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103 - Das Geheimnis der Maske

103 - Das Geheimnis der Maske

Titel: 103 - Das Geheimnis der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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bezweifle, daß uns Coco die Wahrheit erzählt hat. Ich glaube, daß sie von Dorian genug hatte und ihn kaltblütig ermordete.
    Ihr würde ich so etwas zutrauen."
    „Jetzt redest du Unsinn, Abi. Das würde ich Coco nie zutrauen. Du bist zu mißtrauisch."
    „Sie gehörte der Schwarzen Familie an. Das läßt sich nicht leugnen. Sie war eine Hexe. Und einen Teil ihrer Fähigkeiten hat sie noch immer. Außerdem war sie eine Zeitlang mit Olivaro zusammen. Vielleicht spielt sie ein doppeltes Spiel."
    „Das kann ich mir einfach nicht denken. Du irrst dich, Abi."
    „In diesem Punkt gehen unsere Meinungen sehr auseinander, Yoshi. Aber lassen wir lieber dieses Thema, sonst liegen wir uns noch in den Haaren. Ich war mein ganzes Leben lang mißtrauisch - und hin gut damit gefahren. Für mich zählt nur eines: es muß den Dämonen an den Kragen gehen. Alles andere ist unwichtig."
    „Ich fürchte, daß es mit dir ein böses Ende nehmen wird", sagte der Japaner leise. „Du bist, ein Fanatiker. Und Fanatismus ist nicht gut. In keiner Form. Du mußt zu einem gesunden Mittelmaß finden, Abi."
    „Du hast leicht reden", sagte Abi ungehalten. „Ich bin ein anderer Mensch geworden. Zuerst der Tod meiner Frau während unserer Flitterwochen. Damals habe ich von der Existenz der Dämonen erfahren und beschlossen, sie zu bekämpfen. Für mich war es ein Glücksfall, daß ich in die Magische Bruderschaft eintrat. Und ein noch größeres Glück war es, daß ich Dorian Hunter kennenlernte. Er war für mich ein Vorbild - das kann ich jetzt ruhig sagen. Ich bewunderte ihn. Für ihn wäre ich durch das Feuer gegangen. Und jetzt ist er tot. Und es will nicht in meinen Schädel, wie rasch ihr ihn alle vergessen habt. Das verstehe ich nicht. Für mich wird er immer das Vorbild sein. Ihm will ich nacheifern."
    Yoshi preßte die Lippen zusammen. So hatte er den verschlossenen Abi Flindt nie zuvor reden gehört. Sonst sprach er kaum über sich und seine Einstellung dem Leben gegenüber. Abi war ein einfacher Mann, ohne besondere Bildung, verschlossen und eher wortkarg. Yoshi fühlte sich fast peinlich berührt. Für einen .Japaner war es undenkbar, so von sich zu sprechen. Ein Japaner spricht nie von sich selbst; das wurde Yoshi schon als kleines Kind fast mit der Muttermilch eingegeben.
    „Tut mir leid, Yoshi, daß ich davon gesprochen habe", meinte Abi nach ein paar Minuten. Er grinste schwach. „Aber es mußte einmal raus. Ich kenne eure Meinung, daß man einen anderen Menschen nicht mit seinen Problemen belästigen soll. Ihr seid gegenüber den Schwächen und Sorgen der anderen vollkommen blind, taub und stumm. Nur nicht, wenn es sich um nähere Familienangehörige dreht, nicht wahr?"
    „Stimmt."
    „Aber sind wir nicht eine Familie, Yoshi? Wir sind zusammen in der Magischen Bruderschaft, und das gibt mir doch ein Recht, mit dir über meine Probleme zu sprechen?"
    Der Japaner überlegte einen Augenblick, dann lächelte er. Plötzlich fühlte er sich gelöst.
    „Du hast recht", sagte er beschwingt. „Dieses Recht hast du. Aber ich würde vorschlagen, daß wir uns darüber ein anderes Mal unterhalten. Wir haben die Ruine erreicht."
    Yoshi stieg auf die Bremse und ließ den Wagen sanft ausrollen.
    „Einverstanden", antwortete Abi, der sich erleichtert fühlte, weil er endlich einmal seine geheimsten Gedanken -hatte aussprechen dürfen. „Wir durchsuchen die Ruine und die nähere Umgebung. Dann werden wir weitersehen."
    Der Japaner nickte. Er griff nach einer kleinen Tasche, öffnete sie und reichte Abi eine Starke Stablampe, er seihst nahm auch eine an sich.
    Abi holte seine Pistole hervor und überprüfte und entsicherte sie.
    „Ich bin neugierig, ob sich hier tatsächlich Hundemenschen aufhalten. Ich glaube noch immer, daß wir unsere Zeit verschwenden", meinte Yoshi.
    „Lassen wir uns überraschen", sagte Abi und stapfte auf die Ruine zu.
    Das verfallene Schloß wirkte im Mondlicht unheimlich. Irgendwo jaulte ein Hund, und das Schreien einiger Nachtvögel war zu hören.
    Sie betraten die Ruine und knipsten die starken Lampen an. Länger als eine Stunde durchsuchten sie das einstige Schloß. Das Ergebnis war negativ.
    „Jetzt sehen wir uns mal die Umgebung an", meinte Yoshi. „Der Puppenmacher hat etwas von einer Höhle erzählt, die angeblich zur Ruine führen soll. Ich bin sicher, daß es im Schloß unzählige Geheimgänge gibt. Vielleicht haben wir Glück und entdecken diese Höhle."
    „Falls es sie wirklich gibt", sagte Abi,

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