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103 - Das Geheimnis der Maske

103 - Das Geheimnis der Maske

Titel: 103 - Das Geheimnis der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wie war die Puppe zu dem Jungen gekommen?
    „Ich werde mir die Puppe ansehen. Hideo. Seit wann hast du sie?"
    „Du bist mein Freund, Aki-Baka", behauptete der Junge. „Ich werde dir alles erzählen, aber du mußt mir versprechen, daß du es nicht weitererzählst."
    „Ich verspreche es dir."
    „Gut", sagte Hideo. „Die Puppe suchte Schutz bei uns. Sie wird von bösen Menschen verfolgt."
    „So, meinte ich. „Und weshalb suchte sie gerade bei dir Schutz, Hideo?"
    „Das weiß ich nicht genau. Es ist eine lange Geschichte, Aki-Baka. Wir waren gestern mit meinen Eltern in der Ruine. Da entdeckten wir die Puppe. Mein Vater wollte sie gefangennehmen, doch sie wehrte sich. Sie schlug ihn sogar nieder. Dann flüchtete sie. Sie wurde die halbe Nacht gejagt. Die Puppe suchte nach uns. Sie hat einen unglaublichen Instinkt. Schließlich fand sie unser Haus und kroch durch das Fenster in das Zimmer meines Bruders, der mich dann aufweckte. Wir versteckten die Puppe im Keller."
    „Deine Eltern wissen nichts von der Puppe?"
    „Nein, denn sie hätten die Puppe sicherlich aus dem Haus gejagt. Und das bringt Unglück, wenn man eine O-tuko-San erzürnt."
    Das sagte der alte Volksglaube.
    „Schickte dich die Puppe nach mir?"
    „Nein." Der Junge schüttelte heftig den Kopf.
    „Das war meine Idee. Ihre rechte Hand ist gesprungen. Sie muß Schmerzen haben. Ich möchte, daß du ihr eine neue Hand anfertigst."
    Die Vorstellung, daß eine Puppe Schmerzen empfinden sollte, kam mir absurd vor; aber möglich war alles. Es war auch höchst ungewöhnlich, daß eine Puppe gehen und sprechen konnte.
    Vor einem sorgfältig gepflegten Haus blieben wir stehen.
    „Warte einen Augenblick, Aki-Baka!" sagte Hideo. „Ich sehe nach, ob meine Eltern zu Hause sind." Der Junge verschwand im Garten, und ich sah ihm nachdenklich nach.
    Wie sollte ich mich der Puppe gegenüber verhalten? Und wie würde sie auf mein Auftauchen reagieren? Ich mußte sie gefangennehmen. Aber wie? Ihr Körper war aus Porzellan. Ich hätte ihn leicht zerstören können, doch das wollte ich nicht. Die Puppe durfte nicht verletzt werden. Ich mußte mit ihr sprechen, um hinter Olivaros Geheimnis zu kommen.
    Nach einigen Minuten stand mein Entschluß fest. Ich würde im Augenblick nichts unternehmen.
    Erst wollte ich die Puppe nur mal sehen, dann würde ich mich mit Coco über die weiteren Schritte unterhalten.
    „Du kannst hereinkommen. Aki-Baka." Die Stimme des Jungen riß mich aus meinen Gedanken. Ich schob den kleinen Wagen in den Garten und folgte Hideo zum Haus. Wir stiegen die Stufen hoch, die zu einer Veranda führten. Der Junge schob eine Schiebetür auf, und wir betraten einen fast völlig leeren Raum. Er öffnete eine weitere Tür, und wir stiegen Stufen hinunter, die in den Keller führten.
    „Meine Eltern kommen erst in einer Stunde zurück", sagte der Junge leise. „Warte hier, Aki-Baka! Ich spreche mit der Puppe."
    Er verschwand hinter einer Schiebetür, und ich wartete ungeduldig. Ich hörte die Stimme des Jungen, dann die eines Mädchens. Das war wahrscheinlich die Puppe. Die Stimme der Puppe wurde immer lauter.
    Ich beschloß zu handeln, zog die Schiebetür zurück und trat in den dahinterliegenden Raum.
    Die Puppe hockte auf dem Boden, und die beiden Jungen standen vor ihr.
    Es gab keinen Zweifel - das war die richtige O-tuko-San.
    Die Puppe blickte mich an, und ich verbeugte mich leicht.
    „Ich will dir helfen, O-tuko-San", sagte ich und kam einen Schritt näher.
    „Ich brauche keine Hilfe", stellte die Puppe fest und stand langsam auf.
    „Zeig mir deine verletzte Hand!" bat ich.
    Die Puppe kam auf mich zu. Ihre Bewegungen waren ruckartig. Vor mir blieb sie stehen. Sie streckte die Arme aus, stieß plötzlich einen schrillen Schrei aus, rannte an mir vorbei und schlug die Tür hinter sich zu.
    Ich wollte ihr folgen, da warfen sich die beiden Jungen auf mich. Sie krallten sich in meinem Kimono fest und hingen wie Kletten an mir.
    „Du darfst sie nicht verfolgen!" schrie Hideo.
    „Laßt mich los!" sagte ich scharf.
    Doch die beiden gehorchten nicht. Endlich gelang es mir, sie abzuschütteln. Als ich den Garten erreichte, war die Puppe natürlich schon verschwunden.
    Ich trat auf die Gasse hinaus, sah sie aber nicht.
    Wütend ballte ich die Hände zu Fäusten. Die zwei Kinder waren mir gefolgt. sie sahen mich mit großen Augen an.
    „Das ist die Killer-Puppe", sagte ich. „Sie hat vergangene Nacht einen Menschen erschlagen."
    „Das war nicht unsere

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