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1009 - Kometen-Geister

1009 - Kometen-Geister

Titel: 1009 - Kometen-Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wir haben es versprochen…«
    »O Gott, nein!« ächzte Carol Simmons.
    Um sie kümmerte ich mich nicht, sondern wandte mich an Brian. »Wer bist du?« fragte ich ihn.
    »Drake. Ich bin Drake.«
    »Gut, Drake, und jetzt…«
    »Ist die Zeit der Rache gekommen…«
    Mich irritierte nicht so sehr sein Erscheinen, auch nicht die Worte, nein, etwas anderes schockte mich viel schlimmer. Der zehnjährige Junge hatte mit der hohl und unheimlich klingenden Stimme eines Erwachsenen gesprochen…
    ***
    Nach dem Gespräch mit Sinclair war Sheriff Petan alles gewesen, nur nicht beruhigt. Er konnte nicht länger in seinem Büro bleiben, er mußte zum Ort des Geschehens. Daß ihn der verdammte Selbstmord noch auf diese Art und Weise einholen würde, damit hätte er nie im Leben gerechnet.
    So etwas konnte er nicht fassen. Das wollte nicht in seinen Kopf, aber er konnte auch nicht kneifen und mußte sich den Dingen stellen.
    Deshalb hatte er das Kommando seinem Stellvertreter übergeben und sich in seinen Wagen gesetzt, um den Schauplatz des Geschehens so schnell wie möglich zu erreichen.
    Er war ein Mensch, der nichts mehr begriff. Für ihn war eine Weltanschauung zusammengebrochen.
    Petan gehörte zu den Leuten, die Recht und Gesetz über alles stellten. Er war der Mann, den man mehr fürchtete als achtete, aber er hatte in seinem Kreis für Ordnung gesorgt. Da war er so etwas wie ein kleiner Herrgott, der dort schalten und walten konnte, wie er wollte. Oft mehr als pingelig, aber daran sollten sich seine Leute eben gewöhnen. Er wollte eine saubere Stadt, und er wollte besonders den Tourismus pflegen. Störungen durften da nicht geschehen. Das paßte nicht in seine Vorstellungen.
    Er trug noch die dunkle Brille, obwohl das Wetter nicht mehr so strahlend schön war. Wäre er abergläubisch gewesen, hätte er es als düsteres Omen angesehen, auf der anderen Seite gehörten Wolken eben zum Himmel wie die Sonne oder der Mond.
    Über den Toten im Supermarkt hatten die Experten noch nicht viel herausgefunden. Außerdem waren die Reste nur oberflächlich untersucht worden. Der Arzt hatte letztendlich nur die Schultern heben können, das war alles gewesen. Aber aus Washington sollten Spezialisten vom FBI eintreffen, nur würde das erst am nächsten Tag geschehen. Bis dahin konnte noch viel passieren, und Petan wurde das unbestimmte Gefühl nicht los, daß etwas geschehen würde.
    Der Weg von der kleinen Stadt bis hin zum See war gar nicht weit. Dennoch telefonierte er zwischendurch mit seinem Stellvertreter, der im Office saß.
    »Ist bei euch alles okay, Patrick?«
    »Ja, Sir, alles klar.«
    »Du hast eine Routinefahrt gemacht?«
    »Klar.«
    »Warst du auch am Supermarkt?«
    »Das versteht sich, Chef. Auch da ist alles wieder klar, das kann ich Ihnen schwören.«
    »Gut, du hörst dann wieder von mir. Oder ruf mich über mein Handy an, wenn etwas passiert.«
    »Mach ich.«
    Sheriff Petan war nicht erleichtert, als er sich wieder dem Fahren widmete. Genau das Gegenteil war eingetreten. Er fühlte sich mies und leicht zittrig. Auf seiner Stirn lag sogar ein leichter Schweißfilm, und er hatte die Gesichtsfarbe zum Großteil verloren. Noch lag der See hinter einer Kurve versteckt, aber er würde bald zu sehen sein, denn der Sheriff fuhr seinem Ziel entgegen, das sehr bald in seinem Blickfeld auftauchte.
    Im Wagen hatte er kaum gemerkt, daß der Wind aufgefrischt war. Das änderte sich, als er gegen die Oberfläche des Sees schaute. Dort kräuselte sich das Wasser, denn der Wind war wie mit langen Armen über die Oberfläche hinweggeweht. Wolken standen am Himmel. Die Sonne schien nur mehr schwach. Das gesamte Bild hatte seine Freundlichkeit verloren, es machte einen eher abweisenden und auch kalten Eindruck, was dem Sheriff überhaupt nicht gefiel. Er fing an, die Umgebung zu hassen. Für einen Moment verzerrte sich sogar sein Gesicht.
    Er bog ab und lenkte den Streifenwagen auf den Parkplatz zu, auf dem es noch genügend freie Flächen gab. Es fuhr niemand hin, es fuhr auch niemand weg. So war er der einzige, der sich dem kleinen Feriengebiet näherte.
    Etwas irritierte ihn, als er das Fahrzeug auf den Parkplatz lenkte. Über ihm und auch über den dort abgestellten Autos wehte so etwas wie ein dünner Nebelstreifen. Zumindest sah es beim ersten Hinsehen so aus. Schaute er genauer nach, da sah der Nebel nicht wie Nebel aus, da erkannte der Sheriff die dünne Fahne, die sich aus Staub zusammensetzte und über dem Areal wie eine Wolke

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