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103 - Das Geheimnis der Maske

103 - Das Geheimnis der Maske

Titel: 103 - Das Geheimnis der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Schädeln nach ihm und griffen mit ihren Pranken zu. Abi schlug um sich, doch das half ihm nichts. Die Hundemenschen warfen ihn in den Brunnen. Abi klammerte sich am Brunnenrand fest. Die Hundemenschen schlugen ununterbrochen nach seinen Händen, und schließlich ließ er los. Er fiel in den Brunnen, kämpfte gegen eine gewaltige Strömung an, die ihn in die Tiefe riß, geriet in einen Wasserwirbel und wurde rasend schnell nach unten gezogen. Seine Schläfen hämmerten. Er glaubte, zu platzen. Alles drehte sich vor seinen Augen. Sein Kopf schlug gegen einen Felsvorsprung, und er wurde halb bewußtlos. Plötzlich tauchte er wieder auf. Gierig japste er nach Luft. Die starke Strömung trieb ihn weiter. Undurchdringliche Dunkelheit umgab ihn. Nur das Gurgeln des Wassers war zu hören.
    Er stieß gegen ein Gitter, klammerte sich fest und kletterte rasch nach rechts. Seine Finger berührten eine feuchte Wand.
    Abi kletterte das Gitter hoch und erreichte eine Höhle. Er setzte sich nieder, schlüpfte aus seiner Jacke und durchsuchte sie. Die kleine Kugelschreibertaschenlampe funktionierte noch.
    Er befand sich tatsächlich in einer Höhle, die etwa drei Meter hoch und zehn Meter lang war. Überall lagen Knochen herum. Es waren Menschenknochen, da gab es keinen Zweifel. Abi blickte zum Gitter hin. Es war grobmaschig, sah aber recht fest aus. Der einzige Fluchtweg führte durch das Gitter.
    Abi hatte ein Taschenmesser bei sich, mit dem er versuchen wollte, das Gitter zu durchschneiden. Yoshis Kopf war zu sehen. Der Japaner krallte sich am Gitter fest und blickte in den Lichtstrahl. „Wer ist da?" fragte er keuchend.
    „Ich bin es, Abi! Komm zu mir her! Ich bin in einer kleinen Höhle."
    Yoshi gehorchte. Es war ihm so wie Abi ergangen. Die Hundemenschen hatten ihn zum Brunnen getrieben und hineingestoßen.
    „Wer war dieses seltsame Geschöpf?" fragte Abi.
    „Ein Kappa", antwortete Yoshi.
    „Und was ist ein Kappa?"
    „Der Kappa ist der Dämon des Meeres. Er wird auch Affe des Meeres genannt. Früher war er von allen Schwimmern und Fischern gefürchtet. Der Kappa zieht die Menschen in die Tiefe und wartet, bis sie tot sind. Dann verschlingt er ihre Eingeweide. Wohlverstanden - nur die Eingeweide. Die Leichen, die dann leicht wie Korken sind, schweben unverletzt an die Wasseroberfläche zurück. Er ist ein Dämon des Salzwassers. Deshalb wundere ich mich, daß er hier ist. Süßwasser ist ihm nicht sehr angenehm."
    „Wenn ich dich richtig verstanden habe, wird der Kappa uns ertränken und dann unsere Eingeweide verspeisen?"
    „Richtig."
    „Keine sehr angenehme Vorstellung. Ich werde versuchen, das Gitter zu durchschneiden. Wir werden uns bei der Arbeit abwechseln. Es sollte uns doch gelingen, ein…"
    Ein heiserer Schrei ließ Abi den Satz nicht vollenden. Er richtete die Taschenlampe auf den unterirdischen Fluß und sah den häßlichen Schädel des Kappa.
    „Hört mir zu!" rief der Kappa auf japanisch. „Ihr seid meine Gefangenen. Eine Flucht ist unmöglich. Im Augenblick habe ich keine Zeit, mich um euch zu kümmern."
    „Wieso lebst du nicht im Meer, Kappa" fragte Yoshi.
    ..Sieh an, ich habe es mit einem Wissenden zu tun! Kaum jemand erkennt mich heute. Ich bin einer der letzten meiner Art. Früher waren wir viele. Und wir waren mächtig. Doch dann … Aber das hat dich nicht zu interessieren. Vor langer Zeit diente ich einem mächtigen Herrn, doch ich machte einen Fehler, für den ich büßen mußte. Er verbannte mich hierher. Aber jetzt habe ich die Chance, wieder zurück ins Meer zu gelangen. Und diese Chance muß ich nützen."
    „Du bist hinter der O-tuko-San her, was?" fragte Yoshi.
    „Woher weißt du das?" rief der Kappa und schwamm langsam näher.
    „Du bist Olivaros Verbündeter, nicht wahr?"
    „Ich kenne keinen Olivaro", sagte der Wasserdämon. „Mein Herr ist… Das hat dich nicht zu interessieren."
    Der häßliche Schädel des Monsters verschwand unter der Wasseroberfläche.
    Yoshi erzählte Abi, was der Kappa ihm berichtet hatte.
    Abi schlüpfte aus seinen Kleidern. Die Taschenlampe steckte er sich in den Mund. Dann stieg er ins Wasser und kletterte auf das Gitter. Er knipste die Taschenlampe an und sah sich aufmerksam um. Der unterirdische Strom schoß aus einer großen Öffnung hervor, die sich etwa in zehn Meter Entfernung befand. Zwischen der Wasseroberfläche und der Decke war ein Meter Spielraum. Oberhalb des Gitters befand sich ein runder Schacht, dessen Wände ganz glatt waren. Der Schein

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