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1024 - Zeitmüll

Titel: 1024 - Zeitmüll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mann auf. Sie blieben stehen und drehten sich um.
    Tom Barrett stöhnte gequält auf, als er Kyrr mit seinem Begleiter Kique sah. Die beiden fremdartigen Intelligenzen kamen hinter einem rauchenden Felsen hervor. Der ruhmsüchtige Kyrr war deutlich angewachsen. Der kugelförmige Rumpf hatte sein Volumen nahezu verdoppelt. Kyrr winkte mit beiden Tentakeln und pfiff erneut.
    „Du meine Güte", sagte der Jäger so leise, daß er sicher sein konnte, daß Kyrr ihn nicht hörte. „Ich dachte wirklich nicht, daß die beiden das überlebt haben."
    „So kann man sich irren", bemerkte Anny.
    Dichter Regen peitschte ihr ins Gesicht. Sie war durchnäßt bis auf die Haut, aber das störte sie nicht. Sie war auf Arxisto geboren und kannte keine anderen Wetterverhältnisse.
    Ausgesprochen trockene Perioden gab es so gut wie überhaupt nicht auf diesem Planeten. Normalerweise hatte jeder Siedler Regenschutzkleidung an, wenn er seine Unterkunft verließ. Viele hatten sich aber auch an den Regen gewöhnt und zogen es vor, sich naßregnen zu lassen als unter wasserdichter Kleidung zu schwitzen.
    „Ich habe gesiegt", brüllte Kyrr triumphierend. „Ich habe den Zweikampf gegen den größten und gefährlichsten Roboter gewonnen, den das Universum jemals gesehen hat.
    Kique hat einen objektiven Bericht über dieses unvergleichliche Gefecht geschrieben. Auf allen Planeten des Universums wird man ihn lesen und mich bewundern, mich, den großen Kyrr."
    „Du bist unbesiegbar, Kyrr", antwortete Anny Vorscheyn überzeugt. „Ich gestehe, daß ich an dir gezweifelt habe. Aber jetzt weiß ich, daß es nichts und niemanden gibt, der dich bezwingen kann."
    Kyrr umschlang sich selbst mit seinen Tentakeln und hob seinen Kopf aus dem Kugelrumpf, so daß der lange, schmale Hals zu sehen war.
    „Wie wahr", trompetete er selbstbewußt. „Niemand ist größer als ich."
    Aus dem fernen Wald ertönte ein dumpfes Brüllen.
    „Was ist das?" fragte Marlett ängstlich.
    Kyrr reckte seinen Kopf noch höher. Seine Augen weiteten sich.
    „Ein neuer Gegner?" fragte er freudig erregt. „Von mir aus. Er wird schnell merken, daß sich niemand mit mir messen kann."
    Die Büsche teilten sich, ein Koloß in einem roten Anzug raste daraus hervor und schrie: „Wer wagt es, sich Icho Tolot in den Weg zu stellen.
    Der Haluter bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von über hundert Stundenkilometern voran, und er schien nicht zu sehen, was vor ihm war.
    Er ignorierte alle Hindernisse, rannte Bäume um und zertrümmerte Steine, die ihm in die Quere kamen, er raste durch sumpfige Mulden und schnellte sich über Schrunde hinweg, obwohl er sie leicht hätte umgehen können.
    „Er hat die Augen zu", stellte Marlett verwundert fest. „Und er rennt alles über den Haufen."
    „Aber nicht mich", brüllte Kyrr selbstbewußt.
    Er dachte nicht daran, dem Haluter auszuweichen, und dann war dieser auch schon heran und prallte mit voller Wucht gegen ihn. Das Wesen mit dem Kugelrumpf schrie wild auf. Es flog über den Kopf des Haluters hinweg, überschlug sich einmal in der Luft und landete etwa dreißig Meter entfernt in einem Baum.
    Wutentbrannt befreite es sich aus dem Geäst und sprang auf den Boden zurück.
    Icho Tolot raste noch einige hundert Meter weiter bis in die Trümmer des Riesenroboters hinein. Dann stemmte er die Arme und Beine nach vorn, bremste ab und warf sich herum.
    Er richtete sich auf. Deutlich hob sich seine mächtige Gestalt von dem Hintergrund der geschwärzten Stahl- und Plastikteile ab.
    „Das überlebt er nicht", brüllte Kyrr. „Dafür töte ich ihn."
    Anny Vorscheyn sah, daß Icho Tolot sich auf seine Laufarme herabfallen ließ.
    „Weg hier", rief sie hastig. „Bringt euch in Sicherheit."
    Sie rannte zu einem Felsbrocken, der etwa zehn Meter hoch war. Marlett und der Jäger liefen blindlings hinter ihr her. Ihnen dröhnten noch die Ohren von dem Zusammenprall der beiden Giganten. Und sie ahnten, was nun kam.
    Sie hatten den Felsen erst halb erstiegen, als Icho Tolot heran war. Seine drei Augen waren weit geöffnet, und keiner der Beobachter zweifelte daran, daß er dieses Mal seinen Gegner bewußt suchte, während sich ihm zuvor Kyrr absichtlich in den Weg gestellt hatte.
    Der Haluter brüllte röhrend, streckte die Arme aus und senkte den Kopf. Wie ein Rammbock raste er heran.
    Kyrr erwartete ihn mit ausgebreiteten Tentakeln. Im Vollgefühl seines Erfolgs im Kampf gegen den gigantischen Roboter hielt er sich für unbesiegbar. Er hatte sich

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