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1029 - Evitas Folterkammer

1029 - Evitas Folterkammer

Titel: 1029 - Evitas Folterkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren, die es aber trotzdem gab.
    Evita fühlte sich in Hochstimmung. Sie hielt die Arme ausgebreitet, als wollte sie jeden Geist umarmen und ihn auf diese Art und Weise begrüßen.
    Es war ihre Welt. Es war ihr Genuß, und es sollte auch ihr großer Sieg werden.
    Die Seelen der Toten hatten um die Frau einen Halbkreis gebildet.
    Indirekt schloß er auch den Abbé und den gefolterten Victor mit ein.
    Bloch hatte längst erkannt, daß es in dieser »Mauer« keine Lücken gab, durch die er schlüpfen konnte.
    Die Fackel gab noch immer genügend Licht ab. Ihre Flammenzunge bewegte sich um den mit Pech beschmierten Griff. Es entstanden rote und dunkle Flecken, die sich miteinander mischten und auch in die Reihe der Geister hineinstießen, als wollten sie diese zerstören.
    Sie bekamen eine andere Farbe. Das Feuer fraß sie nicht, denn sie waren stärker.
    Evita Longine ließ ihre Arme wieder sinken. »Jetzt sind sie alle frei!« – flüsterte sie dem Abbé zu. »Und sie können endlich sehen, daß es noch immer Templer gibt, wie es sie damals schon gab. Ihr habt keine Lehren angenommen. Ihr habt nicht erkannt, daß der wahre Herrscher der große Baphomet ist und nicht euer Gott. Er hat das Sagen, er gibt die Befehle, und sein ist die Rache.«
    »Wie willst du mich töten lassen? Durch Folter? Soll ich die gleichen Schmerzen erleiden?«
    »Nein, nicht die gleichen. Es gibt keine glühenden Zangen oder Streckbänke mehr. Ich verzichte auch auf Daumenschrauben, die ich dir gern angelegt hätte. Ich werde dir auch kein Ohr abreißen oder dir die Lippen aus dem Gesicht schneiden. Ich werde dich einfach meinen Freunden überlassen. Sie allein sind wichtig. Es zählt nur ihre Rache, und damit auch die meine. Sie werden dich übernehmen, so wie sie mich übernommen haben. Aber es wird anders sein als bei mir, das kann ich dir versprechen. Dich werden sie nicht aufbauen, sondern sie werden dich zerstören. Stück für Stück. Du wirst lange leiden müssen, wenn sie das Innere deines Körpers auffressen oder aufsaugen. Sie werden dir alles nehmen. Deine Organe, dein Blut, dein Gehirn. Und du wirst unter ihrer besonderen Folter schreien. Diese Qual soll dir nicht erspart bleiben, Abbé. Und auch deine Freunde werden dich nicht retten können.« Sie nickte. Zugleich war es ein Zeichen für die Geister.
    Bevor der Abbé noch nachdenken konnte, waren sie bei und auch über ihm…
    ***
    Suko und ich waren die Treppe vorsichtig hinabgestiegen und zunächst auf der Hälfte stehengeblieben. Von dieser Stelle aus hatten wir einen recht guten Blick in die Tiefe. Der Fackelschein sorgte für ausreichendes Licht, und beide hielten wir uns zurück, da keiner der Männer in unmittelbarer Lebensgefahr schwebte.
    Victor sah erbarmungswürdig aus. Die Frau hatte ihn fürchterlich gequält und leiden lassen. Mir wollte es noch immer nicht in den Kopf, wie jemand dazu überhaupt fähig sein konnte. Das widersprach aller Menschlichkeit, und Evita war ein Mensch.
    Allerdings einer, der voller Haß steckte. Die Seelen der Toten mußten sie völlig aus der Bahn geworfen haben.
    Zum Glück lebte der Mönch Victor noch. Es ging ihm auch besser, als er das Wasser trank. Aber er durfte die Dose nicht leeren. Sie wurde dem Abbé aus der Hand geschlagen. Daß er daraufhin durchdrehte und Evita schlug, war verständlich, nur erreichte er damit nichts.
    Ihre Freunde aus dem Geisterreich hatten sie hier aufbauen können.
    Suko warf mir einen knappen Blick zu, als ich mich bewegte. Ich wollte das Kreuz nicht verdeckt halten. Wie so oft sollte es in meiner Tasche verschwinden.
    Allerdings zögerte ich.
    »Spürst du es?« hauchte Suko.
    »Ja, es hat sich erwärmt.«
    »Das kann uns nur froh machen.«
    Er hatte recht, denn mein Kreuz war für die Kräfte der Hölle das, was für das Feuer das Wasser war.
    Wir waren nur kurz abgelenkt worden und konzentrierten uns wieder, als Evita sprach. Sie tat so, als wäre sie mit dem Abbé und seinem Freund Victor allein. Uns nahm sie nicht zur Kenntnis, was natürlich von Vorteil war.
    Keiner von uns sollte sich vorkommen wie ein Gast auf der Tribüne. Wir mußten näher an das Geschehen heran. Erst dann konnten wir effektiv angreifen.
    Während wir den Rest der ungleichmäßigen Steinstufen hinter uns ließen, entstanden im eigentlichen Folterkeller die Geister. Sie alle hatten sich kompakt innerhalb des Gastkörpers aufgehalten und Evita beschützt.
    Jetzt krochen sie hervor.
    Um uns kümmerten sie sich nicht. Sie wußten

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