101 - Der Seelensauger
für ihn, mit mir abzurechnen.«
»Du hättest dich nie auf seine Seite stellen sollen«, sagte Metal.
»Ich weiß, daß es ein Fehler war, und ich bin von nun an bereit, Mago in allem zu unterstützen, was er gegen Atax unternimmt.«
Über den Gräbern entstand mit einemmal ein feuerroter Lichtkegel, der langsam zu Boden sank.
»Das kannst du ihm gleich selbst sagen«, bemerkte Metal. »Da kommt Mago.«
***
Loxagon zog mit seiner wilden Horde durch die Hölle. Er kämpfte gegen Asmodis-treue Stämme und zwang sie, sich ihm zu unterwerfen. Er trat die Herrschaft über weite Gebiete an, und sein Name wurde allerorts bekannt.
Heerführer, die erkannt hatten, daß sie ihm nicht zu widerstehen vermochten, schlossen sich ihm an. Überläufer und Rebellen boten ihm ihre Dienste an, und er entschied, ob er sie in seine Höllenarmee aufnahm oder töten ließ.
Nach wie vor beriet ihn Massodo, und er hörte gern auf seinen Lehrmeister, denn Massodo war klug und weise, und er war wohl der einzige, dem er rückhaltlos vertrauen durfte.
Vor allen anderen nahm sich Loxagon sicherheitshalber in acht. Auch vor Shibba, die ihm jeden Wunsch erfüllte. Seine Befehle waren für sie Gesetz, die sie niemals zu brechen wagte, aber er war nicht sicher, ob sie wirklich so zu ihm stand, wie sie vorgab. Immerhin hatte er Haggas getötet.
Sie hatte Angst vor Loxagons Stärke, deshalb würde sie offen wohl kaum etwas gegen ihn unternehmen. Sollte sie heimlich Intrigen spinnen, würde Loxagon nicht zögern, sie zu töten und sich eine andere Gefährtin suchen.
Noch aber hatte er keinen Grund , sein Schwert gegen sie zu richten, denn sie schien ihm treu ergeben zu sein.
Natürlich blieb Asmodis Loxagons Aufstieg nicht verborgen, und Loxagon versteckte sich auch schon lange nicht mehr. Er zeigte sich überall, ritt stets an der Spitze seines immer größer werdenden Heeres.
Seine Höllenarmee wuchs mit der Schnelligkeit einer Lawine. Immer wieder wütete er auch in anderen Dimensionen und errichtete Höllenbastionen.
Wenn er zurückkehrte, überrannte er die Bollwerke des Höllenfürsten, die ihn aufhalten sollten, und Asmodis verlor laufend Verbündete, auf die sich seine Macht stützte.
Der Fürst der Finsternis mußte sich ernsthaft überlegen, was er gegen seinen entfesselten Sohn unternehmen konnte, denn Loxagon wurde immer mächtiger.
Ein Frontalangriff schien Asmodis nicht ratsam zu sein, deshalb beschloß er, noch eine Weile zu warten, denn Loxagon wurde nicht nur ständig stärker und mächtiger, er wurde auch immer stolzer und überheblicher. Vielleicht würde er sich schon bald zu Tode siegen. Darauf hoffte Asmodis, und er ging seinem Sohn stets aus dem Weg.
Er ließ sich von Loxagon nicht provozieren. Kampflos überließ er ihm große Gebiete, die für ihn nicht von besonderem Wert waren, die Loxagon aber nur mit großer Mühe und beträchtlichen Verlusten einnehmen konnte.
Massodo durchschaute Asmodis' Pläne, doch es gelang ihm nicht immer, Loxagon von der Unwichtigkeit eines Vorhabens zu überzeugen.
Der Sohn des Teufels schuf sich viele Feinde. Jene, die als solche erkennbar waren, waren nicht so gefährlich wie jene, die sich heimlich gegen ihn verbündeten. Sogar in den eigenen Reihen deckte er Verschwörungen auf, und er tötete die Verräter jedesmal mit einer Grausamkeit, die abschreckend wirken sollte.
In vielen Dimensionen fürchtete man ihn. Er zog dort die mannigfaltigsten Magien an sich und vereinigte sie in sich zu einer Kraft, die selbst für Dämonen erschreckend war.
Massodo riet ihm, sich nicht zu sehr zu verzetteln, sondern sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, doch Loxagon hielt sich für unbesiegbar, und er suchte mit einem geradezu krankhaften Eifer den Kampf, um sich selbst zu bestätigen, daß es keinen stärkeren Dämon gab als ihn.
Doch selbst das genügte ihm noch nicht. Er wollte noch stärker werden, und dazu brauchte er eine Waffe, wie sie kein anderer Dämon besaß.
Ein Schwert, mit dem er sich die ganze Hölle Untertan machen konnte, wollte er haben, und Massodo sagte, daß ihm das nur einer schmieden könne: Farrac, der Höllenschmied.
***
Ich hörte die Telefone pausenlos in Tucker Peckinpahs Arbeitszimmer klingeln. Man hätte meinen können, er wäre der Polizeichef von London. Ich haßte ihn und sein vieles Geld, das es ihm ermöglichte, der schwarzen Macht immer wieder erhebliche Schwierigkeiten zu machen. Aber damit sollte es nun bald vorbei sein.
Marbu würde ihn
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