1029 - Evitas Folterkammer
wird den Schlüssel sicherlich bei sich tragen«, sagte ich.
»Möglich.« Der Abbé wollte ihn selbst finden und begann, die Tote zu durchsuchen.
Auch Suko war noch da. Er rieb sich seinen Arm und verzog das Gesicht.
»Doch nicht gebrochen?« flüsterte ich erschreckt.
»Nein, das nicht. Dank meines Trainings. Der Arm, kann schon etwas aushalten. Aber mit dem lockeren Bewegen wird es für die nächsten Tage vorbei sein. Eine Zerrung oder Prellung, was weiß ich.«
»Du hast ja Shao, die dich pflegen kann.«
»Sicher. Dein Angebot zur Pflege hätte ich auch nicht angenommen.«
Wir hörten einen leisen Jubelschrei. Der Abbé hatte den Schlüssel für die Eisenringe an den Gelenken seines Freundes gefunden. Für einen Moment hielt er ihn triumphierend hoch. Er schien in diesem Augenblick um Jahre jünger zu sein.
Wir ließen ihn alles allein machen.
Victor war sein Freund, und er würde trotz des fehlenden Ohres noch weiterleben können. Wir griffen nur ein, als der befreite Mann zusammensackte, denn sein eigenes Gewicht konnte er nicht mehr halten.
»Ich bin frei, nicht?« hauchte er, in unseren Armen liegend.
»Ja, mein Freund, du bist frei!«
»Danke«, flüsterte Victor nur.
Einen Moment später war er bewußtlos. Wir schafften ihn zu dritt endlich aus diesem verdammten Folterkeller ins Freie, wo das Leben auf ihn wartete…
ENDE
[1] Siehe John Sinclair Nr. 1028 »Entführt nach Atlantis«
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