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1031 - Donnas zweites Leben

1031 - Donnas zweites Leben

Titel: 1031 - Donnas zweites Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zudem noch auf, denn einige Männer grinsten und sprachen sie auch an. Dumme Anmache und Einladungen, die Shao kurzerhand ignorierte.
    Sie ging zurück, drückte sich in eine schmale Gasse zwischen zwei runden Tischen und wartete darauf, daß die Horde sie passiert hatte. Erst dann setzte sie ihren Weg fort.
    Die Strecke war frei. Niemand störte sie auf dem Weg zum Toilettenhaus, das Donna längst betreten hatte, denn zu sehen war sie nicht. Etwas zögerlich betrat Shao das kleine Haus, schaute sich um, ließ den Raum für die Männer links liegen und öffnete die andere Tür, die in den Waschraum für Ladies führte.
    Dort sah sie Donna auch nicht.
    Die Waschbecken vor den Spiegeln waren leer. Vier Toilettentüren standen zur Wahl. Shao schaute nach. Eine war besetzt. Sie hörte die Spülung, dann öffnete sich die Tür, aber nicht Donna verließ die Kabine, sondern eine Frau im mittleren Alter, die einen Jogging-Anzug trug und darin ziemlich kompakt aussah.
    Sie würdigte Shao mit keinem Blick, als sie zum Waschbecken ging. Shao trat an ein anderes heran und ließ kaltes Wasser über ihre verschwitzten Handgelenke laufen.
    Sie wartete darauf, daß die andere Frau den Raum verließ, und hatte Glück, denn die Person im Jogging-Anzug schaukelte hinaus.
    Shao war im Moment allein.
    Wo steckte Donna Preston?
    Bevor Shao die einzelnen Kabinentüren prüfte, hörte sie ein Geräusch. Ein schweres Atmen, ein leichtes Stöhnen, da vermischten sich zwei Dinge miteinander.
    Die Laute waren hinter der von ihr aus gesehen zweiten Tür aufgeklungen.
    Hielt sich dort Donna Preston auf?
    Shao vermutete es, der Beweis fehlte ihr noch. Von innen verriegelt war die Tür nicht, dies hätte sie von außen her sehen müssen. Es war ein Risiko, wenn sie die Tür öffnete. Sie konnte durchaus auf eine fremde Person treffen, aber Shao wollte und mußte es einfach wagen, um einen Erfolg zu erreichen.
    Sie legte ihre Hand auf die Klinke, die nicht kühl, sondern nur klebrig wirkte. Vorsichtig zog sie die Tür auf – und brauchte sie nicht weit zu öffnen, denn der schmale Spalt reichte aus, um zu sehen, was da vor ihr passiert war.
    Donna hockte auf dem schmutzigen Boden. Ihr Gesicht war naß vom Schweiß, die Züge verzerrt. Sie hatte nicht mitbekommen, daß jemand die Tür geöffnet hatte.
    »Donna!« flüsterte Shao scharf. »Himmel, Donna, was ist denn mit dir geschehen?«
    Die Polizistin schaute hoch. Shao sah den abweisenden Blick oder noch mehr den leeren. Er wies darauf hin, daß sich Donna Preston in einer ganz anderen Welt befand. Ihre Umgebung nahm sie so gut wie nicht zur Kenntnis.
    »Hörst du mich, Donna?«
    Die junge Polizistin reagierte, als wäre sie aus einem tiefen Traum erwacht. Sehr langsam und irgendwie nicht richtig bei der Sache.
    Dann hob sie die Arme und preßte die Hände gegen ihre Wangen.
    »Mir ist übel geworden, Shao.«
    »Das hatten wir befürchtet. Deshalb bin ich dir auch nachgegangen. Geht es dir denn jetzt besser?«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Komm, du willst doch hier nicht länger bleiben?«
    »Nein, ich will wieder weg.«
    Shao streckte ihr die Hand entgegen, die Donna dankbar ergriff.
    Ihre Haut war schweißfeucht, was Shao genau registrierte. Sogar von einer gewissen Kälte durchzogen.
    Donna kam etwas schwerfällig auf die Beine. Sie schwankte noch leicht, so daß Shao sie abstützte.
    »Danke, daß du gekommen bist.«
    »War doch selbstverständlich. Aber was ist mit dir los gewesen, Donna?«
    »Ich weiß es selbst nicht genau. Mir war plötzlich übel. Ich konnte nicht mehr auf der Mauer sitzenbleiben. Alles kam mir hoch. Ich mußte weg.«
    »Hast du dich übergeben müssen?«
    Nein, das habe ich nicht! Ich habe ein Monster geboren! So schrillte es in Donnas Kopf, aber sie sprach es nicht aus, sondern stimmte Shao zu. »Ja, ich habe mich übergeben müssen. Und es ist gut gewesen.«
    »Das glaube ich dir.«
    Donna drängte sich an Shao vorbei. Vor einem Waschbecken blieb sie stehen und schaute sich im Spiegel an. Dabei schüttelte sie den Kopf. »Himmel«, flüsterte sie sich selbst zu. »Ich sehe schrecklich aus. Ich… ich erkenne mich kaum wieder …«
    »Das ist normal.«
    Donna lachte. »Was ist hier überhaupt noch normal? Ich weiß es nicht.« Sie ließ das Wasser laufen, beugte sich vor und fing den Strahl mit ihren Händen auf, bevor sie Wasser in ihr Gesicht spritzte und sich erfrischte.
    Shao wartete. Sie überlegte, ob sie glauben sollte, was ihr Donna erzählt hatte. Überzeugend

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