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1031 - Donnas zweites Leben

1031 - Donnas zweites Leben

Titel: 1031 - Donnas zweites Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zumindest wurde mir immer beigebracht. So will ich auch handeln.«
    »Tja, was soll ich dazu sagen? Daß es mir nicht gefällt?«
    »Wenn du darauf bestehst, dann…«
    »Nein, nein, so ist das nicht. Du bist ein freier Mensch, Donna, und du bist erwachsen. Aber du gestattest, daß ich dich zu deiner Wohnung fahre?«
    »Darauf habe ich gehofft.«
    Wir gingen zu den anderen. Shao und Suko sahen bereits an unseren Gesichtern, daß einiges nicht so gelaufen war, wie wir es uns vorgestellt hatten.
    »Was habt ihr denn ausgeklügelt?« fragte Shao.
    »Der Plan ist umgeändert worden«, erklärte ich.
    »Ach, warum?«
    »Es liegt an mir«, sagte Donna. Mit wenigen Worten legte sie ihren Entschluß offen.
    Da ich Donnas Vorhaben akzeptiert hatte, blieb Shao und Suko nichts anderes übrig, als ebenfalls zuzustimmen.
    »Nun, dann können wir uns ja verabschieden«, sagte Suko. Er schielte dabei auf mich. Ich gab ihm mit den Augen ein Zeichen, um ihm zu zeigen, daß die Dinge noch nicht ganz gelaufen waren.
    Wir reichten uns die Hände. Donna Preston bedankte sich bei Shao für die Hilfe, auch Suko lächelte sie zu, der nur knapp zurücklächelte und ansonsten ziemlich nachdenklich aussah, ebenso wie ich.
    Einen Platz für die Autos hatten wir auf der relativ großen Parkfläche gefunden, und mit dem Trinken hatten wir uns ebenfalls zurückgehalten.
    Erleichtert ließ sich Donna auf den Beifahrersitz fallen. Sie schnallte sich an. Ich sah ihr Profil an der rechten Seite. Nichts bewegte sich in ihrem Gesicht. Donna saß starr auf dem Sitz.
    »Möchtest du direkt nach Hause?«
    »Ja, bitte.«
    »Und dann?«
    Sie lächelte schmal. Ihre Antwort bewies mir, daß sie die Frage falsch verstanden hatte. »Denkst du an die berühmte Tasse Kaffee, die wir miteinander trinken sollten?«
    »Nein, auch wenn es dich enttäuschen sollte, daran habe ich nicht gedacht. Ich mache mir einfach Sorgen um dich.«
    »Das brauchst du nicht.«
    »Hast du es schon verkraftet?«
    »Bestimmt nicht. Aber ich muß auch damit allein zurechtkommen. Ob ich bei mir oder bei Suko übernachte, für mich persönlich ändert sich da nicht viel.«
    »Wenn du so denkst.«
    »Du nicht, wie?«
    Ich ließ den Motor an. »Ja, Donna, ich denke etwas anders dar über. Aber ich kann dich auch nicht zwingen. Du mußt wissen, was für dich am besten ist.«
    »Klar.«
    Sie erklärte mir den Weg. Donna wohnte in einer kleinen Siedlung nicht weit von der nördlichen Grenze des Hyde Parks entfernt. Der Stadtteil hieß Bayswater. Die Straße war so eng und kurvig und führte durch ein reines Wohngebiet, in dem unterschiedliche Häuser standen, die auch verschieden farbig angestrichen waren.
    Einen Parkplatz fand ich vor dem Haus nicht, denn dort standen die Autos der Bewohner dicht an dicht. Das Haus, in dem sich die Wohnung der Polizistin befand, gehörte zu den älteren Bauten.
    Hohe Fenster, eine Fassade mit gelb gestrichenem Stuck und eine Treppe, die zur Haustür hochführte.
    »Wo befindet sich denn deine Wohnung?«
    »Unten. Die beiden Fenster an der linken Seite. Es sind vier Zimmer, ziemlich groß, und ich bewohne sie nicht allein, sondern mit meinem Freund. Zur Zeit ist er ja weg. Allein hätte ich die Miete nicht bezahlen können.«
    »Meine Telefonnummer hast du?«
    »Sogar die von deinem Handy.«
    »Das ist beruhigend.«
    Donna streichelte über meine Wange, nachdem sie sich losgeschnallt hatte. »Danke für alles.« Dann öffnete sie die Tür, stieg aus und drückte sich durch eine Lücke der dicht hintereinander stehenden Wagen.
    Ich wartete noch. Auch als sie locker die Treppe hochlief, wollte mein bedrückendes Gefühl nicht weichen. Etwas stimmte nicht mit Donna Preston. Sie hatte sich nach dem Besuch der Toilette verändert. Zwar nicht unbedingt merkbar, aber wer sie näher kannte, dem fiel es schon auf. Das war bei mir der Fall.
    Bevor Donna die Tür aufschloß, winkte sie mir noch einmal zu.
    Dann verschwand sie im Haus.
    Ich fuhr noch nicht ab und wartete, bis ich Licht hinter den Wohnungsfenstern sah. Es schimmerte durch die Gardinen, aber es war bald nicht mehr zu sehen, weil Donna zwei Vorhänge zuzog, als wollte sie sich von der normalen Welt verabschieden.
    Für mich wäre es jetzt an der Zeit gewesen, nach Hause zu fahren.
    Aber die innere Stimme sagte mir, es nicht zu tun. Ich würde mir einen Parkplatz suchen und in der Nähe des Hauses bleiben. So sicher wie Donna sich fühlte, war sie meiner Ansicht nach nicht. Sollte ihr etwas passieren, würde

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