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1030 - Das Ende einer Hexe

1030 - Das Ende einer Hexe

Titel: 1030 - Das Ende einer Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und vom Fang der Forellen lebt.«
    »Mona Drake, meinen Sie?«
    »Ja, Mona, das ist gut.«
    »Darf ich fragen, was Sie von ihr wollen?«
    »Ach nichts weiter. Ich habe nur gehört, daß sie und Giovanna Sarti des öfteren zusammen waren. Sie müssen so etwas wie Freundinnen gewesen sein.«
    »Darüber bin ich nicht informiert, muß ich ehrlich sagen. So genau kannte ich die Sarti nicht.«
    »Spielt auch keine Rolle. Wir sehen uns noch. Und machen Sie weiter so, Konstabler.«
    »Ich werde mich bemühen.«
    Rodney Quiller nickte ihm zu. »Gute Leute kann man im Staatsdienst immer gebrauchen.« Mit dieser alles versprechenden und trotzdem nichtssagenden Antwort verließ er das Office.
    Konstabler Harriman blieb zurück. Tief saugte er den Atem durch die Nase ein. »Welch ein Mann«, flüsterte er…
    ***
    Ich steckte in einer Zelle!
    Es war verrückt, es war kaum zu fassen, aber es entsprach doch den Tatsachen. Hätte man mich in irgendeiner Bananenrepublik festgenommen, okay, das hätte ich noch verstanden, aber nicht hier in England und nur wenige Kilometer von London entfernt, wo die Welt tatsächlich noch immer eine ganz andere war.
    Aber das kannte ich von anderen Fällen her. Es gibt wirklich noch Dörfer, in denen die Zeit stehengeblieben ist. Da war kaum nachvollziehbar, daß wir an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend standen.
    Ich stand auch.
    Nur kam ich mir vor, wie mancher Schauspieler, der in einem Zuchthausstreifen die Hauptrolle übernommen hat. Ich hielt mich nahe am Gitter auf und umklammerte die Stäbe mit beiden Händen so fest, als wollte ich sie durchdrücken oder zerquetschen. Im Geiste hatte ich mich schon einige Male selbst irgendwohin getreten, aber das brachte auch nichts. Die Fehler lagen einfach auf meiner Seite. Ich hätte mich der Verhaftung längst entziehen können.
    Einen Vorteil hatte dieser Anbau. Seine Wände bestanden aus ziemlich dicken Mauern, und die hielten einen Teil der Hitze ab. So war es in der Zelle relativ kühl, obwohl das Fenster offenstand.
    Die muffige Luft im Innern war auf ein erträgliches Maß reduziert worden, aber wohl fühlte ich mich auf keinen Fall.
    Als Liegestatt stand mir eine Pritsche zur Verfügung. Nicht mehr als ein Lager. Die alte Matratze war natürlich durchgelegen. Sie roch auch, und ich wollte nicht an all die Bakterien denken, die sich darin versammelt hatten und wohl fühlten. Bevor ich mich dort ausstreckte, nahm ich lieber mit dem harten Stuhl vorlieb, der zu einem kleinen Tisch gehörte. Mit der breiten Seite schloß der Tisch mit der Zellenwand ab, die mit zahlreichen »Malereien« beschmiert war. Zeichnungen und Sprüche unterhalb der Gürtellinie. Hier hatten die Gefangenen ihren Frust loswerden können.
    Ein wackliges und angestaubtes Regal gab es auch noch, ansonsten war das Ding leer.
    Keine Toilette, nur eine winzige Waschgelegenheit, die auch mal bessere Tage erlebt hatte.
    Eine Offenbarung war dieser Raum nicht, den ich schon mehrmals durchmessen hatte, dann aber am Gitter stehengeblieben war, weil mir die Stimmen aufgefallen waren.
    Nicht im Gang wurde gesprochen, sondern im Büro des Konstablers. Dort redeten zwei Männer.
    Einer davon war Konstabler Harriman. Seine Stimme kannte ich, die des anderen Mannes nicht.
    Außerdem war sie schwerer zu verstehen, denn er sprach leiser.
    Leider war es mir nicht möglich gewesen, den Namen des anderen zu erfahren. Allerdings ging ich davon aus, daß sich die beiden über mich unterhielten.
    Ich war also der Mörder. Oder wurde für einen solchen gehalten, denn ich sollte die Frau auf dem Bett des alten Hotelzimmers mit sieben Messerstichen getötet haben.
    Es war wirklich primitiv und doch irgendwo perfekt alles vorbereitet worden. Wieder ärgerte ich mich, daß ich in die Falle hineingelaufen war, und nahm mir vor, in Zukunft - sollte es denn eine geben - mehr auf der Hut zu sein. Vor allem bei den normalen Dingen, die nicht auf irgendwelche dämonische Ereignisse hinwiesen.
    Vom Gitter stemmte ich mich ab und drehte mich dabei um. Die nächsten Schritte brachten mich an das Fenster heran. In vielen Gefängnissen liegen die Zellenfenster sehr hoch. Ich brauchte mich hier nicht auf die Zehenspitzen zu stellen, um hindurchschauen zu können. Das klappte auch normal.
    Der Bau stand ziemlich am Rande von Passing Bridge. Ich sah noch einige andere Häuser, sie aber lagen versteckt hinter Bäumen oder Büschen.
    Der freie Blick fiel in die Natur und dorthin, wo auch dieser schnell fließende

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