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103 - Das Geheimnis der Maske

103 - Das Geheimnis der Maske

Titel: 103 - Das Geheimnis der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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bedeckt.
    Ich ritt auf das Haupttor zu, das sich in der gut acht Meter hohen Mauer befand. Die gewaltigen Tore standen offen, doch das Fallgitter war heruntergelassen.
    Ein grau gekleideter Samurai stieß einen lauten Schrei aus, als er mich sah. Das Fallgitter wurde hochgezogen, und ich ritt auf die fünfzig Meter lange Brücke zu. Hundert Meter weiter war die nächste Mauer. Wieder kam ich über eine Brücke. Die Festung war uneinnehmbar. Die Mauern waren durchwegs an die acht Meter breit.
    Vor dein Hauptturm zügelte ich das Pferd, stieg ab und trat ein. Bedächtig stieg ich die Stufen hoch. Die Samurais und Diener, die mir entgegenkamen, verbeugten sich respektvoll.
    Ich war ein Hatamoto, die rechte Hand des Herrschers der Insel. War er abwesend, dann war ich verantwortlich, daß alles auf der Burg funktionierte.
    Die einzelnen Kommandanten kamen zu mir, um mir Bericht zu erstatten. Es gab keine besonderen Vorfälle.
    Ich zog mich in mein Zimmer zurück und wanderte ruhelos auf und ab. Eine unerklärliche Unruhe war in mir. Ich fühlte mich nervös und gereizt.
    Kurz vor Einbruch der Dunkelheit inspizierte ich die Burg zusammen mit den Kommandanten, danach ließ ich mir das Essen auf meinem Zimmer servieren. Ich ging bald schlafen, fand aber keine Ruhe. Irgendwann schlief ich dann doch ein.

    Seit mehr als einer Stunde stand ich vor dem Fenster und starrte über das Meer. Jetzt war die Stunde der Schlange angebrochen, doch noch immer war das Schiff des Herrn nicht zu sehen.
    Ich konnte weiter als jeder andere Mensch sehen. Es war ein strahlend schöner Sommertag. Im Hafen lagen einige Dschunken vor Anker.
    Endlich sah ich Kokuos Schiff. Es war eine große Galeere, die rasch näher kam.
    Laut schrie ich einige Befehle und stürmte die Treppe hinunter. Ich wartete, bis sich die Kommandanten versammelt hatten, dann bestiegen wir die Pferde, die einige Samurais gebracht hatten.
    Wir ritten zum Ufer, stiegen ab und die Kommandanten breiteten Matten aus. Sie nahmen hinter mir Aufstellung und knieten dann auf meinen Befehl hin nieder.
    Als die Galeere anlegte, kniete auch ich nieder.
    Eine Laufplanke wurde vom Schiff aus auf den Pier gelegt. Es dauerte nicht lange, da sah ich die Sänfte, deren Vorhänge Kokuos Wappen trugen. Die pechschwarze Sänfte wurde von vier kräftigen Kriegern getragen, die ganz schwarz gekleidet waren.
    Die Krieger stellten die Sänfte vor mir auf den Boden, und ich verneigte mich so tief, daß meine Maske den Boden berührte.
    Langsam richtete ich mich auf.
    Der Kokuo blickte mich an. Er war dick, das Gesicht aufgedunsen und von eisgrauem Haar umrahmt, das ihm wirr in die Stirn hing. Seine mandelförmigen Augen starrten mich kalt an.
    „Es freut mich, daß Ihr wohlbehalten zurückgekehrt seid, Herr", sagte ich.
    Sein Blick schien mich zu durchbohren. Ich fühlte mich unbehaglich.
    „Wir sprechen später miteinander, Tomotada", sagte er und klatschte in die Hände.
    Die vier Krieger hoben die Sänfte hoch. Ich verbeugte mich wieder, stand auf und lief zu meinem Pferd. Die Kommandanten schlossen sich mir an. Ich folgte der Sänfte, hielt aber einen Abstand von etwa zwanzig Metern.
    So unfreundlich hatte sich der Kokuo mir gegenüber noch nie verhalten. Ich konnte mir sein Verhalten nicht erklären.
    Er ließ sich sofort in seine Gemächer tragen. Da ich vom Kokuo keine speziellen Befehle erhalten hatte, ritt ich zur Galeere zurück und überwachte das Ausladen. Schwere Kisten wurden an Land gebracht. Mich interessierte, was sich in ihnen befand und wo der Kokuo gewesen war, doch ich wagte keinen der Samurais zu fragen.
    Als die Stunde des Affen anbrach, war die Galeere entladen rund die Kisten in die Burg gebracht worden.
    In meinem Zimmer wartete ich darauf, daß mich mein Herr zu sich rufen ließ, doch ich mußte lange warten, bis endlich ein Samurai kam. Zwei hochgewachsene Samurai standen vor der kunstvoll verzierten Tür, die zu den Gemächern des Kokuo führte. Sie traten zur Seite. Ich öffnete die Tür, trat ein, machte drei Schritte und kniete nieder.
    Der Herrscher vom Niemandsland saß auf einem thronähnlichen Stuhl. Er trug einen blutroten Kimono, auf den Totenköpfe gestickt waren. Das war kein gutes Zeichen.
    Ich verbeugte mich und setzte mich auf die Fersen. Links und rechts standen je zehn Elite-Samurais. Ihre Hände umklammerten die Schwertgriffe.
    „Du warst ungehorsam, Tomotada", sagte der Kokuo mit schriller Stimme. „Du hast mich hintergangen."
    Ich schwieg.
    „Hast du

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