auch hier gesehen. Ein Mensch war im kalten Feuer verbrannt.
    Wieder mußten wir warten. Die Templer hatten sich noch nicht entschlossen, einen zweiten Versuch zu wagen. Sie diskutierten noch flüsternd. Manchmal deuteten sie auf die Lade, dann wiederum schauten sie auf die Tür.
    Noch war nichts entschieden…
    Auch Hector de Valois wartete schweigend neben mir. Ich bekam keinen Kontakt mehr zu ihm. In meinem Kopf blieb es still. Er überließ mich meinen eigenen Gedanken.
    Plötzlich sprachen die Templer lauter. Es war der Beginn eines Gebets, und in die Worte des Vorbeters fielen die anderen Männer mit ein. Sie hatten dabei ihre Köpfe zurückgelegt, als könnten sie so durch die Decke in den Himmel schauen und den Allmächtigen um Beistand bitten. Mir waren ihre Worte fremd, aber der Sinn des Gebetes mußte wohl sein, daß ihnen die Tore zur Erreichung der Bundeslade geöffnet wurden. Daß es kein Hindernis mehr gab und sie überlebten.
    Ich war durch ihr Gemurmel so stark abgelenkt worden, daß Hector de Valois mich zum zweitenmal ansprechen mußte, bevor ich überhaupt reagierte.
    »Sie werden nicht aufgeben. Sie werden es tun, und sie werden verlieren.«
    »Meinst du?«
    »Ja, denn ich spüre es. Sie sind nicht würdig. Ihre Herzen sind nicht rein. Selbst Lalibela hat die Lade nicht geöffnet. Niemand wagt es. Er hat sie nur weggeschafft und falsche Fährten gelegt. Und nun wollen sich Männer an ihr vergehen, die Mörder sind? Nein, das kann nicht gutgehen.«
    »Dann werden alle sterben!« stellte ich fragend fest.
    »Es läuft darauf hinaus.«
    Der Gedanke gefiel mir nicht. »Vielleicht gibt es noch eine Möglichkeit für sie.«
    »Welche denn?«
    »Wir könnten sie warnen…«
    Lachte Hector, oder lachte er nicht? Es hörte sich zumindest so an.
    Die Antwort bekam ich auch. »Es wird dir nichts bringen, wenn du versuchst, sie zu warnen. Sie haben ihren Plan gefaßt. Sie werden ihren Weg bis zum bitteren Ende gehen. Wenn du dich ihnen zeigst, werden sie in dir einen Feind erkennen, der getötet werden muß. Das darfst du nie vergessen. Oder willst du hier dein Leben aushauchen?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Dann laß es, John.«
    Ja, ich ließ es bleiben, aber ich dachte einen Schritt weiter und formulierte gedanklich die nächste Frage. »Wie sieht es dann mit unseren Plänen aus?«
    »Ich habe sie zurückgestellt.«
    »Auch aufgegeben?«
    Er hielt sich mit einer Antwort zurück. Ich wollte auch nicht mehr nachfragen, denn ich sah, daß die Templer tatsächlich einen Entschluß gefaßt hatten.
    Sie hielten sich an den Händen fest und standen in einer Reihe vor der Lade, die nur sie sahen, wir leider nicht.
    Das würde sich ändern. Ich wollte nur abwarten, bis die Templer weiter nach vorn gegangen waren.
    Noch standen sie.
    Sie sprachen. Sie beteten. Sie neigten ihre Köpfe dem Mysterium entgegen.
    Auch in mir wuchs die Spannung. Mein Herz klopfte schneller.
    Der kalte Schweiß würde von allein nicht mehr weichen. Sogar die Augen brannten. Ob es am Geruch der Kerzen oder an meiner inneren Nervosität lag, das wußte ich nicht.
    Die Templer waren bereit. Ihre Gebete und Fürsprachen verstummten. Noch einmal schauten sie sich an. Jeder schien dem anderen Mut machen zu wollen.
    Dann gingen sie vor.
    An den Händen haltend, in einer Reihe, auf einer Höhe bleibend.
    Keiner verließ die Schrittfolge. Ihre Mäntel wehten. Der Luftzug erreichte auch die Flammen und spielte mit ihnen, so daß bizarre Schatten durch die Kapelle

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