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101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

Titel: 101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich
bemerkbar machten, die sich nicht mit seinem eigenen Willen deckten, sprach
diese Barriere an. Nicht immer allerdings, wie einige Ereignisse bewiesen. Sein
Abenteuer mit Dracula zum Beispiel hätte tödlich enden können. Da hatte die
Barriere versagt, weil ein nicht menschlicher Wille ihn bezwungen hatte.
    Er tat so, als merke er nicht, daß andere
Einflüsse ihn zu bezwingen beabsichtigten, daß er Gefühle empfand, die er gar
nicht haben konnte.
    Die wie zufällige Berührung mit dem Zopf
hatte diese seltsame Situation hervorgerufen.
    Er mußte Näheres darüber wissen.
    Doch dazu war dies nicht der richtige
Zeitpunkt. Er mußte so tun, als gäbe er den Stimmungen und Gefühlen, die sich
in ihm entwickelten, die er aber mit ein wenig Konzentration gut unter
Kontrolle halten konnte, nach.
    „Ich glaube, das war’s dann schon, Monsieur
Mercier“, sagte er, einen letzten Blick auf den Schrumpfkopf werfend, den
Mercier zurückstellte. In einer Hand hielt er noch immer den Zopf, von dem eine
geheimnisvolle magische Kraft ausging.
    Der Zopf von einer Mumie.
    Damit konnte Mercier sogar die Wahrheit
gesagt haben. Der Franzose hatte in seinem Leben schon so viele obskure Dinge
zusammengetragen, daß Larry ihm auch zutraute, im Besitz einer Mumie zu sein.
    Er verabschiedete sich von Mercier. der
abschließend sagte, daß er nun hoffe, nie wieder belästigt zu werden. Einmal
müsse die Sache doch endlich ruhen . .. „Aber
wahrscheinlich gibt man erst Ruhe, wenn man den wahren Mörder festgenommen hat.“
    „Ich werde mich für Sie verwenden.
    Monsieur Mercier. Ich denke da wie Sie: es
muß mal aufhören. Es ist bedauerlich, daß Sie so sehr in die Affäre
hineingezogen wurden. Ich konnte keinen Anhaltspunkt dafür finden, daß die Dame
Ihnen bekannt war. Und damit kann ich nur das bestätigen, was man bisher auch
festgestellt hat.“
    Sehr freundlich verabschiedeten sie sich
voneinander.
    Larry Brent ging die Treppe nach unten und
wußte, daß er wiederkommen würde. Der Verdacht der Computer war gerechtfertigt.
Dies konnte er als erstes Ergebnis nach New York funken.
    Alles weitere würde
sich finden.
    Jean Mercier lauschte auf die leiser
werdenden Schritte.
    Das Zuschlägen der Haustür war mehr zu ahnen als zu hören.
Zu diesem Zeitpunkt hielt sich der Franzose schon nicht mehr hinter der
Wohnungstür auf.
    Er eilte durch seihe finsteren Räume. Der
schwache Lichtschein aus dem Arbeitszimmer drang durch bis zur Küche, Mercier
wandte seinem Schreibtisch unter dem Fenster den Rücken, nahm in Hüfthöhe einen
ledergebundenen Geschichtsband aus dem Bücherregal und schob seine Hand ganz
nach hinten ins Regal, wo er den Mechanismus ertastete.
    Etwas Merkwürdiges geschah.
    Die linke Hälfte der Bücherwand schwang leise
summend zurück.
    Das Bücherregal fungierte als Trennwand.
    Dahinter befand sich die zweite Hälfte des
Zimmers, das Mercier sich als Arbeits- und Studienplatz geschaffen hatte.
    „Er ist weg“, sagte er nur.
    „Ich habe kein gutes Gefühl“, erwiderte eine
zweite Stimme aus dem Dunkel. „Diesmal nicht.“
    Der unbekannte Sprecher hatte ein kraftvolles
Organ.
    Die Gestalt hinter dem zurückgewichenen
Schrankteil bewegte sich.
    Ein kräftiger Mann, der den schlanken,
schwächlich wirkenden Mercier noch mickriger erscheinen ließ, tauchte auf. Der
Fremde überragte den Wohnungsinhaber um zwei Köpfe.
    Der Fremde hatte ein breitflächiges Gesicht,
dunkle Haare, große Augen und auffallend dicke Augenbrauen, die wie fette,
behaarte Raupen wirkten.
    Das vom Arbeitszimmer in den geheimen,
abgeteilten Raum dringende Licht zeigte hinter dem für Larry Brent unsichtbar
gewesenen Besucher an der mit hellgrauer Rauhfasertapete gestrichenen Wand
mehrere bunte, aufrecht stehende Teile eines Sarkophags.
    Es waren die körpergerecht geformten
Innenteile jenes Sarges, den Jean Mercier vor siebzehn Jahren auf dem Pariser
Flohmarkt erstanden hatte.
    In einem Teil befand sich eine verdorrte,
braunschwarze Mumie, die er als weibliche Tote identifiziert hatte.
    Neben dem äußeren Teil stand ein Tisch,
darauf lagen zahlreiche Instrumente, und die im Streulicht stehenden
Reagenzgläser und anderen durchsichtigen Behälter wiesen krebsartig gewucherte
Fleischbrocken auf. Die ganze Anlage des Raumes ließ den Schluß zu, daß hier
zwar verbotene, aber äußerst wichtige Experimente durchgeführt wurden.
    In der rechten Ecke, die fast völlig in Dunkelheit
lag, stand ein mannshoher, gläserner Behälter, der aussah

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