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1013 - Die Spoodie-Seuche

Titel: 1013 - Die Spoodie-Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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völlig ungeschützt in dem anderen Schacht. Ich hatte keine Ahnung, sonst hätte ich mit dem Schocker geschossen."
    „Mache dir keine Vorwürfe", erklärte Brether Faddon. „Er wollte uns töten."
    „Aber ich begreife nicht, wie er so leichtsinnig handeln konnte", erwiderte Surfo. „Er kann kein ausgebildeter Kämpfer gewesen sein."
    „Glaubst du, Feinde des Herzogtums schickten Dummköpfe in ein Kommandounternehmen, wie es die Eroberung eines Nestes ist?" fragte Brether ironisch.
    „Außerdem hat er bewiesen, daß er mit einer Hochenergiewaffe umgehen kann."
    Scoutie schüttelte den Kopf.
    „Er hat sie benutzt, sicher, Brether, aber er muß doch gesehen haben, daß sein Schuß durch die gegenüberliegende Öffnung ins Leere gehen würde, wenn er uns verfehlte.
    Jeder ausgebildete Kämpfer hätte das gesehen. Er hätte uns nur vorbeischweben lassen müssen, um dann das Feuer von unten zu eröffnen. Dann wären wir mit absoluter Sicherheit jetzt tot."
    „Das stimmt", sagte Surfo. „Niemand, der seine fünf Sinne beisammen hat, würde so handeln wie er." Er runzelte die Stirn, dann schüttelte er den Kopf, weil ihm der Gedanke, der ihm kommen wollte, wieder entglitten war. „Jedenfalls müssen wir uns so weit wie möglich von hier entfernen und durch einen anderen Lift das Deck der Kommandozentrale erreichen. Die Gelegenheit ist günstig dafür, denn zweifellos hat der Unbekannte seine Gefährten alarmiert, so daß sie auf dem Wege in diese Sektion sein dürften."
    Die Augen Scouties und Brethers leuchteten auf. Wenn List, Mut und Erfahrung von ihnen gefordert wurden, waren sie in ihrem Element.
     
    *
     
    Der Ai stand auf der festen Randzone einer Verteilerhalle und lehnte mit dem Rücken an der Wand. Er bewegte sich nicht. Entweder schlief er oder war bewußtlos; dennoch hielt er eine Hochenergiestrahlwaffe in beiden Händen vor seinem Bauch.
    Die drei Betschiden sprangen von ihrem Transportband und gingen auf den Ai zu. Sie befanden sich zirka fünf Kilometer von dem Ort entfernt, an dem der Unbekannte auf sie geschossen hatte und wollten von dort aus den nächsten Antigravlift benutzen, um das Deck zu erreichen, auf dem sich die Kommandozentrale des Nestes befand. Zu ihrer Verwunderung waren sie bisher keinem weiteren Eindringling begegnet.
    „Hallo!" rief Surfo, als sie nur noch etwa zwei Meter von dem Ai entfernt waren.
    Der Ai reagierte - aber er reagierte völlig anders, als die drei Freunde erwarten konnten.
    Er zuckte zusammen, dann riß er seine Waffe hoch und schoß. Der lichtschnelle Energiestrahl fuhr zwischen Surfo und Scoutie hindurch und entlud sich mit donnerndem Krachen in der gegenüberliegenden Wand der Halle.
    Surfo Mallagan sprang vor, als der Ai die Waffe auf Brether Faddon richtete. Mit einem kräftigen Fußtritt trat er dem Ai die Waffe aus den Händen, dann streckte er die Hand nach der Schulter des Ais aus.
    „Was soll das?" fragte er. „Wir sind Freunde."
    Der Ai ließ sich fallen und griff nach der auf dem Boden liegenden Waffe. Als Surfo den Fuß daraufsetzte, schnellte er sich hoch, riß ein Messer aus einer seiner zahlreichen Gürteltaschen und stürzte sich auf Scoutie.
    Scoutie war so überrascht, daß sie nur knapp ausweichen konnte. Der Ai stolperte mit steif vorgestrecktem Arm, das Messer noch stoßbereit in der Hand, ins Leere. Er fing sich aber schnell wieder und lief weiter, anstatt einen weiteren Angriff zu versuchen.
    „Halt!" rief Brether hinter ihm her. „Bleib stehen!"
    Der Ai hörte nicht auf ihn. Mit seinen langen Beinen sprintete er unheimlich schnell über die langsam kreisende Verteilerscheibe und rannte auf einem wegführenden Transportband in die torbogenartige Öffnung eines Korridors.
    Surfo hatte die Energiewaffe zu spät gegen den Schocker vertauscht. Er kam nicht mehr zum Schuß. Auch seine Freunde waren durch den unerwarteten Angriff und die anschließende Flucht des Ais so verblüfft, daß sie weder zu ihren Schockern griffen noch an eine Verfolgung dachten.
    „Warum hat er uns angegriffen?" fragte Brether bestürzt. „Auch wenn er noch nie einen Betschiden gesehen hat, mußte er doch an unseren Raumanzügen erkennen, daß wir zur Flotte des Herzogtums gehören wie er."
    „Und ich dachte immer, Ais seien friedfertig und phlegmatisch", warf Scoutie ein. „Dieser Ai war aber weder das eine noch das andere."
    „Er stand unter Schockeinwirkung", sagte Surfo. „Wahrscheinlich ist er von den Eroberern des Nestes kreuz und quer durch die Kuppel

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