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102 - Die Gottesanbeterin

102 - Die Gottesanbeterin

Titel: 102 - Die Gottesanbeterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Verstecken.
    Eine unheimliche Stille lag über dem Land. Sogar die Tiere verkrochen sich. Unheimliche und furchtbare Ereignisse standen bevor.
    Sengoku Yajiro, der Daimyo und Samurai, hatte seine Krieger auf der Burg versammelt. Sengoku war ratlos, denn gerade war ein Bauer zu ihm gekommen, dessen Gehöft sich nördlich von Matsue befand. Er berichtete, daß sich in einem Wald im Norden ein großes Heer sammle.
    Sengoku fragte sich, ob das Verbündete oder Feinde des Schwarzen Samurai waren.

    Die Straßen von Matsue waren wie leergefegt, die Türen der Häuser verschlossen. Matsue war von keiner Mauer umgeben. Vor den Häusern lagen Geschenke; die Einwohner der Stadt hofften, Tomotada und seine Schreckenshorde würden sie vielleicht nehmen und sie nicht weiter behelligen. Sie kannten den Schwarzen Samurai schlecht.
    Alle Mädchen und Frauen befanden sich in Verstecken oder waren bereit, welche aufzusuchen. Bascho Yosuke hatte seiner Frau gesagt, sie sollte sich unter dem Tisch mit dem Schrein des Hausaltars verkriechen, wenn Tomotada und seine furchterregenden Gefolgsleute in die Häuser eindrangen. Bascho hatte große Angst, denn er war ein friedfertiger Mann und kein Held. An die O- toku-San dachte er jetzt nicht.
    Baschos Haus, aus Holz gefertigt, mit dünnen Innenwänden und Papierfenstern, war neu erbaut und stand ausgerechnet am Stadtrand. Tomotada und seine Schreckenshorde würden hierher zuerst kommen.
    Aber Bascho wollte sein Haus nicht verlassen. Er dachte, daß sich die Rotte des Schwarzen Samurai nicht gleich am ersten Gebäude austoben würde. Wenn sie keine Frau fanden und er ihnen bereitwillig einige Kostbarkeiten aushändigte, würden sie weiterziehen, ins Stadtinnere, wo sie reiche Beute erwarteten.
    So dachte der Bildereinrahmer Bascho.
    Auf der Burg mit den sieben Giebeldächern bereitete sich Daimyo Sengoku Yajiro auf den Kampf vor. Der kampferprobte alte Samurai wollte nicht in seiner Burg hocken und zusehen, wie unter ihm die Stadt in Flammen aufging und die Menschen abgeschlachtet wurden. Nur über seine Leiche sollte das geschehen.
    Seine Krieger rüsteten sich. Musketen wurden geladen, Trupps eingeteilt und Anweisungen gegeben.
    Sengokus zweitältester Sohn war auf der Burg. Er sollte mit dem Daimyo in den Kampf ziehen.

    Auf dem Feld vor der Stadt aber kämpfte Ashikaga Daigo im Sumoring gegen seinen Gegner, den Ozeki Ota Tsuburi. Der Ringrichter und die vier Schiedsrichter schauten immer wieder in die Richtung, aus der das Schreckensheer kommen mußte. Die Ehrentribüne war leer. Ein Wimpel, halb von der Stange gerissen, hing schlaff über der Tribüne. Auf einem nahen Hügel war ein Späher postiert, der nach Tomotada und seinem Heer Ausschau halten sollte.
    Der Kampf begann. Hastig waren die Zeremonien erledigt worden. Der Ringrichter und die Schiedsrichter wollten so schnell wie möglich in die Stadt. Nur einige wenige Sumotori schauten bei dem Kampf zu. Er währte noch keine halbe Minute. Ashikaga ging auf seinen Gegner los und bekam ihn schnell richtig zu packen. Er hob ihn hoch und schmetterte ihn mit aller Wucht auf den Boden. Ota Tsuburis Genick brach.
    Der Ringrichter untersuchte ihn, beriet sich kurz mit den Schiedsrichtern und erklärte Ashikaga dann zum Sieger und neuen Yokozuna. Er beglückwünschte ihn in aller Eile, und die Sumotori riefen Beifall und stampften mit den Füßen auf den Boden auf. Die vier Schiedsrichter gratulierten Ashikaga hastig.
    Da stieß der Posten auf dem Hügel einen gellenden Schrei aus und fuchtelte mit den Händen herum. Das bedeutete, daß der Schwarze Samurai mit seinem Heer bereits das Hügelgebiet verlassen hatte und in Sichtweite gekommen war.
    Der Ringrichter, die Schiedsrichter und die Sumotori stoben davon. Auch der Posten auf dem Hügel floh.
    Ashikaga blieb allein mit dem toten Ota Tsuburi im Ring zurück. Ohne jede Eile kauerte er sich neben dem Toten in Kampfpose nieder. Sein massiger Bauch lag auf dem Boden auf.
    „Tai Pan, mächtiger Herr", sprach Ashikaga, „ich bin Yokozuna geworden, wie Ihr es mir prophezeit habt. Eure Kraft hat mich erfüllt in dem entscheidenden Kampf. Ich danke Euch dafür und bin Euer Diener. Was soll ich tun?"
    In den vier letzten Nächten hatte Ashikaga immer denselben Traum gehabt. Er war in einem prächtigen Palast gewesen, einer Pagodenburg mit Wächtern, die Totenschädel als Köpfe hatten; und die Inneneinrichtung bestand fast nur aus Gold, Silber und Edelsteinen. Auf einem goldenen, mit Edelsteinen

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