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1012 - Der programmierte Mann

Titel: 1012 - Der programmierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Besa-Muscheln gebaut, der nur alle zweihundert Jahre einmal nachgeheizt werden mußte. Davon erzählte er oft und gern, wenn er dazu Gelegenheit hatte. Er verschwieg, daß ihn dieses Projekt soviel Geld gekostet hatte, daß er mehr als zehn Jahre gebraucht hatte, sich davon wieder zu erholen. Durch vertragliche Fallstricke, in die er geraten war, hatte man ihn um fast sein gesamtes Honorar gebracht. Daher hatte er später nicht mehr die Möglichkeit gehabt, weiterhin als Baumeister tätig zu sein. Er war froh gewesen, eine Stelle als Importkontrolleur zu bekommen.
    Das hinderte ihn nicht daran, davon zu träumen, irgendwann wieder als Baumeister anzufangen. Und er versuchte, so oft es eben ging, seine Gesprächspartner in eine Diskussion über moderne Architektur zu verwickeln. Um ähnliche Pannen wie beim Bau seines Meisterkamins zu vermeiden, hatte er sich als Galaktischer Kaufmann ausbilden lassen, weil er dabei auch die privatrechtlichen Dinge gelernt hatte, die man nun einmal beherrschen mußte, wenn man als Geschäftsmann erfolgreich sein wollte.
    Darüber hatte er jedoch nicht vergessen, sein fachliches Wissen auf dem Sektor der Materialkunde auf dem laufenden zu halten. Er wußte, was dazu gehörte, eine Bombe zu konstruieren, deren Sprengkraft ausreichte, den Walzenraumer in ein glühendes Wrack zu verwandeln.
    Plötzlich schien ein schwarzer Vorhang herunterzugehen. Von einer Sekunde zur anderen vergaß Bruke Tosen, wo er war und was er plante.
     
    7.
     
    Er kam erst wieder zu sich, als es hell war. Er stand in seinem Büro und reichte Primas ein paar Süßigkeiten. Schmatzend verzehrte der Halkone die Leckereien.
    Tosen erlitt einen Schock.
    Er mußte sich setzen und war minutenlang unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Wieder waren ihm viele Stunden abhanden gekommen, so als ob sein Bewußtsein den Körper für einige Zeit verlassen und im Nichts verweilt hätte.
    Was war geschehen?
    Er erinnerte sich deutlich an die Vorfälle im Dreiecksturm des Bürgermeisters.
    Warum war der dandyhafte Terraner noch nicht aufgetaucht, um ihn zu stellen?
    Warum reagierte Kulgar Hars nicht?
    Er blickte auf das Chronometer an der Wand.
    Es zeigte den 29. 9. 424 an!
    Mehrere Tage und Nächte fehlten ihm.
    War das Leben in dieser Zeit normal verlaufen?
    Hatte er irgend etwas gegen Xingar unternommen? War er Amby begegnet?
    Primas weigerte sich plötzlich, ein Stückchen Bienenhonig anzunehmen. Schnüffelnd trottete er zur Tür und begann dort, leise zu jaulen.
    Das Pflichtgefühl trieb Bruke Tosen hoch.
    Wenn Primas in dieser Weise Laut gab, zeigte er damit an, daß er etwas gerochen hatte, was auf der Verbotsliste stand.
    Der Importkontrolleur vergaß sein eigenes Problem und blickte auf den Raumhafen hinaus. Der Walzenraumer Xingars stand noch immer dort. Der Patriarch schien keine Eile zu haben.
    Kein Wunder, dachte Tosen, wenn er hier auf einen Schlag mehr verdienen kann als anderswo in einigen Jahren.
    Auf grünen Antigravplatten schwebten mehrere Container auf das Gebäude zu.
    Tosen öffnete die Tür, und Primas raste hinaus. Er rannte auf einen der Container zu und sprang jaulend an ihm hoch. Einer der Springer, der den Transport begleitete, wollte ihn wegjagen, doch Tosen folgte dem Haikonen. Er hob die Hand und befahl, den Transport zu stoppen.
    Der Springer gehorchte. Dann erst schien er zu bemerken, wer ihm gegenüberstand.
    Seine Augen weiteten sich.
    Tosen blickte ihn zornig an. Er glaubte zu wissen, was der andere dachte. Xingar und seine Sippe waren offenbar davon überzeugt, daß er tot war.
    „Der Container kommt in den Kontrollraum", ordnete er an. „Sofort."
    Der Springer zögerte. Er schien sich dem Befehl widersetzen zu wollen. Dann aber lächelte er, als beeindrucke ihn der Befehl des Importkontrolleurs nicht.
    „Wie du willst", erwiderte er, lenkte den Frachtbehälter um und steuerte ihn in den Kontrollraum. Er öffnete ihn, als sich die Stahlschotte hinter ihnen geschlossen hatten.
    Primas legte sich schnaufend auf den Boden. Mit funkelnden Augen blickte er auf die Kästen, die in dem Behälter standen. Tosen ließ sie nacheinander ausladen und öffnete sie. Fast alle enthielten Maschinenteile. In einer aber befanden sich, eingebettet in schützenden Schaumstoff, einige Glasbehälter.
    Primas sprang jaulend auf und flüchtete bis an die Tür. Tosen ging zu ihm und ließ ihn hinaus.
    „Was ist in den Flaschen?" fragte er.
    „Pheromone", antwortete der Springer.
    Tosen blickte ihn

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