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1019 - Das Vampirfenster

1019 - Das Vampirfenster

Titel: 1019 - Das Vampirfenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hielten sich einige Gäste auf, die miteinander redeten, wobei sie hin und wieder mit ihren Sekt-oder Cocktailgläsern anstießen.
    Adrett gekleidete junge Mädchen brachten Nachschub. Im Hintergrund stand eine Tür weit auf. Der Blick fiel in den Raum hinein, wo ein Büfett aufgebaut war, das allerdings erst später leergeräumt wurde. Noch mußte man sich beherrschen und in Small talk üben.
    Ich erinnerte mich, daß Kate Brees von einer kleinen Gesellschaft gesprochen hatte, die für den Abend angesagt worden war. Sie sollte mich in meinen Aktivitäten nicht stören.
    Dabei hatte ich Glück, daß mir die Hotelbesitzerin über den Weg lief. Sie stand zwar unter Streß, aber ich sprach sie trotzdem an.
    »Es geht um Mrs. Kyle. Wissen Sie, ob sie noch oben in ihrem Zimmer ist?«
    »Ja, ich denke schon. Gesehen habe ich sie nicht.«
    »Danke, Mrs. Brees.«
    Es war genau die Auskunft, die ich hatte haben wollen. Deshalb verlor ich keine Zeit und eilte mit langen Schritten die Treppe hoch zu dem Flur, wo unsere Zimmer lagen.
    Sie mußte mir jetzt Rede und Antwort stehen. Ich hatte viel zu lange gezögert, aber ich war mir auch nicht sicher gewesen, ob ich mit meinem Verdacht – nein, mit meinem Gefühl richtig gelegen hatte.
    Alles war anders gekommen, obwohl äußerlich davon nichts zu merken war. Doch darüber wollte ich nicht nachdenken. Die große Theorie nutzte nichts, jetzt ging es an die Praxis.
    Im Hotelflur blieb ich stehen. Horchte, ob sich etwas hinter einer der Türen abspielte. Von unten her drang die Geräuschkulisse zu mir hoch, aber sie war abgeflacht, so daß sie mich nicht mehr störte.
    Ich wußte ja, wo sich das Zimmer der Frau befand.
    Zunächst klopfte ich zweimal.
    Da keine Antwort ertönte, öffnete ich die Tür, die nicht von innen verschlossen war. Ich betrat den Raum, in dem selbst kein Licht brannte, nur aus dem kleinen Bad fiel ein schwacher Schein, der allerdings kaum Helligkeit brachte. Zumindest leuchtete er nicht das normale Zimmer aus, in das ich meine Schritte lenkte.
    Die Frau lag auf dem Bett. Sie war nur als Umriß zu erkennen. Im ersten Augenblick fiel mir ein Stein vom Herzen, denn Gilian schlief noch immer. Beim Herangehen allerdings ballte sich dieser Stein wieder zusammen. Noch blieb ich neben der Wand stehen, wo sich der Lichtschalter befand. Ich lauschte, weil ich wissen wollte, ob ich einer Täuschung erlegen war. Leider nicht. Auch nach mehr als zehn Sekunden vernahm ich keine Atemzüge.
    Es war so verdammt still – totenstill. Und diese Stille hinterließ bei mir eine Gänsehaut. Unwillkürlich ballten sich meine Hände zu Fäusten, mein Puls erhöhte sich, die eigenen Vorwürfe verstärkten sich, und ich verzichtete darauf, das Deckenlicht anzuschalten. Neben dem Bett stand ein kleiner Nachttisch. Darauf hatte eine Lampe ihren Platz gefunden. Der bunte Schirm dämpfte den Schein, der über das Bett hinwegfloß und zugleich über einen bewegungslosen Körper, dessen Kopf leicht zur Seite gedreht war.
    Das Blut entdeckte ich erst auf den zweiten Blick. Ein kalter Luftzug streifte meinen Rücken. Das Fenster stand offen. Ich schloß es nicht, sondern kümmerte mich um, Gilian Kyle. Sie bewegte sich nicht. Starr und wie hingegossen lag sie auf dem Bett. Mir gelang ein Blick in die starren Augen. Da malte sich kein Funken Leben mehr ab.
    Vor mir lag eine Tote.
    So hätte es eigentlich sein müssen. In Anbetracht der Geschehnisse konnte ich daran nicht so recht glauben, auch hatten mich die Blutflecke auf dem Laken irritiert. Schon längst hatte sich ein Verdacht bei mir festgesetzt. Ich wollte ihn bestätigt wissen, faßte die starre Frau an und rollte sie auf die Seite.
    Jetzt sah ich ihre linke Halsseite.
    Zwei Bisse!
    Zwei dünne Blutfäden, die aus ihnen hervorgelaufen waren und in Höhe des Schlüsselbeins aufhörten.
    Gilian Kyle schlief nicht. Sie lebte auch nicht mehr. Sie war auch nicht tot im eigentlichen Sinne. Sie war zu einem Opfer des Vampirs geworden.
    Eine Frau, die Wind gesät und Sturm geerntet hatte. In ihrem Zustand war sie zu einer Feindin allen menschlichen Lebens geworden.
    Sie würde irgendwann erwachen und diesen gewaltigen Hunger nach Blut spüren. Dann gab es nichts, was sie noch davon abhalten konnte, den Hunger zu stillen.
    Jemand hatte sie zu einer Vampirin gemacht. Und dieser andere war stärker als sie. Er hatte sich zurückgezogen. Die Nacht war seine Zeit, und er würde sicherlich nicht mehr seinen Weg zurück in das Fenster nehmen. Jetzt

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